Die Schicksalsschläge der Familie Gruber: "Wir standen vor dem Nichts"
ROSSLEITHEN. Ihre Mutter verloren Johanna (6), Leander (4) und Rosa (1) im Mai 2020 – heuer zu Jahresbeginn brannte ihr Zuhause ab. Papa Christoph richtet gerade ein neues her.
"Endlich haben wir einen Ort, wo wir vier uns wirklich wieder zuhause fühlen können", sagt Christoph Gruber, während er das Erdgeschoß seines neuen Zuhauses in Roßleithen entrümpelt.
Vergangenen Jänner wurde der 35-Jährige zum Lebensretter seiner drei Kinder Johanna (6), Leander (4) und Rosa (1) und eines Freundes, nachdem in ihrem damaligen Zuhause in Spital am Pyhrn plötzlich Feuer ausgebrochen war. Das gesamte Hab und Gut der kleinen Familie, die erst im Mai 2020 Mama Birgit verloren hatte, wurde dabei von den Flammen verschlungen. "Wir standen vor dem Nichts."
Rettung in letzter Sekunde
In letzter Sekunde konnte der alleinerziehende Familienvater die Kinder aus dem brennenden Haus retten. "Ich habe jetzt noch schlaflose Nächte, wenn ich daran denke. Wenn ich nur ein paar Minuten später aufgewacht wäre, hätten wir alle nicht mehr gerettet werden können", sagt Gruber mit zittriger Stimme. Nur 24 Stunden nach der Brandkatastrophe hat das OÖN-Christkindl den alleinerziehenden Vater und seine drei Kinder, die vom einen auf den anderen Tag obdachlos geworden waren, mit 10.000 Euro Soforthilfe unterstützt – eine Hilfe für ein neues Zuhause.
Zeit für einen Neustart
Am liebsten wäre Christoph Gruber nach dem Brand wieder in das Mietshaus in Spital am Pyhrn eingezogen und hätte es wieder aufgebaut. Doch das war nicht mehr möglich.
Der Familienvater beschloss: Es ist Zeit für einen Neustart. Er begab sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause für seine Familie – durch Zufall entdeckte er während einer Autofahrt durch Roßleithen ein Haus, das zur Versteigerung stand. "Meine Frau und ich hatten ein bisschen gespart, meine Mutter hat mich zusätzlich finanziell unterstützt", sagt Gruber. Er erwarb das Haus, an dem aber noch viele Reparaturen nötig sind. Wenn seine Kinder vormittags nicht zuhause sind, erledigt der gelernte Installateur diese. Die Küche ist provisorisch eingerichtet, auch die Heizung muss noch repariert werden. Derzeit schlafen die vier gemeinsam in einem Zimmer.
Nach den Reparaturarbeiten halten seine Kinder den alleinerziehenden Vater am Nachmittag auf Trab. "Es ist nicht einfach, aber Johanna ist Schulanfängerin und daher schon sehr selbstständig und eine große Stütze." Er ist zuversichtlich, dass die kleine Familie Weihnachten im neuen Zuhause feiern kann: "Wir schaffen das gemeinsam. Und die Kinder wollen immer tatkräftig mitarbeiten."
"Christbaum zuhause"
In den letzten Jahren hätten er und seine Familie Weihnachten immer bei seiner Mutter verbracht. "Heuer wollen wir in unserem Haus feiern – gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Bruder. Ich möchte, dass unser Christbaum dort steht, wo meine Kinder zuhause sind."
Und genau dieses Zuhause konnte durch die Spenden fürs OÖN-Christkindl mitgestaltet werden. "Ich bin sehr dankbar und weiß, dass es Leute gibt, denen es noch schlechter geht als mir. Ein paar hundert Euro Spenden können für Menschen in Not unglaublich viel bewirken", sagt Gruber.
OÖN-Christkindl
Unfälle, schlimme Diagnosen, plötzliche Todesfälle – und finanzielle Sorgen. Das OÖN-Christkindl lässt die Oberösterreicher in solchen Situationen nicht allein. Wer unverschuldet in Not geraten ist, kann bis Sonntag, 28. November, um Unterstützung ansuchen. Das Formular steht unter nachrichten.at/christkindl zum Herunterladen bereit.
Die Anträge werden – nur mit unterschriebener Datenschutzerklärung – per Mail (christkindl@nachrichten.at) und per Post (OÖN, z. Hd. Christkindl-Redaktion, Promenade 23, 4010 Linz) entgegengenommen.
Wo kann ich spenden?
In jeder Bank sowie über E-Banking können Sie eine Spende auf das Christkindl-Konto überweisen. IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790. Der OÖN-Ausgabe am Samstag, 27. November, wird zudem ein Erlagschein beigelegt.
Muskelschwäche wegen Gendefekt: "Was Henry körperlich nicht schafft, kann er im Kopf"
Paganini ließ seine Geige für das Christkindl spielen
Elfjährige leidet an spastischer Tetraparese: "Ich wünsche mir, dass sie selbstständig gehen kann"
Eineiige Drillinge: „Ein Lotto-Sechser ist wahrscheinlicher“
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Ich will nicht gefühllos erscheinen, aber was ist mit Haus- und Haushaltsversicherung?!
Damit könnte man so etwas verhindern. Kostet halt was.
Diese Frage ist berechtigt.Habe trotzdem gespendet weil mir die Kinder leid tun.
Derartiges wird zuweilen auch verschwiegen um die Spendenfreudigkeit zu steigern, wäre aber gröbst ungehörig.