Pensionen und Naturkatastrophen: Versicherungswirtschaft mit Appell an Politik
WIEN. Die zweite und dritte Säule des Pensionssystems sollen gestärkt und die Feuerversicherung mit der Absicherung gegen Naturkatastrophen gekoppelt werden.
Die Branche wolle sich im Hinblick auf Regierungsverhandlungen rechtzeitig zu Wort melden, sagte Christian Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes (VOO). Der Demografiewandel und seine Auswirkungen auf das Pensionssystem sowie die vom Klimawandel verstärkten Naturkatastrophen würden zu den größten Herausforderungen der Zukunft zählen.
"Die Alterung wird massiv unterschätzt", sagte Ökonomin Monika Köppl-Turyna, Direktorin des EcoAustria-Instituts, die aktuelle Zahlen beim Pressegespräch präsentierte. Die Zahl der über 65-Jährigen werde auf drei Millionen steigen, das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Pensionisten werden im Verhältnis bei weniger als 2:1 liegen.
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Auch die steigende Lebenserwartung - sie soll im Jahr 2070 für Männer bei 86 und für Frauen bei rund 90 Jahren liegen - werde sich auswirken. Während die Ausgaben des Staates für das Pensionssystem von 13,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2022 auf 14,2 Prozent im Jahr 2045 steigen.
Höhe der Pensionen wird sinken
Die Stabilisierung habe einen Preis, sagte Köppl-Turyna: Die durchschnittliche Pension werde im Jahr 2070 nur noch 45 Prozent (statt wie heute 56 Prozent) des Durchschnittslohns betragen. Damit sinke die Kaufkraft der Pensionisten, die Gefahr für Altersarmut steige. Die Versicherer wünschen sich eine Stärkung der zweiten (betriebliche Vorsorge) und dritten Säule (private Vorsorge) des Pensionssystems. So soll die Versicherungssteuer auf Lebensversicherungen von vier auf zwei Prozent gesenkt werden.
Bei nachhaltigen Versicherungsprodukten soll die Steuer laut dem VOO komplett entfallen. Der steuerfreie Betrag für die betriebliche Vorsorge müsse von 300 Euro auf 1200 Euro erhöht werden, hier habe es seit Jahrzehnten keine Inflationsanpassung gegeben. Mit der zusätzlichen finanziellen Absicherung würde auch das staatliche Pensionssystem entlastet werden, sagte Remi Vrignaud, Präsident des VOO.
Milliardenschäden durch Naturkatastrophen
Zu steigenden Kosten werden auch die zunehmenden Naturkatastrophen führen, die vom Klimawandel begünstigt werden. Für heuer rechnen die Versicherer laut Vrignaud mit versicherten Schäden im Ausmaß zwischen 1,6 bis 2 Milliarden Euro. Zuletzt beliefen sie sich pro Jahr auf durchschnittlich eine Milliarde Euro.
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Allein die Hochwasserkatastrophe vor zwei Monaten habe zu Schäden von 600 bis 700 Millionen Euro geführt, sagte Vrignaud. Was die Ausgaben für Naturkatastrophen im Verhältnis zum BIP betrifft, liege Österreich weltweit auf Platz vier.
Der VOO tritt für ein Modell ein, bei dem so wie in Belgien, bei den Feuerversicherungen auch automatisch Naturkatastrophen mitversichert werden. Dann gebe es, anders als derzeit mit dem Katastrophenfonds des Bundes, einen Rechtsanspruch.
für was soll ich mich gegen Hochwasser versichern?
oder gegen Hagel wenn man ein Blechdach, Flachdach hat.
"weite und dritte Säule des Pensionssystems sollen gestärkt werden"
Echt jetzt? Und das bei einer dauerhaft negativen Verzinsung der Einzahlungen?
Meine gesetzliche Vorsorge ist momentan etwa 18% weniger wert als die Summe der Einzahlungen.
Und das, obwohl lange Zeit auch hohe Zinsen am Markt bezahlt wurden.
Es wird noch immer nicht reagiert. Bei der geplanten 220 kV Leitung im Zentralraum von Linz sollen viele Maste im immer wieder durch die Traun überfluteten Bereich errichtet werden. Es gibt dort einen Hochwasserschutzdamm, warum wird die Infrastruktur nicht auf der vom Hochwasser geschützten Seite des Damms errichtet?
Wenn Sie wirklich an der Antwort interessiert sind, fragen Sie den Errichter.
Aber ich vermute, Sie sind nur an einer anonymen Anpatze interessiert.
Es geht doch nicht um Anpatzen, sondern dass das Vorhaben verbessert wird. Die Masten sollen zum Beispiel im Bereich Kleinmünchen erst in 5 Jahren oder mehr gebaut werden...