Lkw-Bauer MAN gibt für seine Fabrik in Steyr Standortgarantie bis 2025 ab
STEYR. Mit dem Bau von Sonderfahrzeugen erhält das Werk eine neue Aufgabe.
Gestern um 13 Uhr fanden in den Werken von MAN München, Nürnberg, Salzgitter, Plauen und Steyr gleichzeitig Betriebsvollversammlungen statt. Allein in Steyr kamen 1800 Mitarbeiter in die Lkw-Montagehalle. Aus den Werken wurde live in die Zentrale nach München geschaltet, wo Betriebsrat und drei Mitglieder des Vorstands einen neuen Standortsicherungsvertrag präsentierten. Bis 2025 gibt es für die MAN-Firmen eine Bestandsgarantie.
Für die Standorte des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Nutzfahrzeugherstellers ist dies insofern bedeutend, als in den vergangenen Monaten mit der Konzernschwester Scania über Entwicklungs- und Tätigkeitsschwerpunkte gerangelt wurde. Dabei kam heraus: die großen Motoren (13 Liter Hubraum) und schweren Getriebe bleiben bei Scania, MAN konzentriert sich auf die kleineren (zwischen fünf und neun Liter Hubraum).
"Das bedeutet für Steyr, dass der Motoren-Versuch mit den Motorenprüfständen erhalten bleibt", sagt Betriebsratschef Erich Schwarz. "Unser Standortsicherungsvertrag lief bis 2018, insofern ist dieser neue schon eine gute Nachricht." Wird der sechsseitige Vertrag nicht 2025 gekündigt, läuft er bis 2030 weiter.
MAN steckt – wie berichtet – in einer Restrukturierung und streicht 1800 Jobs. 200 – vorwiegend in der Verwaltung – werden bis 2018 in Steyr wegfallen. Aufgaben werden konzentriert, so verliert das Werk in Steyr die Blechlackierung und einen Teil der Fahrerhauskomponenten-Fertigung. Ab Jänner 2019 werden dafür alle Kunststoffteile für MAN Nutzfahrzeuge in Steyr lackiert – und auch vormontiert.
Neu kommt – wie berichtet – die Sonderfahrzeug-Fertigung. Zwischen 5000 und 7000 Spezialfahrzeuge – vom Autotransporter übers Milchfahrzeug bis zum Schneeräumgerät – will MAN pro Jahr verkaufen. Bis zu 3000 davon sollen in Steyr gebaut werden, sagt Thomas Müller. Müller, der 20 Jahre VW-Erfahrung hat und in Wolfsburg die Lackiererei geleitet hat, ist seit März als Geschäftsführer für die Produktion verantwortlich. Er sagt, dass Steyr im Produktionsverbund mit den anderen MAN-Werken künftig breiter aufgestellt sein wird.
"Als Werk für die leichtere und mittlere Reihe waren wir bisher von der Konjunktur in dem Segment abhängig." Mit der Kunststoff-Lackierung und dem Sonderfahrzeugbau sei man konjunkturunabhängiger. Der Personalstand von 2000 soll gehalten werden. "Uns hilft, dass wir einen hohen Facharbeiteranteil von 85 Prozent in der Produktion haben, die Betroffenen übernehmen andere Aufgaben", sagt Müller.
Neue Jobs für 300 Mitarbeiter
300 Beschäftigte sind von den Umstrukturierungen betroffen. 150 sollen in den Sonderfahrzeugbau wechseln, 150 in die Kunststoff-Lackiererei und die Vormontage der lackierten Teile. "Später werden wir dort 200 Mitarbeiter brauchen", sagt Schwarz.
Was den Zeitplan für die Umstrukturierungen im Werk betrifft, ist Müller zufrieden: "Wir sind ein halbes Jahr vor Plan." Zusätzlich zu den üblichen Ersatzinvestitionen werden 100 Millionen Euro in Steyr investiert. Heuer werden 16.000 Lkw produziert, für 2017 ist die gleiche Menge veranschlagt.
Und wer gibt für MAN eine Garantie?
(duck)
jago
Frau MAN .
Wo ich doch bei MAN jahrzehntelang nicht an München gedacht habe sondern an Augsburg und an Nürnberg. Nix is fix bei diesen Schwindlern
"Standortgarantie bis 2025" ist gleichbedeutend wie im Fußball "Wir stehen voll hinter unserem Trainer".
Das heißt dann in der Praxis, dass spätestens am 1.1.2026 bei MAN die Maschinen abgebaut werden.
erzählen Sie keinen Blödsinn; MAN hat schon mehrfach "Standortgarantien" für Steyr abgegeben. Die machen das nicht "zum Spaß", wenn das Werk in Steyr gut läuft (und das tut es offenbar), dann hält MAN auch daran fest; wenn es nicht gut laufen würde, dann würden die den Laden einfach verkaufen, aber nicht noch neun Jahre weiterlaufen lassen, weil sie eine "Standortgarantie" abgegeben haben und dann am 1. Tag nach Ablauf dichtmachen. So irrsinnig agiert nicht mal der Staat als Unternehmer...
abraxas
Nicht aufregen, Deine Vorposter haben doch keine Ahnung wie es in der Industrie so läuft.
Wer ein Werk zusperren will, der macht das gleich und nicht mit einer Anlaufzeit von 10 Jahren, in der hohe Investitionen notwendig sind, um das Werkl am Laufen zu halten.
Da freut mich, was du für Ahnungen hast.
Bei österreichischen Verstaatlichten ist das anders gelaufen. Da hat die Conti mit Semperit noch 10 Jahre vom Finanzminister abgesahnt auf Teufelkommraus und dann dicht gemacht.
Aber das war in der guten alten Zeit mit dem Heiligen Bruno, daran kannst du dich nicht erinnern
Sie sind und bleiben ein Sozialromantiker!
Es gibt genug Beispiele von Betriebsschließungen, wo noch gewaltige Summen investiert wurden und dann trotzdem das Aus kam.