AUA zwischen Warnstreik und Gewinn
WIEN. Erstmals verdient die AUA genug für Mitarbeiterprämie, dennoch folgen Flugausfälle.
Heute, Freitag, fallen 150 AUA-Flüge aus, kommenden Donnerstag folgt die nächste Betriebsversammlung, die wieder zu Flugstreichungen führt. Das AUA-Management hat am Donnerstag das beste Ergebnis bekannt gegeben, mit einer Gewinnmarge von 5,4 Prozent bzw. 127 Millionen Euro Betriebsergebnis (nach drei Millionen im Jahr zuvor).
Dennoch war die Freude nicht ungetrübt: Die ausfallenden 150 Verbindungen kosten die Fluglinie vier Millionen Euro, sagte AUA-Chefin Annette Mann, die wegen des Streiks der Lufthansa selbst aus Frankfurt zur Pressekonferenz zugeschaltet war. Nicht messbar seien die "Zuverlässigkeitsauswirkungen", wie mögliche Kundenabwanderungen umschrieben wurden.
Erstmals wurde eine Klausel im Kollektivvertrag schlagend: Macht die AUA mehr als fünf Prozent Gewinn, gibt es eine Mitarbeiterbeteiligung. Aus diesem Titel fließen 30 Millionen Euro an die Belegschaft. Das bedeute für die 6200 Mitarbeiter bis zu einem Monatsgehalt mehr, sagte Vorstand Francesco Sciortino, der im Zusammenhang mit den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Bord-Betriebsrat darauf hinwies, dass die Forderungen der Gewerkschaft die AUA in die Verlustzone führten. "Ein Teil der Belegschaft hat Forderungen gestellt, die höher sind als der Jahresgewinn."
Sciortino verwies auch auf den harten Wettbewerb in Wien, weil dort mit Ryanair und Wizzair Billigfluglinien stationiert seien, die die Ergebnisse pro Passagier nach unten drücken würden.
Die AUA wolle und müsse in den nächsten Jahren weiter mehr als fünf Prozent Gewinn machen, um den Austausch der Langstreckenflotte (geplant bis 2028) zu finanzieren. Zehn Dreamliner würden laut Listenpreis drei Milliarden Euro kosten. Die ersten beiden Maschinen kommen noch im ersten Quartal und werden ab Sommer Richtung Nordamerika fliegen.
68 Flugzeuge hat die AUA dann. Weil auch die Mittelstreckenflugzeuge zu ersetzen seien, schiebe die Fluglinie bis Mitte der 2030er Jahre einen Investitionsberg vor sich her, so Mann.
Lufthansa will TAP und ITA
Der Mutterkonzern Lufthansa hat seinen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro an einem Tag präsentiert, an dem hunderte Flüge abgesagt werden mussten. Der aktuelle Arbeitskampf dauert noch bis Samstagfrüh.
Konzernchef Carsten Spohr sagte, die Lufthansa Group habe "ihre finanzielle Stärke zurückgewonnen". Das ermögliche heuer Rekordinvestitionen von 4,5 Milliarden Euro, vor allem in neue Flugzeuge, erneuerte Ausstattung und Kundenservice.
Bei weiter steigender Nachfrage nach Flügen und mehr Angebot sollen die Ticketpreise in diesem Jahr stabil gehalten werden. Im vergangenen Jahr waren sie im Schnitt um knapp sechs Prozent gestiegen. Die Lufthansa will die staatliche italienische ITA so rasch wie möglich integrieren, auch an der portugiesischen TAP hat die Lufthansa Interesse. (sib)
Interssant wäre, vieviel zB dieser Vorstand - Francesco Sciortino - im Jahr zuzüglich aller Prämien verdient. Der gesamte Vorstand könnte doch auf Gehaltsanteile - wie die ganze Belegschaft in den vergangenen (Corona-)Jahren - verzichten, dann ist das tolle Ergebnis sicher nicht gefährdet.
Immer sind´s die Mitarbeiter, die herhalten müssen.
AUA meiden.., so wie auch die Lufthansa.
Es gibt genug andere Gesellschaften!
So ein Schmarrn, den sie von sich geben!
Ohne Mitarbeiter, gäb`s die AUA schon lange nicht mehr, dafür aber tausende Arbeitslose in Ö mehr.