Der Salzburger startete mit einem Doppelsieg und dem 100. Stockerlplatz in die neue Saison
Die sechswöchige Weltreise, die Stefan Kraft im Sommer mit seiner Ehefrau Marisa unternommen hatte, tat dem 30-jährigen Salzburger sichtlich gut. Der dreifache Weltmeister, Team-Olympiasieger und Skiflug-Weltrekordhalter drückte dem Saisonstart in Ruka am Polarkreis eindrucksvoll seinen Stempel auf – und gab gleichzeitig der Konkurrenz etwas zu denken mit auf den Weg. "Das harte Training hat sich ausgezahlt. Im Moment bin ich der Beste – das ist wunderschön und unglaublich", sagt Kraft, der nach einer Schrecksekunde am Freitag (stoppende Spur, Windböe) zur Höchstform auflief.
Der "Vorzeige-Adler" ist mental so gefestigt, dass er seine Weltcup-Erfolge 31 und 32 mit bemerkenswerten Vorsprüngen (am Samstag 10,6 Punkte auf Pius Paschke/D, am Sonntag sogar 22,6 auf Landsmann Jan Hörl) unter Dach und Fach bringen konnte. Außerdem zelebrierte Kraft zum Abschluss der Ruka-Bewerbe mit seinem 100. Stockerlplatz ein Jubiläum. Der Rekord des Finnen Janne Ahonen (109) ist in Reichweite – und das Schanzen-Ländermatch Österreich gegen Deutschland eröffnet.
Beide Nationen gaben beim Auftakt den Ton an: "Die Deutschen sind richtig stark, da können wir uns auf ein paar nette Duelle freuen. Die ersten haben zum Glück wir für uns entschieden", sagte Kraft, der Fußball-Fan des FC Bayern ist. Michael Hayböcks Herz schlägt hingegen für den FC Barcelona, auch der Theninger hat ein Lächeln auf den Lippen. Der Athlet der UVB Hinzenbach überzeugte mit den Rängen neun und zehn. "Das ist genau das, was ich mir erhofft habe. Mit den Ergebnissen kommt das Selbstvertrauen", so der 32-Jährige.
Auch bei den Kombinierern ist die Zuversicht nach drei Stockerlplätzen groß, wenngleich gegen den Norweger Jarl Magnus Riiber im Moment kein Kraut gewachsen ist. Weltcup-Titelverteidiger Johannes Lamparter glänzte als zweimaliger Zweiter (10 km, Massenstart). Hinzu gesellte sich das erste Karriere-Podest von Stefan Rettenegger (3. im Massenstart). "Was Jarl im Moment macht, ist unglaublich. Aber wir sind als Team stark, darauf kann man aufbauen", sagte Lamparter.
Die größte Überraschung aus ÖSV-Sicht lieferte Langläufer Mika Vermeulen, der sich als Vierter des 20-km-Skatingrennens mitten in die Weltspitze katapultierte. Nur 1,5 Sekunden fehlten auf Bronze. "Es ist so geil. Ich habe es schon kommen sehen. Gut, wenn man es den anderen auch zeigen kann", jubelte der 24-Jährige.
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