ÖBB haben Interesse an Zügen der Westbahn
WIEN. Westbahn will moderne Hochgeschwindigkeitszüge.
Die ÖBB wollen von der mehrheitlich privaten Westbahn Züge kaufen, sofern diese am Markt zu haben sind. Die Westbahn schaut sich währenddessen in China nach neuen Hochgeschwindigkeitsgarnituren um.
"Wenn es auf dem Markt die Möglichkeit gibt, weiteres Zugmaterial zu bekommen, dann sehen wir uns das an", hieß es gestern von den ÖBB. Damit könne man ältere Garnituren – wie die auslaufenden 4020er – möglicherweise früher austauschen. Zu den Details der Ausschreibung könne man sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Der Kauf der Westbahn oder eines anderen Unternehmens sei kein Thema, hieß es in einem schriftlichen Statement der ÖBB.
Die Westbahn wiederum will dem Vernehmen nach bei einem großen chinesischen Bahnhersteller neue Triebwagengarnituren kaufen. In China gibt es zwei große Bahnhersteller, die China South Locomotive & Rolling Stock Corporation (CSR) und die staatliche CNR Corporation. Die Westbahn sagte zum möglichen Verkauf, dass ein neuer Markt für junge Gebrauchtzüge entstanden sei. "Da wir das einzige Bahnunternehmen in Österreich ohne Subventionen mit Steuergeld sind, müssen wir jede Möglichkeit nutzen, die sich bietet, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens langfristig abzusichern." Die Westbahn habe die Möglichkeit, rasch Fahrzeuge zu bestellen und geliefert zu bekommen. Man plane, mit dem schnellsten Qualitätslieferanten auf dem Weltmarkt ein verbessertes Zugkonzept für Doppelstockzüge mit 200 km/h rasch umzusetzen.
Haselsteiner und Grossnig
An der Westbahn-Muttergesellschaft Rail Holding hält die Haselsteiner Familienprivatstiftung des Industriellen Hans Peter Haselsteiner 49,9 Prozent, die Schweizer Augusta Holding des Unternehmers Erhard Grossnig 32,7 Prozent und die französische Staatsbahn SNCF 17,4 Prozent.