"Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit"
MICHELDORF. Nach Jahren in der Gastronomie machte Sigrid Kiesenhofer 2014 ihr künstlerisches Talent zum Beruf.
Begonnen hat alles mit einem Umzug: Als Sigrid Kiesenhofer 2008 in ein neues Haus zog, wollte sie ein Bild für das leere Stiegenhaus. "Ich dachte mir, warum soll ich eines kaufen, das kann ich auch selbst", erzählt die verheiratete Mutter von zwei Kindern. Besucher und Nachbarn bestaunten das selbstgemalte Landschaftsbild, es dauerte nicht lange bis sich die ersten ein Acrylbild von ihr wünschten. 2012 meldete die 45-Jährige ein Nebengewerbe an. Von einer Freundin kam die Idee zur Fertigung von Gipsabdrücken von Schwangerschaftsbäuchen, die dann bemalt wurden. Diese Idee war damals am Land noch weitgehend unbekannt und wurde gut angenommen, sagt Kiesenhofer.
Talent in der Schule entdeckt
Ihre Kreativität zeigte sich schon in der Schulzeit, Lehrer rieten ihr, dass auch beruflich zu nutzen. "Ich habe nicht gedacht, dass man mit diesem Talent Geld verdienen kann, aber ich wurde eines besseren belehrt", sagt Kiesenhofer. Sie war jahrelang in der Gastronomie tätig, während ihr Talent schlummerte. Als sie in einer Konditorei arbeitete, bemalte sie die Torten, erinnert sich die Künstlerin.
Als die Aufträge immer mehr wurden und nicht mehr neben ihrem Hauptberuf stemmbar waren, musste sich die Micheldorferin entscheiden. 2014 gab sie ihren Job auf, widmete sich ganz der Kunst und wurde noch im selben Jahr ausgezeichnet: Die Wirtschaftskammer verlieh ihr einen Preis für das kreativste Einpersonenunternehmen Oberösterreichs. Mittlerweile ist ihr Hauptgeschäft das Bemalen von Tauf- und Hochzeits und Trauerkerzen – eine Detailarbeit, die ihr Freude bereitet. Auch Aufträge für Acrylbilder nimmt sie entgegen. Bei der Wahl der Motive richtet sie sich nach Kundenwünschen, oft werde ihr aber auch freie Hand gelassen. In ihrem Haus in Micheldorf hat Kiesenhofer ein eigenes Büro und ein Atelier, wo sie Kunden empfängt und an ihren Aufträgen arbeitet. "Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit, die sich gar nicht wie Arbeit anfühlt."
Ihre Erfahrung gibt sie auch in Malkursen weiter: "Das Wichtigste ist das Zusammenspiel von Pinsel, Farbe und Material, das Gefühl dafür kommt mit der Übung". Als Ausgleich zur Kunst und um einmal aus ihren vier Wänden herauszukommen, wie sie sagt, schwingt sich Kiesenhofer gerne auf ihr Fahrrad. Dank der Selbstständigkeit ist das auch unter der Woche möglich: "Dafür bin ich sehr dankbar", sagt sie.
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