OP-Handschuhe und künstliche Gelenke werden in Rohr keimfrei
ROHR/KREMSMÜNSTER. Greiner-Tochter Mediscan erweitert Kapazitäten zum Sterilisieren und will mit dieser Dienstleistung rasch wachsen.
Mediscan, eine Firma der Greiner Gruppe, hat gestern eine 14 Millionen Euro teure Investition eröffnet. In der neuen Halle werden medizinische Produkte sterilisiert. Das Investitionsvolumen ist bemerkenswert, weil diese kleine Firma einen Umsatz von "nur" acht Millionen Euro macht. Bisher werden vorwiegend für die Mutter, Greiner Bio-One, Sterilisationen durchgeführt.
Mit dem Ausbauschritt wurden die Kapazitäten verdoppelt. Die Anlage soll vor allem über das Geschäft mit externen Kunden ausgelastet werden.
Das soll bis 2020 50 Prozent mehr Umsatz bringen. Zu den 30 Mitarbeitern sollen 15 weitere kommen, sagt der Spartenverantwortliche Rainer Perneker. Sterilisiert werden Blutentnahmegeräte, medizinische Verpackungen bis hin zu künstlichen Gelenken und Operationshandschuhen.
Dass die Anlage auf dem Nachbargrundstück der bestehenden Firma errichtet wird, sei nie in Zweifel gezogen worden, sagt Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner AG. Da die Anlage hochautomatisiert läuft, ist die Organisation an einem Standort sehr effizient. Einzig Trennendes zwischen den beiden Hallen ist die Gemeindegrenze. Die eine steht in Kremsmünster, die neue auf dem Gemeindegebiet von Rohr.
Der Standort im oberösterreichischen Zentralraum biete zudem den Vorteil, näher als die Konkurrenz in Deutschland oder der Schweiz an Ballungsräumen wie München zu sein. Sogar bis Stuttgart soll geliefert werden, sagt Finanzvorstand Hannes Moser.
Interessant ist der Sterilisationsvorgang: Eine gesamte Palettenlage wird gleichzeitig durch die Anlage geschleust. Das zu sterilisierende Produkt wird nicht entpackt. Durch die Schachtel wird es mit Elektronen- oder Röntgenbestrahlung beschossen. Nach zwei Stunden sind die Paletten wieder bereit für den Abtransport. (sib)
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