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Heuer doch lieber Meer als Heimat

Von nachrichten.at/apa, 28. Juli 2024, 19:00 Uhr
Wo die Österreicher heuer urlauben
In nicht einmal sechs Stunden von Linz ans Meer: Kurze Anreise per Auto und gute Wasserqualität sprechen für einen Urlaub in Kroatien. Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. Der heimische Sommertourismus ist noch nicht voll in Schwung, die Betriebe hoffen auf kurzfristige Buchungen im August, so die Tourismusstaatssekretärin.

Der Sommertourismus in Österreich ist heuer noch nicht voll in Schwung. "Es gibt keine wirklich einheitliche Stimmung - grundsätzlich war bei allen der Juni schwächer zum Vorjahr, mit wenigen Ausnahmen", sagte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Der traditionell buchungsstärkste Monat der Saison, der August, kommt aber erst. Es werde gespart und viele nutzten das vorhandene Reisebudget für Urlaub am Meer.

Seit Mitte Juli gebe es insgesamt keine Unzufriedenheit in den heimischen Beherbergungsbetrieben, aber die Branche spüre, dass gespart und weniger konsumiert werde, so Kraus-Winkler. "Und nicht zu vergessen: die günstigen Flugreisen - es ist die Tendenz da, in den mediterranen Bereich zu fliegen."  Die Türkei und Griechenland seien heuer wieder sehr beliebte Destinationen. Generell würden die Österreicherinnen und Österreicher im Juni und im Juli eher ans Meer fahren, im August bevorzugten sie Urlaub im eigenen Land. Auch für den September und den Oktober erwarten die heimischen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen der Touristikerin zufolge "eine gute Buchungssituation".

Susanne Kraus-Winkler: 4
4 – Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin f. Tourismus (ÖVP): Sie teilt das Schicksal mehrerer Generationen von Staatssekretären, die wie diesmal Florian Tursky (VP; Digitalisierung) erst beim vorzeitigen Abgang von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Kraus-Winkler ist geblieben – und wird wohl bis zuletzt eher im Verborgenen ihren Aufgaben nachgehen. Bild: (APA/HELMUT FOHRINGER)

Die Generation Z reise öfter und kürzer. "Die 18- bis 25-Jährigen haben die kürzesten Reisezeiten, die Babyboomer die längsten", so Kraus-Winkler. "Der klassische zweiwöchige Sommerurlaub stirbt aus."

Für die Beherbergungsbetriebe in der Steiermark lief der Juli laut Kraus-Winkler gut. "Der August und der September haben noch Luft nach oben", fügte sie hinzu. Hier hoffe man auf kurzfristige Buchungen.

In Kärnten wiederum zeigt sich ein gemischtes Bild: "Wo es große Events wie Rammstein in Klagenfurt gibt, sind die Betriebe gut ausgebucht - um die Seen rundherum ist es ein bisschen herausfordernd", berichtete Kraus-Winkler. Das Bundesland habe einige gute Betriebe, aber auch "einige mit Aufholbedarf, wo die Produktpositionierung neu aufgestellt werden muss".

Städte: Gäste aus Asien fehlen noch

Im Städtetourismus spürt man noch das Ausbleiben der Asiaten. "Die Chinesen und die Japaner sind noch nicht zurück", so Kraus-Winkler. "Für die Japaner ist es teurer geworden, nach Europa zu kommen", sagte sie mit Blick auf die Wechselkursentwicklung des Yen zum Euro. Auch die Flüge hätten sich verteuert und dauerten - wegen der anderen Streckenführung infolge des Krieges Russlands gegen die Ukraine - länger. Aus China hätten sich einige Budget-Airlines bereits zurückgezogen. "Es fliegen nur die normalen großen Carrier und das mit erhöhten Preisen, weil Kerosin teurer wurde und sie länger fliegen."

Eine Veränderung der Nachfrage sei betreffend Hotelkategorien festzustellen. Generell ein bisschen unter Druck kommen der Staatssekretärin zufolge die Drei-Stern-Hotels. "Die Gäste mit weniger Geld, gehen ins Ferienappartement, die mit mehr Geld gehen ins Vier-Stern-Hotel."

Heuer im Mai hätten die Nächtigungszahlen im Vier- und Fünf-Stern-Bereich im Jahresabstand um fast 15 Prozent zugelegt, im Ein- und Zwei-Stern-Bereich um gut 12 Prozent, im Drei-Stern-Bereich um nur rund 6 Prozent. Bei den Ferienwohnungen sei aber ein Buchungszuwachs von fast 34 Prozent verbucht worden. "Der Juni wird dasselbe Bild zeigen", ist sich Kraus-Winkler in Erwartung der für den abgelaufenen Monat noch nicht vorliegenden Nächtigungszahlen der Statistik Austria sicher.

Höchste Zuwachsraten beim Camping

"Auch interessant ist das Thema Camping - da haben wir die höchsten Zuwachsraten", sagte Kraus-Winkler. Und auch hier gibt es Veränderungen in der Nachfrage. "Es kommt eher der Mittelstand", stellte die Staatssekretärin fest. Es gebe immer mehr Betreiber, die sich auf Club-Erlebnis, Naturerlebnis oder auf Familien ausrichten. "Das Thema Camping ist extrem en vogue", so Kraus-Winkler. Viele Campingplätze in Österreich befänden sich auch an tollen Plätzen, etwa direkt am See.

Stark im Kommen seien die sogenannten "Tiny Houses", mit einer Nettofläche von maximal 50 Quadratmetern. "Die Container aus Holz stehen auf einem Sockel, sind wie kleine Chalets und ermöglichen den Betreibern eine höhere Wertschöpfung", erklärte Kraus-Winkler. "Es gibt neue Zielgruppen, die nicht stundenlang mit ihrem Anhänger durch Europa gondeln wollen und mehr Luxus verlangen." Raumordnungstechnisch sei ein Tiny House kein Gebäude, steuertechnisch aber schon. Wie hoch ihr Anteil sein darf, sei je nach Bundesland unterschiedlich geregelt - in Oberösterreich beispielsweise liege die Grenze bei 20 Prozent der Standplätze eines Campingplatzes.

"Die Beherbergungsform ist sicher ein Thema, mit dem man sich auseinandersetzen muss, um zukunftsfit zu bleiben", betonte die Staatssekretärin. Die Tourismuspolitik der Zukunft sehe anders aus als jene vor zehn Jahren. "Da haben wir nur geschaut, mehr Touristen zu bekommen." Jetzt stünden Themen wie Besucherlenkung, Qualitätsmanagement und Tourismusakzeptanz im Fokus.

"Airbnb und Kurzzeitvermietung regulieren"

Unter Verweis auf den Overtourism etwa in Barcelona, auf Mallorca oder Venedig sprach sich Kraus-Winkler klar für eine Reglementierung der Kurzzeitvermietung à la Airbnb aus. "Wenn sie zu viel Wohnraum entziehen, bringt das die Infrastruktur durcheinander - zum Beispiel wo wie viele Kindergärten und Supermärkte notwendig sind; so hebeln sie die Raumordnung aus und wir haben eine Situation wie in Spanien. Auf Mallorca könnten sich viele Familien keine Wohnung mehr leisten. Die Verarmung der Bevölkerung sei ein Problem in so einem Zusammenhang.

"Wenn sie es ungesteuert laufen lassen, bringt das das System durcheinander." In Wien gebe es rund 10.000 Wohnungen mit je zwei bis vier Schlafplätzen auf Kurzzeitvermietungsplattformen. "Bei uns ist es noch nicht gekippt." Doch es müsse dagegengesteuert werden.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Ybbstaler (1.107 Kommentare)
vor 36 Minuten

Der klassische 2 Wochen Urlaub stirbt also aus. Und ich wohl mit ihm. Ich finde das nach wie vor eine sehr gute Schnittmenge. Wesentlich kürzer steht wenn man Zeit- und Kostenaufwand nimmt in schlechterem Verhältnis und länger wird es einem überdrüssig. Aber vielleicht denke ich noch in alten Schemata und es macht Sinn wegen 3 Tagen zwei auf An- und Abreise zu verbrauchen.

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higgs (1.273 Kommentare)
vor 53 Minuten

Camping ist günstiger, ganz einfach. Die Preise in Hotels, vor allem mit Kindern, sind Wahnsinn und für viele einfach nicht zu bezahlen.
Nachdem es der Tourismus wohl übertrieben hat mit den Preissteigerungen, bleiben schön langsam die Gäste aus. Das ist eine normale Konsequenz.

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Coolrunnings (2.310 Kommentare)
vor 16 Minuten

"Camping ist günstiger, ..."
Aber nur wenn man sich das schönrechnet. Kleines Bsp:
Ich Kauf mir einen günstigen Wohnwagen um 20k und fahre irgendwo auf einen durchschnittlichen Campingplatz wo ich für 14'Tage ca 900,€ zahle. Das Ganze mache ich jetzt 20 Jahre lang, dann ist der Wohnwagen Schrott und ich habe in 20 Jahren insgesamt 40k für Urlaub ausgegeben (ohne Verpflegung) . Um 40 k kann ich aber ziemlich lange und vernünftig in privat-Appartments nächtigen.. meinen Sie nicht?

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Ybbstaler (1.107 Kommentare)
vor 5 Minuten

Die Rechnung geht nicht auf. Bestenfalls mit Zelt steigen Sie günstiger aus. Aber das muss man mögen.

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capsaicin (3.969 Kommentare)
vor einer Stunde

weniger tourismus ist schon ok...

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tulipa (3.448 Kommentare)
vor einer Stunde

Bei den aktuellen Preisen in der Hotellerie brauchen sie sich nicht wundern, wenn die Buchungen zurückgehen. 200 - 300 €/Personund Nacht, da vergeht es einem, und man weicht auf billigere Unterkünfte aus.

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capsaicin (3.969 Kommentare)
vor 53 Minuten

200-300..bledsinn

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higgs (1.273 Kommentare)
vor 52 Minuten

Kommt drauf an wo und vor allem wann.

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Caesar-in (3.918 Kommentare)
gerade eben

Das ist kein Blödsinn. Hotelzimmer in München in der Vor- bzw. Nachsaison (9/2023, bzw. 4/2024) € 110,--, jetzt im August 325,--. Und woanders ist es ähnlich.

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Philantrop (526 Kommentare)
vor einer Stunde

Wir fuhren ins Salzkammergut - man musste ständig auf die Tachometernadel starren, um nicht 3 bis 5 km/h zu schnell zu sein, sonst regnet es zwei Wochen danach Strafen.

Da vergeht es einem...

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Ybbstaler (1.107 Kommentare)
vor 39 Minuten

Naja, alle wollen mitverdienen und wenn das Wetter passt legt man sich zu den Zeiten wo Gäste kommen die die neuralgischen Stellen nicht kennen auf die Lauer...

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