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Ende des Ukraine-Transits: Gasversorgung Österreichs trotzdem gesichert

Von nachrichten.at/apa, 01. Jänner 2025, 10:33 Uhr
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Die Ukraine dreht die Hähne zu.  Bild: (APA/AFP/GENYA SAVILOV)

WIEN. Der Gastransit-Vertrag zwischen der russischen Gazprom Export und der ukrainischen Naftogaz ist zum Jahreswechsel ausgelaufen.

Seit 6.00 Uhr früh am ersten Tag des neuen Jahres kommt daher kein russisches Gas mehr über die Ukraine nach Österreich. Allerdings habe sich die österreichische Energiebranche auf den Wegfall des Ukraine-Transits eingestellt, teilte der Systembetreiber AGGM bereits Dienstag Abend mit. Damit ist die heimische Gasversorgung auch weiterhin gesichert.

Sowohl an den Knotenpunkten von der Ukraine in die Slowakei als auch beim Übergabepunkt Baumgarten von der Slowakei nach Österreich verzeichnete die AGGM einen Einbruch der Liefermengen - der bereits am Vortag absehbar war. Schließlich wurden praktisch keine Gas-Kapazitäten angemeldet. Am Montag lieferte Gazprom noch rund 42,4 Millionen Kubikmeter Gas über die Ukraine nach Zentraleuropa. Auch der slowakische Gasfernleitungsbetreiber Eustream bestätigte, dass die Gasflüsse aus Uzhorod in der Ukraine nach Velke Kapusany in der Slowakei gestoppt wurden. "Aufgrund der wiederholten und deutlich zum Ausdruck gebrachten Weigerung der ukrainischen Seite, diese Vereinbarung zu verlängern, wurde Gazprom die technische und rechtliche Möglichkeit genommen, ab dem 1. Jänner 2025 Gas für den Transit durch das Gebiet der Ukraine zu liefern", hieß es in einer Erklärung von Gazprom.

Die Einstellung des Gastransits durch die Ukraine ist eine historische Wende in der europäischen Erdgasversorgung. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn bezogen noch Pipeline-Gas aus Russland, für sie birgt ein Ende der Lieferungen Probleme. Auch Österreich erhielt nach wie vor einen erheblichen Teil seines Erdgases aus Russland.

Österreich hat vorgesorgt

Dieser Schritt kam jedoch nicht überraschend und war mehrfach angekündigt worden. "Die Ukraine hat lange im Voraus klargestellt, dass sie den Transitvertrag mit dem Aggressor Russland nicht verlängern wird", merkte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung an. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und waren auf dieses Szenario gut vorbereitet."

So kaufte Österreich 2022 nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise knapp 20 Terawattstunden (TWh) Gas als strategische Reserve an und speicherte diese. Im Vorjahr wurden in Österreich rund 76 TWh Gas verbraucht, und die österreichischen Speicher sind mit rund 80 TWh zu 79 Prozent gefüllt. Zusätzlich könne Österreich über Deutschland und Italien bis zu 185 TWh pro Jahr importieren, teilte das Energieministerium weiters mit. Marktteilnehmer wechselten daher zu alternativen Gasquellen. Damit konnte die Liefereinschränkung kompensiert werden. Die Versorgung in Österreich ist somit auch weiterhin sichergestellt.

Slowakei droht der Ukraine mit Konsequenzen

Die Slowakei bemühte sich bis zuletzt vergeblich darum, weiterhin Gas über die Ukraine zu erhalten. Der linkspopulistische slowakische Ministerpräsident Robert Fico, dem Kritiker eine prorussische Haltung vorwerfen, drohte mit Konsequenzen für die Ukraine - etwa die Stromlieferungen aus der Slowakei an die Ukraine zu stoppen.

Die slowakische Wirtschaftsministerin Denisa Saková betonte hingegen, dass die Slowakei technisch gut auf den Lieferstopp vorbereitet sei. Die staatliche Gesellschaft SPP verfüge über 20 Prozent mehr Gasreserven in Speichern als im Vorjahr. Zudem hat SPP ihr Lieferportfolio diversifiziert und bezieht Gas von internationalen Energiekonzernen.

EU verweist auf funktionierende Gasinfrastruktur

Mit der Balkan Stream-Pipeline, die von der Türkei nach Ungarn führt, gibt es nur mehr einen Weg für russisches Gas nach Europa. Diese Pipeline transportiert jährlich etwa 14 bis 15 Milliarden Kubikmeter Gas in Länder wie Rumänien, Griechenland, Nordmazedonien, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Ungarn.

Die Europäische Kommission spielte das Auslaufen des Gas-Transitvertrages jedoch hinunter: "Die europäische Gasinfrastruktur ist flexibel genug, um Gas nicht-russischer Herkunft über alternative Routen nach Mittel- und Osteuropa zu liefern", sagte ein Sprecher der Europäischen Kommission. "Sie ist seit 2022 durch erhebliche neue LNG-Importkapazitäten verstärkt worden."

Geringere Bedeutung für die Versorgung

Mit erheblichen Gaspreis-Anstiegen in der EU wie 2022 ist nicht zu rechnen, sagte Leo Lehr, stellvertretender Leiter der Abteilung Volkswirtschaft bei der e-Control, im Gespräch mit der APA. Das Ende des Gastransits sei bereits antizipiert worden. Die letzten Handelsdaten im alten Jahr wiesen nicht auf einen Preisanstieg hin. "Es kann aber sein, dass die Preise anfangs volatiler sind", sagte Lehr.

Russland verkaufte zuletzt bei weitem nicht mehr so viel Gas wie früher. So lieferte Russland 2023 etwa 15 Mrd. Kubikmeter Gas über die Ukraine - das waren nur 8 Prozent der Menge, die in den Jahren 2018 und 2019 über verschiedene Routen aus Russland nach Europa gelangten.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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Flachmann (7.683 Kommentare)
am 02.01.2025 20:36

Auf unsern Karli kann man sich halt verlassen!

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Chadolt (66 Kommentare)
am 02.01.2025 12:21

Im Vorjahr gab es einen neuen Rekord: noch nie wurde so viel Flüssiggas aus Russland in die EU importiert. Wenn hier irgendjemand der Meinung ist, dass man Russland als Energielieferanten ersetzen kann, dann gibt er sich unhaltbaren Illusionen hin. Über Umwege kommt das Gas, Öl etc. Dann trotzdem wieder zu uns. Nur halt viel teurer. Und wenn am Ende gleich die fertigen Produkte importiert werden, für deren Fertigung günstiges Gas oder Öl benötigt werden, dann ist unser Wohlstandsverlust um so größer.

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Grausbirn (590 Kommentare)
am 02.01.2025 09:56

GOTTSEIDANK !

Jetzt dürfen wir das dreckige Fracking Gas zu weit überteuerten Preisen von den Amis kaufen !!!
Der Selenskyj kassiert zum Dank dafür weitere EU - Steuermilliarden und Kriegsgerät.
Und, damit wir nicht zu übermütig werden, setzten die lieben österreichischen Enegiegesellschaften die Netzgebühren für Gas und Strom rauf, (trifft ja eh keine Reichen), nicht viel, nur bis ca. 30 %.
Müssen sie doch schauen, dass genug Gewinne eingefahren werden. Das sollten schon einige Milliarden sein. Mit Peanuts gibt man sich da nicht ab !
Und eine zukünftige Regierung , (sollte sie jemals zustande kommen), wird an dem selbst verursachten Budgetdefizit baldigst zerbröseln !

ENDE der Neujahrsansprache.
In diesm Sinne ein FRÖHLICHES NEUES JAHR !

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StevieRayVaughan (5.587 Kommentare)
am 02.01.2025 10:46

Wieder einmal das vor allem bei den Blaunschildbyos tiefverankerte Märchen vom "günstigen Russengas"....

"Von 2007 bis 2021 wurde russisches Gas zu üblichen Marktpreisen bewertet und war somit in der Regel nicht günstiger als Gas aus anderen Quellen. Im Jahr 2021 ließ die Gazprom die europäischen Gasspeicher, vor allem in Deutschland, absichtlich leeren, um einerseits grünes Licht für Nord Stream 2 zu erhalten und andererseits die Gaspreise in Vorbereitung auf den Einmarsch in die Ukraine weiter in die Höhe zu treiben. Die Analyse der Außenhandelsstatistik durch das NEOS Lab zeigt, dass Russland im Jahr 2023 durchschnittlich um 22 Prozent höhere Preise für sein Gas verrechnet hat als andere Länder."

https://materie.at/a/die-maer-vom-billigen-russischen-gas/

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 02.01.2025 20:54

"Jetzt dürfen wir das dreckige Fracking Gas zu weit überteuerten Preisen von den Amis kaufen!!!”
Steht davon irgendetwas in dem Artikel?

Apropos dreckiges Fracking Gas:
"Die FPÖ Niederösterreich hat sich am Freitag für Fracking im Weinviertel ausgesprochen. Heimische Schiefergasgewinnung sei eine Chance, leistbare und unabhängige Energie für die eigene Bevölkerung sicherzustellen. ....
Die FPÖ sieht „im Bio-Fracking im Weinviertel derzeit die einzige echte Alternative, unabhängig zu werden und den Niedergang unserer Industrie zu verhindern“, sagte FPNÖ-Wirtschaftssprecher Reinhard Teufel bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. (noe ofr.at 28.10.2022)
Was also will die FPÖ? Kein Frackinggas aus dem Ausland, dafür selber unter dem Deckmantel "Biofracking" Frackinggas im Weinviertel gewinnen?
Also hörens auf zu flunkern -um das Wort schwurbeln zu vermeiden.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.701 Kommentare)
am 01.01.2025 23:14

Gazprom kann nicht mehr Cashcow zur russischen Kriegsführung sein, recht so!

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oberoesterreicher (1.165 Kommentare)
am 02.01.2025 09:35

🥳

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 02.01.2025 16:48

oö, Sie sind wohl über das Bilderbuchalter noch nicht hinausgekommen?

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Kajetan (383 Kommentare)
am 01.01.2025 14:52

Da beißt einer die Hand die ihn füttert.

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Zeitungstudierer (6.473 Kommentare)
am 01.01.2025 12:36

Das werden spannende Zeiten für die energieintensiven Betriebe und für viele Arbeitsplätze werden.
Aber notfalls kann man die Produktion ins Ausland verlagern.

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handycaps (2.473 Kommentare)
am 01.01.2025 13:14

Sie dürfen nicht der Russenpropaganda der FPÖ und auf Telegram vertrauen!

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oberoesterreicher (1.165 Kommentare)
am 01.01.2025 11:52

@ÖN:

Danke für diese Reportage!

Jetzt fühle ich mich viel sicherer!❤️

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hasta (3.059 Kommentare)
am 01.01.2025 10:44

Gesichert vielleicht ja, aber zu welchen Preis!!!

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 01.01.2025 11:18

Artikel gelesen?

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fai1 (6.410 Kommentare)
am 01.01.2025 11:29

@Juni2013
na - sie glauben auch jeden Quatsch, der in einer Zeitung steht.

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LASimon (15.480 Kommentare)
am 01.01.2025 12:05

Warum sollen wir jemand Gas abkaufen, damit der das dafür von uns bezahlte Geld gegen uns einsetzt?

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betterthantherest (38.550 Kommentare)
am 01.01.2025 12:34

Ja - das ist Ihre Meinung.
Nicht mehr - nicht weniger.

RUS verkauft das.Gas dann halt woanders und nimmt genausoviel ein....

Zusammenarbeit sichert Frieden.
Nicht Isolation.

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vinzenz2015 (49.498 Kommentare)
am 01.01.2025 14:12

Wer auft. "woanders" von welcher noch nicht gebauten russ.Pipeline?

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 01.01.2025 18:25

"RUS verkauft das.Gas dann halt woanders und nimmt genausoviel ein...."
Aha, und diese Information haben Sie, dank des Kooperationsvertrages der FPÖ mit der Putin-Partei „Einiges Russland", direkt von Ihren Freunden aus Russland?
Es bringt also einen Informationsvorteile, wenn man einen direkten Draht zu Putins Partei hat.

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Grausbirn (590 Kommentare)
am 02.01.2025 10:01

@LASimon
was heißt hier "UNS" ???
Der Selenskyj setzt die Pipline Schließung gegen uns ein , So schauts aus !

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 01.01.2025 12:36

Aha, fai1, auch Sie haben den Atikel offensichtlich nicht gelesen.
Sie haben nicht recht. Den Quatsch, der in Alternativmedien wie Unzensuriert.at, Info-direkt, Neue Freie Zeitung oder dem FPÖ- Online-Sender AUF1 verzapft wird, glaube ich absolut NICHT!

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Juni2013 (11.623 Kommentare)
am 01.01.2025 12:51

..den Artikel...

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