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Wirtschaftsfaktor Kinderbetreuung: Was ein Ausbau in Oberösterreich bringen würde

Von Verena Mitterlechner, 07. Mai 2024, 17:45 Uhr
Monika Köppl-Turyna, Direktorin Eco Austria Bild: Foto Weinwurm GmbH.

LINZ. Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt klare Vorteile, Neos-Abgeordnete fordern Strategie für den Ausbau.

Die Ausweitung der Kinderbetreuung in Oberösterreich könnte durch die Entlastung der Eltern bis zu 1700 zusätzliche Arbeitsplätze (darunter fällt auch die Erhöhung der Arbeitszeit) schaffen und würde die Volkswirtschaft deutlich stärken. Das zeigt eine Studie von Eco Austria, die von der Parteiakademie der Neos in Auftrag gegeben und am Dienstag von den Landtagsabgeordneten Felix Eypeltauer und Julia Bammer vorgestellt wurde.

Was die Betreuungsquote der unter Zweijährigen betrifft, liegt Oberösterreich mit 20,9 Prozent deutlich unter dem sogenannten Barcelona-Ziel von 33 Prozent. Der Österreich-Schnitt liegt bei 29,9 Prozent. Laut den Berechnungen von Eco Austria würde ein Ausbau in diesem Bereich – für etwa 5400 zusätzliche Betreuungsplätze – rund 90 Millionen Euro jährlich kosten. Würden zusätzlich noch die Öffnungszeiten der Einrichtungen verlängert, würde sich das auf 111 Millionen Euro erhöhen.

Bei einer tatsächlichen Umsetzung würden sich die Kosten für das Land Oberösterreich und die Gemeinden aber nur auf 27 Millionen Euro belaufen: Der Rest könnte über den Zukunftsfonds, den der Bund an die Länder ausschüttet, gedeckt werden. Im oberösterreichischen Landesbudget sind für die Kinderbetreuung heuer Ausgaben von insgesamt 376,7 Millionen Euro vorgesehen.

Volkswirtschaftlicher Nutzen

Die positiven Effekte eines Ausbaus der Kinderbetreuungsangebote würden die Kosten in jedem Fall aufwiegen, sagt Monika Köppl-Turyna. "Die Entwicklung würde nicht nur zu einem Anstieg des regionalen Bruttoinlandsprodukts führen – zwischen 68 und 99 Millionen Euro –, sondern auch zu einem Rückgang der Ausgaben für Sozialleistungen und einem Anstieg der privaten Konsumausgaben."

In den Berechnungen wurde, basierend auf Vergleichswerten aus Deutschland, davon ausgegangen, dass von zehn angebotenen Plätzen zwischen drei und vier angenommen werden.

Wissenschaftlich erwiesen seien die langfristigen positiven Effekte von Elementarpädagogik: Sie reduziere die Ungleichheit in der Gesellschaft, sagte Köppl-Turyna. "Das derzeitige Angebot entspricht nicht der gesellschaftlichen Realität", kritisierte Eypeltauer. Die Eltern hätten keine echte Wahlfreiheit. Es fehle eine konkrete Strategie für den Ausbau von Betreuungsplätzen.

"Potenziale für den Standort werden liegengelassen", sagte Eypeltauer, der als Grund dafür auch ein konservatives Gesellschaftsbild innerhalb der Landesregierung vermutete. Seine Parteikollegin Bammer sprach sich für die Ausweitung der Öffnungszeiten aus: "Das Angebot schafft die Nachfrage."

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Verena Mitterlechner
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6  Kommentare
6  Kommentare
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fischerfel (440 Kommentare)
am 08.05.2024 09:07

Ich höre und lese diese unsäglichen "Absichtserklärung" seit 40 Jahren. Leider ist die ÖVP noch immer am Ruder, Österreichs Eltern sind schon so resigniert, dass sie sich nicht mehr wehren. Wer einmal in Dänemark oder Schweden war, kann beobachten was dort für Eltern getan wird. Da gibt es keine Babydelle im Arbeitsleben, weil qualitätsvolle Betreuung für die Kleinen zur Verfügung steht. Die betroffenen Kinder möchten andere Kinder! Eltern sind Spielkameraden zweiter Klasse! Auch wenn das die vermessene Eitelkeit der Eltern kränkt! Ich habe vier Kinder großgezogen. Die Mütter waren in qualitativ hochwertigen Jobs

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cenodoxophylax (422 Kommentare)
am 07.05.2024 20:25

Wäre interessant zu wissen, was sich die Hauptbetroffenen wünschen. Ich meine die Kinder, nicht die Wirtschaft.

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 07.05.2024 21:43

Kinder wollen auch unter anderen Kindern sein und nicht nur bei Mami und Omi.

Kinderbetreuung für Kleinkinder ist in jeder Hinsicht sehr sinnvoll und wichtig.
Eine Schande, dass man für alles andere Geld hat, aber kaum für die Betreuung kleiner Kinder.

Nur der Vorteil der vielen neuen Arbeitsplätze im Artikel ist eine kuriose Darstellung, weil größtenteils aus Steuergeld bezahlt. Den Unterschied zwischen Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft, die sich auch direkt rechnen müssen und selbst finanzieren und solchen, die aus dem Steuertopf finanziert werden, verstehen einige offenbar nicht recht.

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Utopia (2.683 Kommentare)
am 08.05.2024 12:06

Ganz richtig erkannt. Kinder wollen "auch" unter anderen Kindern sein und nicht "nur" bei Mami und Omi.
Kinder wollen bei Mami und Omi sein und Kontakt mit anderen Kindern haben. Manche können sich früher von Mami und Omi lösen, manche brauchen länger. Bei der Fremdbetreuung wird darauf keine Rücksicht genommen. Zuerst kommt die Wirtschaft und dann die Menschen.

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Uther (2.432 Kommentare)
am 07.05.2024 18:40

Und wer hat den Kern und Mitterlehner hinterfotzig torpediert!
Kinderbetreuungsmilliarde abgewürgt nur zum Persönlichen Vorteil!
Und Bundesländer aufhetzen?
Eine Unselige Maturanten Freunderl Partie?

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 07.05.2024 19:58

Nix wurde abgewürgt, denn ein Schlagwort ist schnell in einer Pressekonferenz angekündigt und danach passiert selten etwas. Am Ende entpuppte sich das wieder einmal als SPÖ-Mogelpackung, um den damaligen Abstieg zu verhindern.

Es ging nämlich gar nicht um eine Kinderbetreuung für Kleinkinder, sondern um den ideologischen massiven Ausbau massiver Ausbau von kostenlosen Ganztagsschulen.

https://kurier.at/politik/inland/was-wurde-aus-dem-rechtsanspruch-auf-kinderbetreuung-2016/401767497

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