Tiroler Reisefirma Travel Europe insolvent: 116 Mitarbeiter betroffen
STANS. Der Tiroler Reiseveranstalter Travel Europe Reiseveranstaltungs GmbH mit Sitz in Stans im Tiroler Bezirk Schwaz ist insolvent.
Das Unternehmen brachte einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Innsbruck ein, teilte der Gläubigerschutzverband Creditreform am Dienstag mit. Die Passiva bei Insolvenzeröffnung betrugen als Buchwert rund 25,9 Millionen Euro, als Liquiditätswert etwa 23 Millionen Euro. 116 Dienstnehmer waren betroffen.
Weiters waren rund 1.900 Gläubiger von der Insolvenz betroffen. Die Aktiva im Liquidationsfall wurden mit rund 3 Millionen Euro beziffert. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) berichtete indes unter Berufung auf das Unternehmen von Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 28 Millionen Euro - davon waren etwa 5,3 Millionen Euro besichert. Als Ursache für die Insolvenz gab man an, dass die "multiplen Krisen" der letzten Jahre - Covid-19, Ukraine-Krieg und Teuerung - die Reisebranche schwer getroffen hätten. Außergerichtliche Sanierungsbemühungen waren gescheitert.
Es wurde beabsichtigt, das Unternehmen im Rahmen des Sanierungsverfahrens fortzuführen, hieß es. Den Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Die Finanzierung soll aus den Ergebnissen des laufenden Geschäftsbetriebs sowie durch Finanzierungsbeiträge von Geschäftspartnern aus der Tourismusbranche und Investoren erfolgen. Hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens liefen laut Creditreform Vorgespräche zur finanziellen Unterstützung durch einen "starken Partner."
Die Travel Europe war 1989 als "Tiroler Hotels" gegründet worden. 2005 erfolgte die Namensänderung. Ursprünglich befasste sich das Unternehmen mit der Veranstaltung von Busreisen, zunächst nach Tirol. Im Jahr 1993 kam es zu einer Erweiterung des Angebots auf Gruppenreisen nach Ostösterreich und Osteuropa und schließlich auf den gesamteuropäischen Raum (kulturelle Rundreisen).
Mehr als 10,5 Mio, Euro Coronahilfe für die Katz.
Für so viel Steuergeld muss die Steuerzahleromi lange für stricken.
Danke ÖVP
Danke GRÜNE
Die beiden Herren Gschwentner samt des neben Travel Europe in ihrem Einfluss befindlichen Hotels Schwarzbrunn, der Terra Energy und der TE Holding sind wohl nicht willens oder in der Lage, das Unternehmen aus eigener Kraft zu sanieren - ist so zur Kenntnis zu nehmen. Dass man jedoch wegen der "multiplen Krisen" eine Pleite mit +/- 25 Millionen Euro Passiva hinlegt und dann auf Kosten der Gläubiger und der Allgemeinheit (ÖGK, IEAF, Finanz) sanieren möchte ist insofern verwunderlich, als die "multiplen Krisen" ja laut sämtlichen Wirtschaftsforschern munter weitergehen.
Mein Vorschlag dazu: das Insolvenzrecht insofern abändern, als bei Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung der Insolvenzverwalter das Unternehmen dem Höchstbieter zuschlagen darf/muss. Dies würde diese Art der Entschuldung mit Maximalertrag für die Schuldner wesentlich unattraktiver weil teurer machen.