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Für heuer werden Mini-Wirtschaftswachstum und hohe Inflation erwartet

Von nachrichten.at, 30. März 2023, 11:32 Uhr
Inflation
Inflation Bild: Marijan Murat (dpa)

WIEN. Mini-Wirtschaftswachstum und weiterhin hohe Inflationsrate - damit rechnen die Konjunkturexperten des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) für das heurige Jahr in Österreich. Die Politik wird zum Handeln aufgefordert.

"Die größte Herausforderung ist die Inflation. Die Preisdynamik ist viel zu hoch", sagte Wifo-Chef Gabriel Felbermayr am Donnerstag bei der Präsentation der Frühjahrsprognose am Donnerstag in Wien. "Das macht mir Sorgen." Die Politik müsse "umschalten und sich der Teuerungsbekämpfung" widmen, so Felbermayr. Der interimistische IHS-Direktor Klaus Neusser plädierte für eine restriktivere Fiskalpolitik. Die Maßnahmen der Regierung sollten auf "mehr Treffsicherheit" abzielen, sagte Neusser.

Wifo und IHS haben in ihrer heute veröffentlichten Konjunktur-Frühjahrsprognose die für das laufende Jahr erwartete Inflationsrate merklich nach oben korrigiert. Im vergangenen Dezember rechneten die Wirtschaftsforscher für 2023 noch mit einer Teuerung von 6,5 beziehungsweise 6,7 Prozent in Österreich, nun liegt die prognostizierte Steigerung des Verbraucherpreisindex (VPI) bei 7,1 beziehungsweise 7,5 Prozent. Im Vorjahr belief sich die Inflation auf 8,6 Prozent.

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Die hohen Energiepreise werden laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) schneller und stärker auf andere Güter und Dienstleistungen überwälzt als in der letzten Konjunkturprognose angenommen. Im kommenden Jahr erwarten die Experten dann eine Halbierung der Inflationsrate auf 3,5 Prozent (IHS) beziehungsweise 3,8 Prozent (Wifo).

Die Prognose für die heimische Wirtschaftsentwicklung beließen beide Institute im Vergleich zu Dezember nahezu unverändert. Das Wirtschaftswachstum in Österreich wird heuer unter anderem von der hohen Inflation und der schwachen internationalen Nachfrage stark gebremst und soll laut Wifo und IHS nur bei real plus 0,3 beziehungsweise plus 0,5 Prozent liegen. In der zweiten Hälfte des laufenden Jahres rechnen die Wifo-Ökonomen dann mit "einer Konjunkturbelebung" und die IHS-Forscher mit einer Rückkehr auf "einen stabilen Wachstumspfad". Im kommenden Jahr erwarten die Expertinnen und Experten ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent (IHS) und 1,8 Prozent (Wifo).

Artikelbilder
WIFO-Chef Gabriel Felbermayr. Bild: HANS KLAUS TECHT (APA)

Achterbahnfahrt der Wirtschaft

Österreichs Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren eine Achterbahnfahrt erlebt: Nach dem coronabedingten Einbruch des realen Wirtschaftswachstums im Jahr 2020 von minus 6,5 Prozent ging es 2021 mit plus 4,6 Prozent und 2022 mit plus 5 Prozent wieder steil nach oben. Im zweiten Halbjahr 2022 setzte ein internationaler Konjunktureinbruch ein, der auch Österreichs Volkswirtschaft erfasste.

Die Stagnation der Wirtschaft im laufenden Jahr hinterlässt aber kaum Spuren am Arbeitsmarkt. Das Wifo geht von einem Anstieg der nationalen Arbeitslosenrate von nur 0,1 Prozentpunkten auf 6,4 Prozent aus, das IHS rechnet mit einer Seitwärtsbewegung. Für 2024 gehen die Experten von einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,1 beziehungsweise 6,2 Prozent aus.

Inflation hilft dem öffentlichen Budget

Die hohe Inflation hilft aber dem öffentlichen Budget: Inflationsbedingt steigen die Steuereinnahmen deutlich stärker als die Staatsausgaben und das nominelle Bruttoinlandsprodukt soll im laufenden Jahr um 7,4 Prozent auf 480,6 Mrd. Euro klettern. Das Wifo rechnet für heuer mit einem staatlichen Finanzierungssaldo in Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) von minus 1,8 Prozent, das IHS mit einem Budgetsaldo von minus 2,9 Prozent.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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StefanieSuper (5.469 Kommentare)
am 31.03.2023 09:12

Gib es dann auch "Mini-Boni" für die Chefs der Banken, E-Wirtschaft etc? oder verdienen diese in der Krise mehr noch als sonst!

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Flachmann (7.621 Kommentare)
am 30.03.2023 20:12

Sorgen würde ich mich auch, aber überlassen wir das der Regierung.
Den die wissen was sie tun.

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Zonne1 (3.874 Kommentare)
am 30.03.2023 12:55

logisch
Die Anzahl der Arbeiter wird weniger,
Ein WirtschaftsWachstum geht dann nur über steigende Preise

Wie lange müssen wir eigentlich noch Wachsen ? bis zum Knall ?

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laskpedro (3.950 Kommentare)
am 30.03.2023 11:26

die grüne politik und ihr schosshund die övp tut wirklich alles um die inflation anzuheizen und damit die staatsschulden zu senken und die sparer zu enteignen ..

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hasta (3.003 Kommentare)
am 30.03.2023 11:07

Die Situation hins. der Inflation in Österreich haben wir der Unfähigkeit der dztgen. Bundesregierung zu verdanken.

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Gugelbua (33.012 Kommentare)
am 30.03.2023 10:53

was heißt dürfte?
bei der Überschuldung von Europa wirds immer so weiter gehen,
jene 10% die die Billionen horten werden sicher nichts dazu beitragen 😉

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was_bisher_geschah (1.178 Kommentare)
am 30.03.2023 10:52

Ach wirklich? Na so was! Wer hätte das gedacht?
Nach den heutigen Meldungen über Porr („Baukonzern Porr: Massives Gewinnplus im Vorjahr“) und die Forstwirtschaft („Höhere Preise in der Forstwirtschaft“) ist das echt überraschend.
Mir scheint, die Inflation wird maßgeblich durch unverschämte Unternehmensgewinne getrieben (siehe auch Verbund).

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watergate2000 (1.516 Kommentare)
am 30.03.2023 13:00

und total Überförderung gewisser Sparten. Gastro, Seilbahnen, ....

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