Abfallwirtschaft: 50 Prozent weniger CO2 seit 1990
WIEN. Im Auftrag der Abfallwirtschaft hat das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) eine Studie erstellt, die erstmals die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Branche umfassend untersucht. Fazit: Im Vorjahr erwirtschafteten 2.998 Unternehmen mit rund 31.000 Beschäftigten 9,17 Milliarden Euro.
34 Prozent des gesamten Abfallaufkommens in Österreich werden der Studie zufolge recycelt und damit ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet. 2024 wurden 600 Millionen Euro, vor allem in neue Recyclinganlagen, investiert. Die meisten Betriebe haben ihre Standorte in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark.
Die österreichische Abfall- und Ressourcenwirtschaft sammelt, sortiert und verwertet jedes Jahr insgesamt rund 74 Millionen Tonnen Abfall in 3.500 Anlagen. Die Branche wächst überdurchschnittlich, im 10-Jahres- Vergleich sind die Umsatzerlöse um 80 Prozent gestiegen. Insgesamt löste die österreichische Abfallwirtschaft im Jahr 2024 eine Wirtschaftsleistung von knapp 20 Milliarden Euro aus. Rund 34 Prozent des gesamten Abfalls werden recycelt, bei Siedlungs- bzw. Haushaltsabfällen verzeichnet die österreichische Branche im europäischen Vergleich mit 62 Prozent sogar die zweithöchste Recyclingquote. Im Jahr 2022 wurden allein durch Recycling knapp 20 Mio. Tonnen Sekundärrohstoffe in den Produktionskreislauf rückgeführt.
Kapazitäten für 210 Millionen Tonnen Abfall
Rund 3000 Unternehmen mit Anlagenkapazitäten von mehr als 210 Mio. Tonnen sorgen für eine funktionierende Abfallwirtschaft in Österreich. Die meisten Betriebe befinden sich in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark, 87% der Wirtschaftskraft des Sektors liegt in der Abfallbehandlung.
Dr. Alexandra Loidl, Vizepräsidentin der Vereinigung Öffentlicher Abfallwirtschaftsbetriebe (VÖA): " Das österreichische Erfolgsmodell beruht auf einer seit Jahrzehnten ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen kommunalen und privaten Betrieben. Mehr als 30.000 Beschäftigte in klimarelevanten Green Jobs sorgen dafür, dass Hausmüll sowie Gewerbe- und Industrieabfall sachgemäß gesammelt und bestmöglich recycelt werden ."
Weniger Emissionen, mehr Rohstoffe
Als zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft komme der Branche eine wesentliche Verantwortung zu, Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und die Recyclingziele des Green Deals zu erreichen. Insgesamt werden 62 Prozent aller in Österreich anfallenden Siedlungsabfälle recycelt, besonders hohe Recyclingraten gibt es bei Metall-, Papier- und Glasabfällen. Durch den Einsatz dieser Sekundärmaterialien werden Treibhausgasemissionen deutlich reduziert.
Seit 1990 verringerte sich laut Studie der CO2-Ausstoß der Branche von 4,6 auf 2,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspricht einem Rückgang von minus 50 Prozent. Damit sei die Abfall- und Ressourcenwirtschaft jener Sektor mit dem größten Rückgang an Treibhausgasemissionen. Die Abfallwirtschaft produziere dank thermischer Verwertung Energie aus nicht-recycelbaren Abfällen wie Restmüll und reduziert damit die Abhängigkeit Österreichs im Energiesektor.
Österreich zählt zu den EU-Top 5 Nationen bei Patentanmeldungen mit abfallwirtschaftlichem Bezug, seit 2017 wurden 110 FFG-Projekte gestartet, die Hälfte davon beschäftigen sich mit Recycling. Allein im Jahr 2024 investierte die Abfallwirtschaft mehr als 600 Mio. Euro, vor allem in neue Anlagen. Damit Österreich weiterhin zu den Vorreitern der europäischen Abfallwirtschaft zählt, fordert die Branche, dass Abfall grundsätzlich dem freien Warenverkehr unterliegen soll.
Abfallbranche sichert 75.000 Arbeitsplätze
Insgesamt löste die Abfallwirtschaft 2024 eine gesamtwirtschaftliche Leistung in der Höhe von 19,45 Milliarden Euro aus. Den Beitrag zum heimischen BIP beziffert die IWI-Studie mit 6,64 Mrd. Euro. So sichert die Abfallwirtschaft indirekt mehr als 75.000 Arbeitsplätze. Zu den Abnehmerbranchen zählen das Grundstücks- und Wohnungswesen (50 Prozent der Güterwerte) sowie die recyclingaffinen Produktionsbereiche der Metallindustrie (8%) bzw. papiererzeugenden und verarbeitenden Industrie (3%). Im EU-Vergleich verzeichnet die Branche, gemessen an der Bevölkerungsdichte, eine überdurchschnittliche Wirtschaftskraft. Schon heute sei Österreich auf gutem Weg, die EU-Recyclingziele zu erreichen, so bei Siedlungsabfällen (62%, Ziel 55% bis 2025) und der Deponierungsquote (1,8%, Ziel unter 10% bis 2035), Aufholbedarf gibt es bei der Recyclingquote von Kunststoff-Verpackungen (25%, Ziel 50% bis 2025).
und da dank China da die alles fertigen für uns
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