Coders.Bay: Binnen fünf Monaten Programmierer werden
Es fehlen in Oberösterreich bis zu 3000 IT-Fachkräfte. Da Coding-Kenntnisse stark gefragt sind, startet am 4. Februar das Projekt Coders.Bay für Programmiereinsteiger.
Die Statistik des AMS Oberösterreich trügt. Demnach seien derzeit nur 150 offene Stellen für IT-Spezialisten gemeldet. In Wahrheit ist der Bedarf eklatant höher: „In Oberösterreich werden bis zu 3000 IT-Fachkräfte gesucht – und zwar von allen Branchen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer. Die Unternehmen würden dem AMS jedoch wegen geringer Aussicht auf Erfolg ihre offenen IT-Stellen gar nicht erst bekannt geben.
Für eine Qualifizierungsoffensive im IT-Bereich ziehen nun AMS, Land und WKO Oberösterreich an einem Strang - wie etwa beim Projekt Coders.Bay, das am 4. Februar offiziell starten wird. In dieser Ausbildungseinrichtung werden in einem ersten Schritt aus 35 Arbeitssuchenden binnen fünf Monaten solide Programmierer gemacht. Hier wird mit dem bfi und der Grand Garage in der Linzer Tabakfabrik kooperiert.
Zusätzlich zur Basisqualifizierung gibt es fünf Spezialisierungen und eine Netzwerk-Ausbildung. Die vier Trainer gehen sehr praxisorientiert vor. Wer sich in Vollzeit seiner Ausbildung widmen kann, schafft das in fünf Monaten, wer den Kurs neben seinem Job besuchen will, muss mit zehn Monaten rechnen. „Am Ende des Kurses sind die Teilnehmenden solide Junior-Software-Engineers, die sofort in Projekten einsetzbar sind“, sagt bfi-Geschäftsführer Christoph Jungwirth.
"Lernen und wachsen"
„Lernen und wachsen ist das Motto“, sagt Grand Garage-Geschäftsführerin Ruth Arrich. "Wir beginnen mit niederschwelligen Angeboten und bieten die Möglichkeit, sich hier weiterzuentwickeln." Die Finanzierung von Coders.Bay teilen sich AMS und Land Oberösterreich je zur Hälfte. Die ersten 16 Plätze sind bereits vergeben.
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner will durch entsprechende Geldmittel die IT-Qualifizierungen in Oberösterreich breit fördern. Während der Bund sein AMS-Budget um 17 Prozent senke, habe das Land Oberösterreich seinen Anteil für das AMS nicht gekürzt. "Finanzmittel aus dem dafür zur Verfügung stehenden Topf von fünf Millionen Euro sollen helfen, in Zukunft genügend Fachkräfte zu bekommen", sagt Achleitner.
Angelika Sery-Froschauer, Vizepräsidentin der WKO Oberösterreich, spricht zudem die Notwendigkeit an, die akademischen Ausbildungsmöglichkeiten im IT-Bereich weiter auszubauen. "Lediglich 30 IT-Absolventen pro Jahr sind viel zu wenig", sagt sie.