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Immer mehr Arbeitslose: 341.769 Personen im Juli ohne Job

Von nachrichten.at/apa, 01. August 2024, 09:53 Uhr
(Symbolfoto) Bild: Volker Weihbold

WIEN. Die schwache Wirtschaftslage bremst den Arbeitsmarkt weiterhin und hat im Juli zu einem Anstieg der Arbeitslosen geführt.

Ende Juli waren 341.769 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, im Vergleich zum Juli 2023 war das ein Plus von 31.187 Personen oder 10 Prozent, gaben das Arbeitsministerium und das AMS am Donnerstag bekannt. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.

"Die Arbeitsmarktdaten sind ein Spiegelbild der schwächelnden Konjunktur", sagte AMS-Vorständin Petra Draxl. Besonders stark vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen waren die Warenproduktion (+18 Prozent) und der Bau (+13 Prozent), das sei ein Zeichen für rückläufige Investitionen. Aber auch der Tourismus (+12 Prozent) leide unter der schwachen Konjunktur insbesondere in Salzburg und Tirol. Die Menschen würden immer kurzfristiger buchen, auch die Fußball-EM in Deutschland dürfte viele Menschen angezogen haben, die sonst vielleicht in Österreich Urlaub gemacht hätten, räumte Draxl ein. Dazu komme der zurückhaltende private Konsum.

Eine Besserung der Arbeitsmarktlage zeichnet sich laut Draxl vorerst nicht ab. "Wir sind in einer wirtschaftlichen Stagnation und gerade im Bau und in der Industrie, hier vor allem im Automotivsektor, wird es zur Auflösung von Dienstverhältnissen kommen", sagte die AMS-Vorständin in einem Beitrag des Ö1-Mittagjournals. Die schwierige wirtschaftliche Situation dürfte sich bis in Jahr 2025 hineinziehen, sinkende Arbeitslosenzahlen dürfte es erst ab dem zweiten Halbjahr 2025 geben, erwartet Draxl.

Draxl sprach von Kündigungswellen, die auf Österreich zukommen würden. Das bemerke das AMS an den Beratungsterminen und an den Meldungen im Frühwarnsystem. Auch das Thema Kurzarbeit werde wieder stärker kommen, wobei sie das Instrument, wie auch Arbeitsminister Kocher, nicht als arbeitsmarktpolitische Maßnahme sieht, um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Zuletzt sind die Pläne des Haushaltsgeräteherstellers Liebherr, im Herbst bis zu 960 Mitarbeiter im Produktions- und produktionsnahen Bereich in Kurzarbeit zu schicken, auf Skepsis gestoßen.

Von Arbeitslosigkeit waren im Juli mehr Männer und alternative Geschlechter (+11 Prozent) betroffen als Frauen (+9 Prozent). Bei Ausländerinnen und Ausländern (+14 Prozent) war der Anstieg der Menschen ohne Job doppelt so hoch wie bei Inländerinnen und Inländern (+7 Prozent). Wenig Unterschiede gab es diesmal beim Bildungsgrad: Personen mit maximal Pflichtschulausbildung (+10,5 Prozent) waren gleichermaßen von Arbeitslosigkeit betroffen wie Personen mit akademischer Ausbildung (+11 Prozent). Ältere Personen ab 50 Jahre (+9 Prozent) waren etwas weniger stark betroffen als Unter-25-Jährige (+10 Prozent).

Vor allem Elektriker gesucht

Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung in Österreich hat sich auch am Stellenmarkt bemerkbar gemacht. Beim Arbeitsmarktservice waren Ende Juli 94.504 offene Stellen als sofort verfügbar gemeldet, ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Jahr davor. "Besonders starken Fachkräftebedarf sehen wir aktuell beispielsweise für Berufe im Bereich Elektroinstallation mit über 3.300 offenen Stellen", sagte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

Auch am Lehrstellenmarkt gab es mit 7.871 sofort verfügbaren offenen Lehrstellen ein Minus von 7 Prozent. Dem gegenüber standen 9.426 Lehrstellensuchende, um 9,5 Prozent mehr als Ende Juli 2023. Die Lehrlinge im ersten Lehrjahr sind mit rund 4 Prozent leicht rückläufig. Derzeit werden in den österreichischen Unternehmen 87.902 Lehrlinge ausgebildet, 28.861 davon im ersten Lehrjahr. "Die Entwicklung zeigt, dass die betriebliche Lehrlingsausbildung als quantitativ wichtigster Bildungsweg, um Fachkräfte auszubilden, zahlenmäßig weiterhin relativ stabil bleibt. Das ist angesichts des hohen Fachkräftebedarfs wichtig und gleichzeitig auch eine Bestätigung für die Stabilität unseres international hoch anerkannten Lehrlingsausbildungssystems", so Kocher.

ÖGB fordert Erhöhung des Arbeitslosengeldes

Der ÖGB nahm die Arbeitslosenzahlen zum Anlass, erneut eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent zu fordern. Die Arbeiterkammer (AK) will unter anderem mehr Geld und Personal im AMS für bessere Beratung und passgenauere Vermittlung sowie das Forcieren von Fachkräfteausbildungen. Die Arbeiterkammer Kärnten verurteilte angesichts der neuesten Arbeitsmarktdaten die vom Bund vorgesehenen Budgetkürzungen beim AMS um 94 Mio. Euro. Alleine im südlichsten Bundesland würden bei Umsetzung 10 Mio. Euro fehlen. "Als die Kürzungen geplant wurden, gingen Expertinnen und Experten von sinkenden Arbeitslosenzahlen aus. Die Situation hat sich jedoch merklich verändert, eine Einschränkung der Leistungen klingt jetzt grotesk", warnte AK-Kärnten-Chef Günther Goach in einer Aussendung mit Verweis auf schwache Konjunkturprognosen vor negativen Folgen der Einsparungen "für die gesamte Wirtschaft".

Die Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ sind im Wahlkampfmodus und üben Kritik an der Regierung. "Es ist doch eindeutig sichtbar, dass die Arbeitslosigkeit im Steigen ist und die Wirtschaft durch die Unfähigkeit und Willenlosigkeit von ÖVP und Grünen den Bach runtergeht", so FPÖ-Klubobmannstellvertreterin und freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch laut einer Aussendung. Auch SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch zeigte sich besorgt über die Job-Entwicklung und kritisiert die "grottenschlechte Wirtschaftspolitik von ÖVP und Grünen". "Was jetzt droht, ist die weitere Insolvenz von Betrieben, denen finanziell die Luft ausgeht, und die Abwanderung von Unternehmen", sagte Muchitsch.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 01.08.2024 um 13.31 Uhr aktualisiert.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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Flachmann (7.399 Kommentare)
vor 45 Minuten

Das Beste aus zwei Welten!

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lastwagen (2.136 Kommentare)
vor einer Stunde

Seit die Grünlinge in der Regierung sind, geht’s mit der Wirtschaft und Österreich bergab.

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor einer Stunde

ähnlich steil geht es in der EU nur in einem einzigen weiteren Land bergab:

DEUTSCHLAND

Gemeinsamkeit?

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor einer Stunde

Die Bilanz von 5 Jahren SCHWARZ - GRÜN:

Österreich ist absolutes Schlusslicht im Wirtschaftswachstum in der EU.

Das reale BIP Wachstum im Vergleich:
Österreich: MINUS 1,7 %
Deutschland: MINUS 1,3 %

Österreich steckt gemeinsam mit Deutschland in einer massiven Rezession.

Polen: + 16,2 %
Kroatien + 23,3 %
Italien + 5,9 %
Griechenland + 10,5 %
Ungarn + 10,8 %
usw. usf.

Sogar das krisengebeutelte Frankreich hat PLUS 0,6 % Wachstum zusammengebracht...

Soviel zur Wirtschaftskompetenzpartei ÖVP und dem GRÜNEN Wirtschaftswunder.

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u25 (5.185 Kommentare)
vor 2 Stunden

Bald deutlich mehr

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Fa_wimmer (660 Kommentare)
vor 2 Stunden

aber dafür haben sich die Arbeiter hohe Lohnabschlüsse erpresst.
so das die Österreichische Produktion nicht mehr Konkurrenzfähig ist!!

" sie seien ja in Vorleistung gegangen"

nun dürfen sie das wieder und zwar gratis arbeiten das sie ihren Arbeitsplatz behalten können.

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor einer Stunde

Herr Wimmer,

Sie vergessen:

zuerst sind die Preise explodiert.
Nicht nur die Energiekonzerne haben sich eine goldene Nase verdient.

Dann hat es wegen der hohen Inflationsrate Lohnabschlüsse zur Abdeckung der Teuerung gegeben.

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Fa_wimmer (660 Kommentare)
vor einer Stunde

das weis ich schon

aber wie sollen den die Produktionsbetriebe die Preiserhöhungen weitergeben??

und wenn man nun Arbeitslos wird, fordern sie ja auch nicht das 100% abgegolten bekommen.

aber Arbeiter sind nicht um sonst Arbeiter!

und Info es werden noch Zehntausende folgen !!!!

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor einer Stunde

Herr Wimmer,

es ändert nix:
zuerst hat die Wirtschaft auf Kosten der Menschen im Land die GEWINNE mit allen Mitteln maximiert.

Weils ja gerade möglich war.

Ihren früheren Postings folgend ist bei Ihnen sowieso der Sklave der Idealmitarbeiter .... .

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Zeitungstudierer (5.974 Kommentare)
vor 3 Stunden

Der Green Deal, die Sanktionen gegen Russland, CO2 Steuer, Verbrenner erbot, die ganze grüne Verbots/Chaospolitik usw. entfalten jetzt ihre Wirkung.
Der einzige Bereich der wirklich gut läuft ist die Waffen/Bombenindustrie, den dieser Bereich, der eigentlich die größten Umwelt/Personenschäden hinterlässt, ist von den ganzen Klimasteuern/Klimaverboten ausgenommen.
Aber die Privatwirtschaft und Industrie, die lässt diese Türkis Grüne Regierung ausbluten bis sie fast Tod ist.

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor 4 Stunden

das GRÜNE Wirtschaftswunder nimmt täglich mehr Fahrt auf!

Man kann der ÖVP und den GRÜNEN nicht genug danken.

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spoe (14.541 Kommentare)
vor 4 Stunden

Nicht vergessen: die rote ÖGB-Ignoranz ist aber auch ein Turbo für Teuerungen und Arbeitsplatzvernichtung in Österreich.

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betterthantherest (35.570 Kommentare)
vor 4 Stunden

SPOE

nicht vergessen:

zuerst kam in Österreich dank der SCHWARZ-GRÜNEN Teuerungspolitik eine extrem hohe Inflation.

Und dann wurde diese POLITISCH VERURSACHTE Teuerung (nicht mehr) mit der Lohnrunde abgegolten.

Dieses Problem ist komplett hausgemacht und es haben zu verantworten:
die GRÜNEN
die ÖVP

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.738 Kommentare)
vor 4 Stunden

Jetzt leg ich mir Fanta4 auf: Gebt uns ruhig die Schuld, den Rest könnt ihr behalten...

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