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Innviertler HAI schwimmt mit E-Autos auf Erfolgswelle

Von Susanne Dickstein, 18. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Innviertler HAI schwimmt mit E-Autos auf Erfolgswelle
Die Ranshofener liefern Produkte in die Bauindustrie, die Transportwirtschaft sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Bild: HAI

RANSHOFEN. Hammerer Aluminium Industries steht vor Wachstumssprung.

Die Delle der Autoindustrie in den vergangenen Monaten konnte der Innviertler Firmengruppe Hammerer Aluminium Industries (HAI) kaum etwas anhaben. Der Aluminiumverarbeiter mit Sitz in Ranshofen liefert Komponenten für Leichtbau und E-Mobilität an die deutschen Premiumhersteller und wächst mit immer neuen Projekten. "Wir haben zurzeit eine Sonderkonjunktur", sagt Geschäftsführer Rob van Gils.

Das Unternehmen habe sich Kompetenz im Bereich Leichtbau erworben, "die es uns ermöglicht, in der ersten Liga mitzuspielen". Die Projekte – zum Beispiel Batteriekästen für den Mercedes EQC – seien sehr innovativ, wenngleich die Planung künftiger Stückzahlen bei E-Autos schwierig sei. In den vergangenen drei Jahren sei es gelungen, eine Milliarde Euro an Auftragsvolumen in das Unternehmen zu holen, sagt van Gils. Allein der Mercedes-Auftrag belaufe sich auf 170 Millionen Euro. "Die neuen Projekte sind in der Regel Aufträge im dreistelligen Millionenbereich, die sich über sechs bis sieben Jahre erstrecken." Damit die Kapazitäten Schritt halten, werde laufend investiert: Im Vorjahr wurde eine Fertigungshalle in Ranshofen in Betrieb genommen. In Rumänien hat die HAI-Gruppe einen Standort zugekauft, 20 Kilometer vom bisherigen Werk entfernt.

Innviertler HAI schwimmt mit E-Autos auf Erfolgswelle
Geschäftsführer Rob van Gils Bild: HAI

Investitionen in Ranshofen

Derzeit stehe man in Verhandlungen über erneute Großprojekte in der Autoindustrie, sagt van Gils. Bekommt HAI auch hier die Zuschläge, stehe eine Investitionsoffensive in Ranshofen an. "Wir könnten schneller wachsen, passen aber die Entwicklung so an, dass die Eigenkapitalquote stabil bei einem Drittel bleibt."

Die Mitarbeiterzahl ist im Vorjahr von 1200 auf 1500 gestiegen. 660 Beschäftigte sind am Stammsitz in Ranshofen tätig. Der für 2019 ausgewiesene Umsatz spiegelt die aktuelle Entwicklung nur bedingt: Die Wertschöpfung sei um acht Prozent gestiegen. Der gesunkene Rohstoffpreis drückt den Umsatz jedoch von 540 Millionen Euro (aus dem Rekordjahr 2018) auf gut 500 Millionen Euro. Für 2020 plant van Gils wieder mit 540 Millionen Euro.

Die Hälfte dieses Umsatzes stammt aus dem Geschäftsfeld Transport, die andere teilt sich auf die Bereiche Bauwirtschaft und Industrie. Auch wenn sich das Gewicht zuletzt stark in Richtung Automobil verschoben hat, hält van Gils an der Diversifizierung fest. "Die drei Säulen sind wichtig, weil sie Stabilität schaffen."

Auch die Eigentümerstruktur des Familienunternehmens entwickelt sich weiter. Als der damals 30-Jährige van Gils vor zehn Jahren von der Familie Hammerer mit der Führung des Unternehmens betraut wurde, kaufte er sich mit ein paar Prozent ein. Diese wurden sukzessive aufgestockt, auf aktuell 17,6 Prozent. Mittelfristig sei vereinbart, dass van Gils eine Sperrminorität von 25,1 Prozent halte.

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
Susanne Dickstein
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