Vivatis-Betriebe müssen kooperieren und bessere Ergebnisse abliefern
LINZ. Die Raiffeisenlandesbank will ihrer großen Lebensmittel-Beteiligung neuen Schwung geben.
„Lebensmittel sind eine der strategischen Säulen unseres Beteiligungsbereiches und werden es bleiben“, sagt Reinhard Schwendtbauer, der zuständige Vorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zur Aufgabe der Vivatis Holding AG. Klarer Auftrag an den mit 1. Jänner antretenden neuen Vorstandsvorsitzenden, den bisherigen Efko-Chef Gerald Hackl: „Mehr Innovationen, mehr Synergien, mehr Ertrag.“
Der 41-jährige Marketingexperte muss dem achtzehntgrößten Unternehmen Oberösterreichs ein stärkeres Profil geben. Das wird nicht einfach sein, denn Vivatis ist ein Bauchladen, in dem die Lebensmittelproduktion längst nicht mehr der einzige Schwerpunkt ist.
Da ist einerseits die Gastronomiegruppe „Gourmet“ mit mehr als 300 Mitarbeitern, 46 Millionen Euro Umsatz und Zentrale in St. Pölten. Auch in München gibt es ein Gourmet-Standbein. Catering gewinnt an Stellenwert. „Die Menschen werden älter, es gibt mehr Kindergärten – die Bedeutung der Großküchengastronomie wird steigen. Das ist ein Riesengeschäftsfeld, in dem wir schon gut verankert sind und das wir ausbauen werden“, sagt Schwendtbauer den OÖNachrichten.
Andererseits hat sich der Logistikbereich stark entwickelt, mit der Daily GmbH Asten (170 Mitarbeiter, 85 Millionen Umsatz), aber auch mit Spezialisten für Fisch und Topgastronomie (R & S Salzburg, Cernys und Kulinarik Wien). „Unsere Logistik ist auf Lebensmittel fokussiert und ist eine Zusatzdienstleistung für unsere Kunden“, sagt Hackl.
Lebensmittel ertragsschwach
Gastro und Logistik liefern seit Jahren nicht nur kräftiges Wachstum, sondern auch positive Ergebnisse, während die Lebensmittelproduktion ertragsseitig schwächelt. „Unsere Kompetenz ist die Lebensmittelverarbeitung, die wollen wir ausbauen“, sagt Schwendtbauer. Darauf muss der neue Chef offensichtlich vorerst ein Auge werfen.
Die meisten Marken sind unter der Maresi Austria in Wien mit Kaffeeobers, „Die leichte Muh“, Inzersdorfer, KnabberNossi, Siggi, Himmeltau und Dreh & Drink. 2011 war das operative Ergebnis EGT bei 85 Millionen Euro Umsatz mit beinahe 1,8 Millionen negativ (83 Mitarbeiter). Die Fleischsparte hat mit Landhof Linz, Loidl St. Stefan (Steiermark) und Karnerta Klagenfurt drei starke Glieder, ist aber ebenfalls ertragsschwach.
Viel mehr gemeinsam
„Wir haben Top-Betriebe und Top-Marken. Es gibt keine, die wir aufgeben müssten. Wir müssen sie aufbauen“, sagt Hackl. Und: „Wir müssen viel mehr gemeinsam machen. Wir müssen in neue Produkte und neue Technologien investieren, aber wir müssen das verdienen.“
Ein viertes Standbein sind Tierkörperverwertungen in der Steiermark, im Burgenland und neuerdings in Oberösterreich (der Betrieb Regau wurde heuer von der AVE/Energie AG gekauft).
Weitere Zukäufe im Lebensmittelsektor seien denkbar, wenn sich eine Chance böte, sagt Aufsichtsratschef Schwendtbauer: „Die Mittel haben wir, aber wir sind kein gemeinnütziges Unternehmen.“
Die Geschichte
Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich übernahm 1997 nach dem Zerbrechen des großen genossenschaftlichen Milch- und Fleischkonzerns AMF (Austria Milch & Fleisch) einige Überbleibsel und formierte sie unter der neuen Vivatis AG.
Die Holding wuchs durch Zukäufe stark, allein in den vergangenen fünf Jahren von 584 auf 874 Millionen Euro Umsatz (Plan 2012) und von 1760 auf 2700 Beschäftigte.
Wenns damals diesen Neustart nicht gegeben hätte, dann wären die meisten dieser Firma irgendwo hinverscherbelt und mittlerweile die Arbeitsplätze weg.
so ein Allerweltsname "Vivatis" fällt auch nur einem Bankmenschen ein ;-o))
Der wär was für einen Schimmel.
Die Holding wuchs durch Zukäufe stark, allein in den vergangenen fünf Jahren von 584 auf 874 Millionen Euro Umsatz (Plan 2012) und von 1760 auf 2700 Beschäftigte
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Vielleicht kommen die OÖ. Giebelkreuzler einmal darauf, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist.
Der Scharinger-Bauchladen entwickelt sich immer mehr zum Ballast, wie er gemeinhin bei Heißluftballons als Aufstieghilfe dient ......... da allerdings im negativen Sinn.
scheint es zu sein, bei einer Asuweitung des Unternehmens den pro Kopf Umsatz zu senken, bei gleichzeitiger relativ hoher Inflation des Lebensmittelsektors!
Scharinger wusste warum er zurücktrat.
Wirtschaft unter dem Gibelkreuz, das ist ja wie Kommunismus pur.
Die Erkenntnis???
Weitere Zukäufe im Lebensmittelsektor seien denkbar, wenn sich eine Chance böte, sagt Aufsichtsratschef Schwendtbauer: „Die Mittel haben wir, aber wir sind kein gemeinnütziges Unternehmen.“
vielleicht doch??
dass einem arbeitnehmer in diesen betrieben ganz schwindlig wird ...
oft so schwindlig, dass schon kurz danach der erste brechreiz einsetzt!
bleib bei deinen Zahlen...