17 Niederlassungen in Österreich: Modekette Esprit meldet Insolvenz an
MÜNCHEN/WIEN. Die Pleitewelle in der Modebranche geht weiter, das europäische Geschäft soll neu strukturiert werden.
Die Modekette Esprit will am Mittwoch beim Amtsgericht Düsseldorf für ihre Europa-Holding mit Sitz in Ratingen und sechs weitere Gesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Die betroffene GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, die skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien.
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In Österreich hat die Kette laut Firmenbuch 17 Niederlassungen und beschäftigte 2022 rund 200 Mitarbeiter. Für 2022 wird ein negatives Vorsteuerergebnis (EGT) von 0,01 Millionen Euro bei einem Umsatz von rund 37 Millionen Euro ausgewiesen. Vertreten ist Esprit unter anderem in Linz, Wels oder Bad Ischl.
"Ziel ist, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen", teilte das Unternehmen mit. Es gebe bereits Gespräche mit einem Finanzinvestor, der Interesse an den Markenrechten für Europa angemeldet habe und das operative Geschäft fortführen wolle. In Belgien und der Schweiz hatte Esprit bereits im März Insolvenz angemeldet.
Bereits 2020 in Insolvenz
Es ist das zweite Insolvenzverfahren für Esprit innerhalb von vier Jahren. Bereits in der Coronapandemie 2020 hatte sich die Modekette angesichts geschlossener Läden unter den Schutzschirm des Insolvenzrechts geflüchtet, rund ein Drittel der Belegschaft gekündigt und 100 Filialen geschlossen. In den von der neuerlichen Insolvenz betroffenen Firmen arbeiten noch 1500 Beschäftigte.
Der Geschäftsbetrieb soll "bis auf Weiteres" fortgeführt werden. Die Dachgesellschaft Esprit Holdings ist an der Börse in Hongkong gelistet, der Schwerpunkt des Geschäfts ist aber in Europa. Allein auf Deutschland entfiel zuletzt mehr als die Hälfte des Umsatzes.
Sanierer an Bord geholt
Als Sanierer hat Esprit die Insolvenzexperten Christian Gerloff und Christian Stoffler an Bord geholt, die sich vor allem in der Modebranche (Escada, Gerry Weber, Adler Modemärkte) bei Restrukturierungen einen Namen gemacht haben.
"Esprit ist eine weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode, die aber seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, verbunden mit zahlreichen Umstrukturierungen und Managementwechseln, leidet", sagte Gerloff. In der Insolvenz solle nun das Europa-Geschäft so aufgestellt werden, dass es nachhaltig profitabel werden könne.
10000€ bei 37 Mio Umsatz..
Wie hat ein ehemaliger CEO von Esprit treffend formuliert: "Wir sind uns einig, dass ESPRIT für nichts steht".
Esprit ist auch online…
Das läuft zu 100% über die deutsche Muttergesellschaften, die auch insolvent sind.
Auch wenn es in Eigenverwaltung weiter läuft, die österreichischen Gesellschaften haben mit dem Online-Geschäft meiner Meinung gar nichts zu tun.
mich wundert das nicht - ich habe immer sehr, sehr gerne und viel bei Esprit eingekauft, aber seit Corona bzw. schon auch davor ist die Kleidung nur noch 1) Qualität immer schlechter geworden 2) immer teurer 3) nicht mehr tragbar, weil die Optik eine Katastrophe ist - für alle Interessierten: seht euch mal die Homepage an, also mir kommt das Grausen - Bitte wer stellt solche Outfits zusammen? Und vor allem die Models sind auch furchtbar - da vergeht mir das Shoppen - immerhin möchte man halt schon gute Outfit-Vorschläge haben und nicht so einen Scheiss (die Schuhe teilweise zu festlichen Kleidern unter aller Sau) - die Möchtegerndesigner sollten echt den Job wechseln ..... ich denke mir schon seit Längerem, dass die zudrehen - wenn man den Esprit in der Plus City ansieht, weiß man auch warum .... hat sich schon lange abgezeichnet
Es geht weiter bergab.Die Schließungswelle kommt nun von der Südlichen Landstr. nach oben.
Die rd. 200 Beschäftigten die möglicherweise jetzt ihrer Job verlieren dürfen sich bei den Amazon und Co. InternetbestellerInnen bedanken!
Also Linz2050 weiß nicht was du nimmst aber es tut dir nicht gut. So einen blödsin schreiben.🤦♀️🤦♀️🤦♀️🤦♀️
Amazon ist auch nicht mehr gut!
Viele Beschwerden kann man bereits im Internet lesen!
Die Mittelschicht kann sich das nicht mehr leisten, Miete ,....Essen.....geht vor! Und man braucht nicht soviel Kleidung, einige gute Stücke, auch bei Schuhen, das genügt!
Kundenseitig ist Amazon viel zu gut, das ist das Problem.
Und die Geschäftspartner haben wenig Position und oft schlechte Bedingungen.
Wenn wir nicht beginnen diese Profikonkursanten rigoros zu boykottieren, dann wird die Seuche "Restrukturierung" auf Kosten der Lieferanten und der Allgemeinheit (SV-Beiträge, Steuern) noch mehr um sich greifen!
0,01 Mio. lieb! Das sind popelige 10.000 EUR:
Insolvenz in Eigenverwaltung, das bedeutet vor allem für die kleineren und eigenständigen Modehändler eine unfaire Wettbewerbsverzerrung.