Wegen Van Deer-Logo: FIS drohte Kristoffersen mit Lizenz-Entzug
Der Red-Bull-Ski von Marcel Hirscher ist für den Skiverband weiterhin ein Rotes Tuch.
Van Deer-Red Bull Sports, das unternehmerische Projekt von Ski-Star Marcel Hirscher, wollte im Nacht-Riesentorlauf von Schladming erstmals in einem FIS-Bewerb das Firmenlogo auf einem Ski aus der eigenen Produktion präsentieren. Kurz vor dem Rennen ist jedoch ein Drohbrief von FIS-Präsident Johan Eliasch eingegangen, wonach Van-Deer-Pilot Henrik Kristoffersen sogar seine Rennlizenz verlieren könnte, wenn es tatsächlich dazu kommt. „Drum haben wir gesagt, picken weiter ab", erklärte Anton Giger, einer der Geschäftsführer der Firma. „Der Hintergrund war der, dass wir einen Brief gekriegt haben, wo Henrik in Aussicht gestellt worden ist, wenn er mit dem Logo fährt, dass er seine Lizenz verlieren könnte. Für uns geht natürlich der Athlet vor, da riskieren wir gar nichts", sagte der Salzburger, der im vergangenen Jahr zur Firma von Hirscher gestoßen ist. Man wolle die Athleten - zu denen im Alpin-Bereich auch der Norweger Timon Haugan und der Brite Charlie Raposo zählen - nicht als „Spielball" verwenden. „Es ist nicht so wichtig, ob wir heute mit dem Logo fahren oder in einer Woche oder zwei."
Die Rückkehr zur alten Politik sei dann sehr kurzfristig beschlossen worden. Eine Viertelstunde vor Rennstart am Mittwoch hatte Van Deer-Red Bull Sports noch eine Pressemitteilung ausgeschickt, in welcher der Verzicht auf die Klebeaktion angekündigt wurde. „Da der Ski mit dem aktuellen Design jetzt im Handel verfügbar ist, werden nach Rücksprache mit Experten alle FIS-Regularien eingehalten", hieß es darin. „Wir hatten in der gesamten Saison einen offenen und konstruktiven Austausch mit den FIS-Verantwortlichen", wurde Giger im nächsten Absatz zitiert.
Es geht dabei um Fragen wie die Abgrenzung, ab wann es sich um eine eigenständige Produktidentität handelt, ab wann im Sinne des FIS-Regelkorsetts Werbung für andere Marken betrieben wird. Red Bull hält nach dem Einstieg 50 Prozent an der Hirscher-Gründung Van Deer. Im Logo buhlen seitdem Hirsch und Bulle gleichermaßen um Aufmerksamkeit.
Die FIS sieht jedenfalls einen Regelbruch, wie sie in einem Statement am Donnerstagabend noch einmal ausführte.
Demnach sei es Firmen untersagt, mit ihrem Logo am Ski aufzuscheinen, sollten damit in erster Linie Werbezwecke erfüllt werden. "Firmen, die typischerweise nicht in der Herstellung von Ausrüstung engagiert sind, aber gewisse Ausrüstungsartikel hauptsächlich für Werbezwecke produzieren, soll nicht gestattet sein, die Hersteller-Privilegien in Anspruch zu nehmen", zitierte die FIS aus ihren Richtlinien. Das habe man Van Deer-Red Bull Sports in mehreren Meetings in den vergangenen Monaten klar gemacht. An diesem Standpunkt werde auch weiterhin nicht gerüttelt, betonte die FIS. Eine "Spezialbehandlung" werde es für keinen Hersteller geben.
Eliasch ist Head-Chef
Giger sieht dies anders, wie er am Mittwochabend ausführte. „Wir halten uns sehr genau an die Regeln, und eine Regel besagt eben, dass das Design kommerziell erhältlich sein muss. Im Oktober war das noch nicht so, jetzt ist das ganz eindeutig so. Man kann es prinzipiell in den Geschäften so kaufen, auch wenn die meisten ausverkauft sind", führte Giger aus. „Damit haben wir nach Expertenmeinung alle Voraussetzungen erfüllt und wollen wir mit diesen Ski ganz normal fahren."
Der Drohung von FIS-Präsident Eliasch, der gleichzeitig Chef der Skimarke Head ist, werden bei Van Deer Red Bull jetzt interne Beratungen folgen. Am Wochenende will der Deutsche Andreas Wellinger beim Skifliegen am Kulm mit Van-Deer-Equipment zu Höchstweiten springen.
Crawford im Gröden-Training vorne, Ploier auf Platz 10
"So ein geiles Rennen": Vonn überzeugte bei Rückkehr
Ski alpin: ÖSV-Abfahrer arbeiten in Gröden auf Wende hin
St. Moritz: Zweiter Frauen-Super-G abgesagt
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Liebe nachrichtenredaktion …bei der bilduntertitelung fehlt ein „e“. beim „her“
Wie damals bei Karl Schranz, unfähiger Haufen.
FIS & FIFA, einfach zum Schämen....Selbst tolerierte Werbemöglichkeiten - Interview mit Flasche des Sponsers - LETZTKLASSIG! 🤦♂️👎💥
Diese Sportverbände - FIFA, FIS etc. - sind in ihrem Verhalten schon so ungustiös, dass man seine Kinder gar nicht mehr zum Spitzensport ermuntern möchte, selbst wenn sie Talent haben. Den Funktionären geht es doch schon lange nicht mehr um den Sport, da zählt nur der Mammon.
Also lieber Sport in kleinen Vereinen oder privat machen, ist vermutlich auch gesünder, als die „Cashcow“ für diese Gierigen zu machen
Kann man die FIS wegen Korruptionsverdachts irgendwo anzeigen?
Traurig!
Affentheater
Wird jetzt die FIS genauso unverschämt wie die FIFA beim Fußball?
Schaut ganz danach aus! 👎😡
.
Verdammt nochmal- es soll um SPORT gehen, um sportliche. Leistungen, und NICHT um "Markenbefindlichkeiten"!
Solche Ausschluss- Drohungen sind strikt unaktzeptabel!👎
.
"...FIS-Präsident Eliasch, der gleichzeitig Chef der Skimarke Head ist,..."
Damit alles klar.
Wenn Eliasch so weitermacht, kann ich nur empfehlen, niemals mehr die Marke Head zu kaufen!!!
da ich solch Vorgehen als äußerst unsportlich empfinde!!!
Daraus folgt, bis auf weiteres:
Head?
Nein Danke.
Es gibt auch andere...
Nachvollziehbar, dass man für Red Bull keine gratis Werbung machen will.
"FIS-Präsident Eliasch, der gleichzeitig Chef der Skimarke Head ist" Gibt es da keinen Interessenskonflikt???
Ja.
Wenn das Problem ist, dass Van Deer-Red Bull Sports kein "Schutzgeld" an den Verband bezahlt, um das Logo zeigen zu dürfen, sagt es wohl sehr viel über die Situation bei der FIS aus.
FIFA ,FIS, FIA und wie diese privaten Verbände auch alle heißen, im Prinzip große Gelddruckmaschinen, die mit Hilfe der Sportler und Medien wie die Maden im Speck leben.