Wasserstoff statt Gas: Energie AG will Leitung umwidmen lassen
LINZ. Die Energie AG (EAG) Oberösterreich will einen Strang des bestehenden Erdgasleitungsnetzes zwischen Linz und Sattledt für die alternative Nutzung mit Wasserstoff nutzen.
Die Energie AG (EAG) Oberösterreich will einen Strang des bestehenden Erdgasleitungsnetzes zwischen Linz und Sattledt für die alternative Nutzung mit Wasserstoff nutzen. Dafür sei eine Änderung der Betriebsanlagengenehmigung durch das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung erforderlich. Demnächst werde man für die Umwidmung einreichen, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.
Die Netz Oberösterreich - die Strom- und Gasnetzbetreiberin der Energie AG - verfügt demnach über ein rund 6000 Kilometer langes Leitungsnetz, durch das derzeit Methan transportiert wird. Durch Umbauten bei Armaturen und in den Verteileinrichtungen könne man die Leitungen auch für den Transport anderer Gase ertüchtigen. Ein Teil der Leitungen könne dann für die Wasserstoffversorgung zur Verfügung stehen. Konkret sei geplant, die Doppelstrangleitung zwischen Ebelsberg im Südosten von Linz und Sattledt (Bezirk Wels-Land) künftig als Dual-use-Leitung zu betreiben. In einer Röhre könnte dann weiterhin Methan transportiert werden, in der zweiten Wasserstoff. Es könnten bis zu 50.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde befördert werden, was etwa 170 MW bzw. der Leistung des Fernheizkraftwerks in Linz entspreche, so EAG-Technikvorstand Alexander Kirchner.
Wie viel Energie kann in Form von Wasserstoff in einem m³ gespeichert werden? Braucht Wasserstoff mehr oder weniger Volumen für die gleiche Energiemenge im Vergleich zum Erdgas?
"...170 MW ... Leistung des Fernheizkraftwerks in Linz..."
Linz-Mitte 390 KW, Linz Süd 300 KW - dort ist eine 40 KW(el)-Turbine in Umrüstung für H2-Betrieb.
Die Frage ist: Wo kommt der Wasserstoff her?
Das ist ein Projekt für Jahrzehnte. Die Anlagen, um mit Überschussstrom Wasserstoff zu produzieren, müssen erst gebaut werden. Den Wasserstoff plant man dann offenbar in den ausgeförderten Erdöllagerstätten in Satttledt und Umgebung zu speichern.
Meldung von 2019: "Voest nimmt weltweit größte Pilotanlage für Elektrolyse in Betrieb"
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/voestalpine-nimmt-wasserstoff-pilotanlage-in-betrieb;art15,3185365
Die hat laut der Meldung 6MW, unklar ob damit der Input oder der Output gemeint ist. Also im schlimmsten Fall sinds ca. 3MW Wasserstoff, die dort produziert werden - unter der Annahme, dass in der Zwischenzeit nicht noch ausgebaut wurde.
Der Knackpunkt ist aber das Wort "bis zu". Die Leitung muss nicht vollständig genutzt werden dass es sich rentiert, denn Wasserstoff anderweitig zu transportieren ist extrem aufwändig, im Vergleich zu einer existiertenden Leitung. Selbst wenn nur 3MW durchgepumpt werden vorerst, sind das mehr als 0.
https://www.nachrichten.at/wirtschaft/voestalpine-nimmt-wasserstoff-pilotanlage-in-betrieb;art15,3185365