Plasser & Theurer holt von den ÖBB Großauftrag um 248 Millionen Euro
LINZ/WIEN. Das Linzer Familienunternehmen Plasser & Theurer hat einen dicken Fisch an Land gezogen: Mit dem Großauftrag der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) für emissionsarme Hochleistungsinstandhaltungsfahrzeuge im Auftragswert von 248 Millionen Euro ist ein großer Coup gelungen. Zum Vergleich: Der Jahresumsatz des Unternehmens lag 2020 bei 580 Millionen Euro.
Plasser & Theurer wird für die ÖBB bis 2027 56 emissionsarme Hochleistungsinstandhaltungsfahrzeuge produzieren, und zwar in Serienfertigung mit der bestehenden Mannschaft in Linz. Zusätzliche Schichten oder Mitarbeiter sind dafür nicht nötig, sagte Marketingchef Johann Dumser zu den OÖNachrichten.
Der Auftrag beinhaltet einen zweiten Vertrag, der eine Option für weitere 46 Fahrzeuge bis 2037 umfasst. Das wäre dann beinahe eine Verdoppelung des aktuellen Auftragsvolumens, freut man sich bei Plasser & Theurer. „Wir haben mit diesem Innovationsprojekt auch global gute Chancen für Folgeaufträge“, sagt Dumser. „Das ist wichtig für den Standort Österreich und besonders Oberösterreich.“ Die ÖBB bekommen vier verschiedene Fahrzeugtypen, allesamt Prototypen, bei denen die Modulbauweise mit einem ökologischen Antrieb eine einzigartige Kombination ergebe, so Dumser. So können auf dem Bahnfahrzeug beispielsweise Kräne ebenso angebracht werden wie eine komplette Werkstatteinrichtung.
Die ÖBB modernisieren mit den neuen Hochleistungsinstandhaltungsfahrzeugen ihre rund 30 Jahre alte Flotte. Die neuen Fahrzeuge werden für Montageleistungen sowie für Inspektions- und Wartungsarbeiten eingesetzt, etwa wenn ein Baum auf eine Oberleitung fällt und diese schnell repariert werden muss, oder eine Mure die Gleise verschüttet oder zerstört. Das sind konkret 50 vierachsige Hochleistungs-Elektroturmwagen und Oberbauwagen mit einem innovativen Elektro-Hybrid-Antrieb sowie sechs Steuerwagen, die auf bestehenden und zukünftigen Neubaustrecken eingesetzt werden können. Mit der Anschaffung soll die ÖBB-Flotte vereinheitlicht werden, dadurch würden Kosten gespart und die Ausbildung der Triebwagenführer erleichtert, hieß es.
ÖKO-Antrieb war entscheidend
Ein wesentlicher Grund für die Auftragsvergabe an die Linzer sei der weitgehend emissionsfreie Antrieb, sagt Dumser. Die Fahrzeuge mit Batteriestrom oder Strom von der Oberleitung und – als Backup – mit einem Dieselgenerator seien klimaschonend und fit für künftige Technologien wie das Zugsicherungssystem ETCS und für Neubaustrecken wie Semmering-Basistunnel und Koralmbahn geeignet. Auf der Koralmbahn sollen die neuen Wagen bereits 2023 eingesetzt werden.
Die Bahnfahrzeuge sind so ausgestattet, dass sie später auch mit Wasserstoff-Technologie als Antrieb fahren können, sagt Dumser.
Der zuständige Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur, Franz Bauer, und Plasser-&-Theurer-Geschäftsführer Johannes Max-Theurer hoben die ökologische Technik, die es den ÖBB erleichtere, die Klimaziele zu erreichen, sowie das effiziente, sichere Arbeiten an den Anlagen und damit die zuverlässige Bereitstellung der Schieneninfrastruktur hervor.
Auftrag ist Meilenstein
Der Auftrag sei ein „Meilenstein in der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zum Erfolg des Systems Bahn in Österreich und weltweit“, sagte Johannes Max-Theurer, Vorstandsvorsitzender von Plasser & Theurer. Das trage zur Erreichung der Klimaziele der Bahn bei. (uru)
Gut so
Die primitiven in diesen Forum die Schmiergeld usw vermuten sollen ga..en gehen.
Arbeitskräfte zahlen Steuern und erhalten das System
Es sollte eigentlich selbstverständlich sein den Auftrag an ein österreichisches Unternehmen zu vergeben, noch dazu wo Plasser eine der innovativsten Firmen weltweit auf diesem Gebiet ist!
Sofort stoppen, diesen Auftrag. Zuerst muss noch geklärt werden, wohin und wie viel Schmiergeld da geflossen ist. Ibiza UA ist eh fertig, auf zu neuen Ufern.
Die Alternative sind die Chinesen. Seien wir froh, das es in Europa noch eine kompetente Firma gibt die selbst entwickeln und nicht kopieren. Gleisbaumaschinen sind ein sehr harter Markt.
SZNABUCCO: Da erhebt sich eher die Frage, warum der Bund immer noch einen Großteil seiner Fahrzeugflotte ( Pkw und LKW) beim Betrügerkonzern Volkswagen kauft.
Man soll doch froh sein das die Arbeit im Land bleibt, den nur so schafft man sichere Arbeitsplätze.
Die, die jetzt dämliche Kommentare abgeben sind die ersten die jammern wenn die Arbeit ausgeht....
wer sonst auch?😁😁😁
Vermutlich eine Sache für Purkersdorf und Robel in Freilassing. Alles in Allem ein Auftrag an den Besten.
Schön für die Firma Plasser. Normalerweise sollte man sich aber nicht so sehr in Abhängigkeit von einem Lieferanten begeben. Es wird dann nämlich mittelfristig Theurer. 😀
Ein typischer Managementfehler.
In der Industrie ist es jedoch bei Maschinen vielfach üblich, sich in Abhängigkeit von einem Lieferanten zu begeben, weil es nämlich oft weltweit nur ganz wenige, manchmal sogar nur einen Hersteller gibt, welche die gewünschte spezielle Lösung bieten. Man nennt das aber nicht Abhängigkeit, sondern Partnerschaft.
Wir werden in zwei Jahren mehr wissen. Ich würde aber wetten, dass es mind. 50 Mio Euro Theurer wird…
sagt das die Glaskugel von LENTIO ?
Es war nicht die Glaskugel, es war der Kaffeesatz.