Israels Polizeiminister tritt wegen Geisel-Deal zurück
JERUSALEM. Aus Protest gegen die Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas hat Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir nach Medienberichten seinen Rücktritt erklärt.
Damit verlässt auch seine Partei Otzma Jehudit, die über sechs von 120 Sitzen in der Knesset verfügt, die Regierungskoalition, wie mehrere israelische Medien berichteten.
Die rechtsreligiöse Regierung von Benjamin Netanyahu verliert damit aber nicht ihre Mehrheit im Parlament. Sie verfügt weiterhin über eine knappe Mehrheit von 62 der 120 Sitze in der Knesset.
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Diese würde sie nur verlieren, sollte der ebenfalls rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich sich Ben-Gvir anschließen und ebenfalls mit seiner Parte aus der Regierung austreten. Die Partei hat sieben Mandate.
Opposition sicherte "Sicherheitsnetz" zu
Für diesen Fall hatte allerdings der israelische Oppositionsführer Yair Lapid dem Regierungschef ein "Sicherheitsnetz" im Parlament zugesichert, damit dieser den Waffenruhe-Deal mit der Hamas umsetzen kann.
Im Rahmen dieser Vereinbarung sollen in einem ersten Schritt 33 von insgesamt 98 Geiseln in Hand der Hamas binnen sechs Wochen freikommen. Im Gegenzug muss Israel Hunderte palästinensischer Häftlinge freilassen.
Ben-Gvir kritisierte Geisel-Deal
Ben-Gvir hatte die Vereinbarung scharf kritisiert, weil sie die Freilassung verurteilter Mörder im Westjordanland und Ost-Jerusalem vorsieht. Es sei damit zu rechnen, dass diese in Zukunft wieder Anschläge verübten, warnte der Polizeiminister.
Ben-Gvir hatte angekündigt, er könnte in die Regierung zurückkehren, sollte Israel den Krieg gegen die Hamas wieder aufnehmen. Dies gilt als Möglichkeit nach Abschluss der ersten Phase des Drei-Stufen-Abkommens, sollte es keine Einigung über eine Fortsetzung geben.
Rechtsextrem, rechtspopulistisch, rechtsreligiös,...
Wiese kommt es immer nur bei rechten Parteien zu solchen Wortkreationen?!
Weil die Linkslinken die ganz Braven sind,
Weil die betroffenen Parteien / Personen das eben sind. Ben Gvir und Smotrich sind nun einmal religiös-fundamentalistische Politiker mit imperialistischen Ambitionen und rückwärtsgewandten politischen Vorstellungen.
(Es gibt selbstverständlich auch rückwärtsgewandte linke Parteien und Personen wie in Österreich zu beobachten.)
Auch Linkspopulisten gibt es. Aber populistische Parteien sind nun einmal traditionell auf der rechten Seite des politischen Spektrums angesiedelt.