Deko-Kette Depot auch in Österreich insolvent: 349 Jobs betroffen
WIEN. Die Pleitewelle in der Einrichtungsbranche rollt weiter. Die Deko-Kette Depot hat am Donnerstag in Österreich ein Konkursverfahren beantragt und strebt auch keine Sanierung an.
Von der Pleite seien 349 Beschäftigte und 110 Gläubigerinnen und Gläubiger betroffen, gaben AKV sowie KSV1870 bekannt. Depot hat hierzulande 48 Standorte. Die Passiva werden mit 15,8 Millionen Euro beziffert. Der deutsche Mutterkonzern hatte vor zwei Wochen eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. In Oberösterreich ist Depot in Pasching, Mauthausen, Asten, Wels, Gmunden, Vöcklabruck und Mattighofen vertreten.
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Rückläufige Neubauten, hohe Zinsen und Inflation sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung treffen die Einrichtungsbranche derzeit hart. Auch das Einrichtungshaus Interio schlitterte Anfang des Jahres in die Insolvenz, macht aber weiter.
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Laut dem AKV beschäftigt Depot derzeit noch 349 Dienstnehmer, die Löhne sind seit Juli offen. Wie es weitergeht, ist noch ungewiss: Die Depot Handels GmbH soll geschlossen werden, einzelne Filialen könnten aber von der Alleingesellschafterin des Unternehmens übernommen werden, heißt es.
Depot führe die Insolvenz vor allem auf Verzögerungen der internationalen Lieferketten im Zusammenhang mit den aktuellen geopolitischen Krisen sowie auf erhöhte Kosten im globalen Warentransport zurück, heißt es von den Gläubigerschützern. Hinzu komme der Einbruch der Kundennachfrage aufgrund der weiter anhaltenden inflationsbedingten Konsumzurückhaltung. Obwohl auch ein Online-Shop betrieben werde, habe der Rückgang der Kunden in den einzelnen Filialen nicht ausgeglichen werden können.
Kurzfristige Fortführung
Laut Creditreform beabsichtigt die Depot Handels GmbH keine Einbringung eines Sanierungsplanes, jedoch habe die Alleingesellschafterin vor, einen Teil der Filialen zu erwerben und somit soll das Unternehmen kurzfristig fortgeführt werden. Die Kosten der Fortführung sollen durch die Alleingesellschafterin finanziert werden. Depot gehört zu 100 Prozent der deutschen Gries Deco Company GmbH. In Deutschland befindet sich das Unternehmen in einem Insolvenz-Schutzschirmverfahren.
Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot in Deutschland einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Die Zahl der Filialen stieg von 109 auf 500, der Umsatz kletterte gewaltig. Die Gewinne wuchsen aber nicht im gleichen Tempo, im Gegenteil: Das Unternehmen machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dato mit 10 Prozent am Unternehmen beteiligt.
Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete die Gries Deco Company zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Angaben zu Gewinn oder Verlust wurden nicht gemacht. Zum Unternehmen zählten etwa 4.400 Beschäftigte und mehr als 300 Filialen in Deutschland. Für Österreich wird im "WirtschaftsCompass" für das Jahr 2022 ein Umsatz von rund 49 Millionen Euro ausgewiesen.
Mich hat es gewundert, dass diese Geschäfte solange durchgehalten haben, wo ja diese Produkte in jedem größeren Möbelhaus erhältlich sind
Pleite gehen lassen damit die Unternehmer dahinter daran verdienen
Diese dauernden Firmenpleiten sind wohl das gewünschte Ergebnis unserer derzeitigen Regierung.
Das Beste aus zwei Welten wirkt zusehends!
Ist ein ausgesprochener Ramschladen