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Lebensmittelindustrie: "Wir verdienen uns keine goldene Nase"

Von Ulrike Rubasch, 26. September 2023, 18:20 Uhr
Heimische Lebensmittelindustrie: "Wir verdienen uns keine goldene Nase"
Viele Konsumenten sparen mittlerweile beim Lebensmitteleinkauf, sie greifen zu Aktionsprodukten oder Eigenmarken der Handelsunternehmen. (Weihbold, Wakolbinger) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Oberösterreichs Lebensmittelhersteller kämpfen mit Kosten und wenig Preisspielraum und haben weniger Verhandlungsmacht gegenüber Handel als internationale Konzerne.

Die Kaufzurückhaltung vieler Österreicher gleichzeitig mit kräftigen Kostensteigerungen treiben den 115 oö. Lebensmittelherstellern (3,4 Milliarden Euro Umsatz, 6800 Beschäftigte) Schweißperlen auf die Stirn. Jene, die vorwiegend heimische Zutaten wie Milch, Getreide, Ölsaaten verarbeiten und überwiegend in Österreich verkaufen würden, seien schwer unter Druck, sagten Vertreter der Lebensmittelindustrie, die sich am Dienstag in Linz zu einer Lagebesprechung trafen.

Heimische Lebensmittelindustrie: "Wir verdienen uns keine goldene Nase"
Gerald Hackl, Chef des 1,3-Milliarden-Umsatz-Konzerns Vivatis Bild: HERMANN WAKOLBINGER

"Allein als Vivatis haben wir heuer Mehrkosten von rund 170 Millionen Euro für Energie, Rohstoffe und Logistik, die wir weitergeben müssen. 20 Millionen bleiben bei uns hängen", sagte Gerald Hackl, Chef des 1,3-Milliarden-Umsatz-Konzerns Vivatis. Die Preise für Lebensmittel stiegen im Handel nämlich weit nicht in diesem Ausmaß, auch wenn die Konsumenten stets über höhere Lebensmittelpreise klagten. "Aber wir sind nicht die bösen Preistreiber, wir verdienen uns keine goldene Nase", kontert Hackl. Auch wenn im zweiten Quartal 2023 der Warenkorb für Lebensmitteleinkauf 11,3 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum war, machen Ausgaben für Lebensmittel in einem typischen Haushalt nur zehn Prozent der Gesamtausgaben aus. Hackl hat Verständnis "für jene 300.000 Österreicher, die sich das Leben wirklich nicht mehr leisten können", wehrt sich aber gegen das aus seiner Sicht überproportionale Lebensmittelpreis-Bashing.

Kaum ausreichend für Investitionen

Die Gewinne würden in den vergangenen Jahren kaum für die nötigen Investitionen reichen, eine Branchenbereinigung stehe bevor bzw. setze sich fort, sagten auch die anderen Vertreter der Lebensmittelindustrie. "Bei den Bäckern und Müllern hat sich das dramatisch zugespitzt", so der Chef der Pregartner Pfahnl-Mühle, Andreas Pfahnl. Er rechnet damit, dass von 90 Mühlen in den nächsten Jahren 30 bis 40 aufhören. Die immer noch zunehmende Bürokratie und die hohen Gehaltsabschlüsse würden die Konkurrenzfähigkeit auf internationalen Märkten schmälern. Als österreichischer Spieler habe man viel weniger Verhandlungsmacht, steigende Kosten an den in Österreich besonders konzentrierten Handel weiterzuverrechnen, wie dies multinationale Lebensmittelkonzerne könnten.

Die Konsumenten müssten den Wert der Lebensmittel wieder mehr sehen, nicht nur den Preis, sagte Hubert Stöhr, Chef der Brauerei Schloss Eggenberg in Vorchdorf. Er stelle fest, dass beim Bier in der Gastronomie "ein gläserner Preisdeckel" erreicht sei. Der Umsatz in der Bierbranche sei im ersten Halbjahr wegen der sinkenden Kauflaune bereits um fünf Prozent gesunken. Auch Tobias Petzer von der VFI (Pflanzenöle) mit Sitz in Wels erwartet sinkende Umsätze für heuer. 

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
DeaLi86 (1.779 Kommentare)
am 03.10.2023 13:43

Wenn weniger gekauft wird, wird wenigstens weniger weggeworfen.

Das was damals nicht weggeworfen wurde, sondern hineingestopft wurde, macht keine Krankheiten wie Diabetes, etc. mehr.

Fazit: weniger produzieren, weniger Stromverbrauch,....

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( Kommentare)
am 27.09.2023 16:36

Wir verdienen uns keine goldene Nase.

Auch eine silberne bringt die Bevölkerung um ihr Geld.

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elhell (2.237 Kommentare)
am 27.09.2023 12:20

Vivatis gehört zum Raiffeisen-Konzern.
Von der Saat übers Tierfutter bis zum Sprit für den Traktor, Produktion und Handel läuft alles unter dem Giebelkreuz.
Und jetzt sind die anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen das Böse?

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Maxi-milian (716 Kommentare)
am 27.09.2023 11:12

Die kleinen und mittleren Lebensmittelproduzenten stehen sicher unter starkem Druck der großen Handelsketten.
Um die großen Handelsketten muss man sich dagegen garantiert keine Sorgen machen. Da gibt es in den Kalkulationen ganz bestimmt genug Spielraum für Preissenkungen. Also: Packen wir´s an und kaufen preisbewusst ein. Das ist dann unser Beitrag für niedrigere Preise. Seit 3 Generationen bei der gleichen Tankstelle tanken führt nicht zu niedrigeren Preisen. Und beim Einkauf von Lebensmitteln ist es nicht anders.

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DeaLi86 (1.779 Kommentare)
am 27.09.2023 09:16

Wenn weniger gekauft wird, wird wenigstens weniger weggeworfen.

Das was damals nicht weggeworfen wurde, sondern hineingestopft wurde, macht keine Krankheiten wie Diabetes, etc. mehr.

Fazit: weniger produzieren, weniger Stromverbrauch,....

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powy01 (1.171 Kommentare)
am 27.09.2023 09:13

Die ARME Industrie.
Allein Zucker ist jetzt um 60% teurer. (0,99 -. 1,59)Wie lautet hier die Begründung.
Noch dazu von bereits produziertem.
Abzocke der Verbraucher.
Lebensmittel wegzuwerfen halte ich für dumm, profitieren daraus tut letztlich aber wieder die Industrie.

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edith1966 (808 Kommentare)
am 27.09.2023 09:02

Komme gerade aus Spanien zurück, nicht in der Touristenecke sondern im Hinterland.
Da haben wir nicht schlecht gestaunt was dort die Lebensmittel kosten.
Das ist erheeeeeblich günstiger als bei uns.
Angefangen vom Fleisch bis zum Kaffee.

Und die Händler überleben dort auch

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radfahrer1 (297 Kommentare)
am 27.09.2023 07:24

Man muss sich das einfach nur vorstellen KÖNNEN:
Österreichische Produkte von ZB österreichischen Bauern sind in anderen Ländern um vielfaches günstiger als bei uns!! Das ist ein Wahsinn...wie kann das sein? Das ist die pure Gaunerei sonst nix!
und diese Bande treibt ihr Unwesen einfach weiter.... traurig

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sergio_eristoff (1.797 Kommentare)
am 27.09.2023 06:47

Also ist man hier auch wieder nicht schuld, obwohl man sogar beweisen kann im Handel, dass es einen Österreichaufschlag gibt und Lebensmittel einer der Preistreiber der Inflation sind.
Die müssen alle Lügen!

Ich bin für einen Inflationshilfsfond für die Lebensmittelindustrie oder zumindest eine Caritas Spendenaktion im ORF!

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 26.09.2023 21:04

die nächsten 3 Sonntagskollekten sollten für die armen notleidenden Lebensmittelindustriellen sein.

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analysis (3.778 Kommentare)
am 26.09.2023 19:37

Ach, da gibt's noch einen OÖ-Lebensmittel-Fabrikanten, der bereits vor mehr als 10 Jahren seinen Profit in günstige Buwog- Wohnungen anlegen musste, deren Wert sich vervielfacht hat.
Die "armen" Produzenten wird man wohl bald ...... müssen!

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analysis (3.778 Kommentare)
am 26.09.2023 19:25

"Arme" Ö Unternehmen
1) In Ö ist die Inflation empfindlich höher als in den Nachbarländern
2) In Ö sind heimische landwirtschftliche Produkte, maßgeblich unter Kontrolle der Giebelkreuzler
3) Über ihre eigenen Erzeugungs- u. Verarbeitungskonzerne dominieren die Giebelkreuzler und Ihre verbündeten Kammern bestimmen die Giebelkreuzler
4) Nahezu alle Ö Banken und Medien gehören den ÖVP-Oligarchen oder den Giebelkreuzlern, üben gesamtwirtschftlichenDruck aus
5) 3 Handelskonzerne, davon zumindest einer mit Naheverhältnis zur ÖVP dominieren den Handel
6) Vor den Herbst-Lohnrunden muss man natürlich versuchen die Ursache für die Preistreiberei seit 2021 auf die "Lohnkosten" und die "Energie" zu schieben

Schade, dass die Wirtschaftsredaktion nur mehr Presse-Aussendungen druckt!

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rudolfa.j. (3.769 Kommentare)
am 26.09.2023 19:12

Der Lebensmittel hat schon immer bestens verdient Motto "Essen muss jeder"

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Uther (2.438 Kommentare)
am 26.09.2023 19:03

Die eigenen Leute bei Lebensmittel und Heizen abzocken!
Egal ob Handel und Landwirtschaft!
Aber am Sonntag in die Kirche rennen?
Gel?

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kirchham (2.377 Kommentare)
am 26.09.2023 18:57

Herr Hackl wir werden eine Spendenkonto einrichten für die Lebensmittelindustrie.

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2020Hallo (4.519 Kommentare)
am 27.09.2023 14:07

Er selbst wird auch keinen Hungerlohn haben gegenüber einigen Kassiererinnen bzw. Raumpflegerinnen............🙈🙈🤔

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2020Hallo (4.519 Kommentare)
am 26.09.2023 18:31

<<<<<< Wir verdienen uns keine goldene Nase>>>>>

Eine aus Platin? 🙈🙈🙈🙈👎👎👎👎

Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein! Also!

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betterthantherest (35.438 Kommentare)
am 26.09.2023 18:25

Eine Runde Mitleid für die armen Lebensmittelproduzenten!

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