Erntehelfer starb: Landwirtschaft in Italien in der Kritik
ROM. Der Tod eines indischen Erntehelfers schockiert Italien und löst eine Debatte über Arbeitsverhältnisse in der Agrarbranche in unserem Nachbarland aus.
Der 31-jährige Satnam Singh geriet bei der Melonenernte in eine Verpackungsmaschine, sie trennte ihm den Arm ab und zerschmetterte ihm die Beine. Sein italienischer Arbeitgeber, ein Landwirtschaftsunternehmer aus der Region Latina südlich von Rom, leistete keine Erste Hilfe. Der Erntehelfer starb in einem Spital an Verblutung, der Unternehmer wurde festgenommen.
Experten zufolge erhalten Arbeiter ohne Papiere in Süditalien 30 Euro Lohn pro Tag für bis zu 14 Stunden Arbeit. Wohnen müssten viele Arbeiter, die zumeist aus dem Ausland stammen, in Hütten ohne Strom und Wasser.
Ein Viertel ohne Arbeitsvertrag
Bei einer kürzlich durchgeführten Kontrolle von 310 Agrarbetrieben in Italien wurden 206 wegen Rechtsverstößen als "nicht in Ordnung" eingestuft. Von 2051 untersuchten Arbeitnehmern waren 616 illegal beschäftigt und 216 nicht gemeldet. 171 Personen wurden angezeigt, es gab Bußgelder in Höhe von 1,68 Millionen Euro.
Laut der größten italienischen Gewerkschaft CGIL kommt es häufig zu Schwarzarbeit auf den Feldern, vor allem in Süditalien. Landesweit sind Schätzungen zufolge 230.000 Menschen ohne Arbeitsvertrag – mehr als ein Viertel der landwirtschaftlichen Saisonarbeiter Italiens. Die Gewerkschaft fordert wöchentliche Kontrollen.
Fas ist echte kriminelle Beschäftigung von Schwarzarbeitern - und kein Pfusch mehr und gehört strengstens geahndet.