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Industrie: "Von einem Aufschwung sind wir meilenweit entfernt"

Von Verena Mitterlechner, 23. Juli 2024, 11:33 Uhr
Factory male worker in plant production drilling at metal machine in industrial factory.
Die Industrie rechnet nicht mit einer baldigen Erholung der Wirtschaft. Bild: colourbox

WIEN. Die Industriellenvereinigung präsentierte die aktuellen Ergebnisse ihrer Konjunkturerhebung.

Weniger Aufträge und auch weniger Beschäftigte: Seit dem dritten Quartal 2022 befindet sich die heimische Wirtschaft in einer Rezession. Diese geht nun langsam in eine Stagnation über, das geht aus der Konjunkturerhebung der Industriellenvereinigung (IV) zum zweiten Quartal des heurigen Jahres hervor. Aktuell liege die Bruttowertschöpfung real um gut drei Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2023, sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Die Lage ist je nach Branche unterschiedlich: Während die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Bauindustrie jüngst von einer verbesserten Auftragslage berichteten, hätte es in der metalltechnischen Industrie ebenso wie bei den industriellen Baustoffherstellern (Steine/Keramik) und in der Fahrzeugindustrie erhebliche Verschlechterungen gegeben, teilt die Industriellenvereinigung mit. Während insgesamt 21 Prozent der Unternehmen (412 wurden befragt) mit weiteren Ertragseinbußen rechnen, erwarten nur 9 Prozent  eine Verbesserung ihrer Ertragslage. 

Eine Forderung der ist, dass eine Ministerin oder ein Staatssekretär die Zuständigkeit der Entbürokratisierung erhalten müsse. Fortschritte sollten systematisch berichtet werden, um "Erleichterungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen" zu sichern, sagte Neumayer. 

Personalabbau und Konjunkturzyklus

In Oberösterreich wurden 106 Firmen mit rund 121.000 Mitarbeitern befragt. Sie schätzen die aktuelle Geschäftslage wieder negativer ein als bei der Befragung für das erste Quartal. Schlüsselbranchen wie der Metall- und Chemiebereich sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau liegen allesamt beim Geschäftsklima im negativen Bereich.  Haben im ersten Quartal 25 Prozent der Unternehmen einen Rückgang der Beschäftigten gemeldet, stieg der Wert im zweiten Quartal auf 29 Prozent. „Der Personalabbau in der oberösterreichischen Industrie setzt sich weiter fort“, sagte Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV Oberösterreich. Ohne Aufschwung in Deutschland bleibe Europa und ganz besonders Österreich Nachzügler.

"Von einem Aufschwung sind wir meilenweit entfernt", sagte Christian Helmenstein, Chef-Ökonom der IV. Er warnte davor, dass der österreichische Konjunkturzyklus, der seit 75 Jahren besteht, sich nicht mehr wiederholen könnte: Bisher sei der Aufschwung stets durch einen außenwirtschaftlichen Impuls erfolgt - darauf folgten Investitionen, die zu einer steigenden Beschäftigung und wachsenden Lohnsumme führten. Folglich stiegen der Konsum und auch die Steuereinnahmen des Staates. 

Italien mit Vorbildwirkung

Der notwendige außenwirtschaftliche Impuls könnte dieses Mal ausbleiben, da die Weltwirtschaft schwächelt, sagte Helmenstein. Besonders belastend seien aber vor allem der Protektionismus und fehlende Handelsabkommen wie Mercosur (mit Südamerika) oder TTIP mit den USA. Im Wettbewerb sei Österreich aufgrund hoher Lohnstückkosten benachteiligt. 

Deutlich besser stehe hier das Nachbarland Italien dar, sagte Helmenstein. Dort gebe es nach einem "wirtschaftspolitisch verlorenen Vierteljahrhundert" deutliche Fortschritte: Investitionen in die Diversifizierung bei den Energieimporten hätten sich positiv ausgewirkt. Mit einer Inflation von nur 0,9 Prozent sei Italien nach Finnland das Land mit der niedrigsten Inflation in der Europäischen Union. 

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Verena Mitterlechner
Verena Mitterlechner
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1  Kommentar
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betterthantherest (35.373 Kommentare)
vor einer Stunde

nicht jammern, liebe Industrie.

Ein hausgemachtes Problem.

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