Frau, schau mehr auf dich!
Frauen sind die "Gesundheitsministerinnen" der Familien – vergessen aber oft, auf sich selbst zu schauen. Dabei sind Vorsorge und Selbstfürsorge wichtig, ja überlebenswichtig.
Die Lebenserwartung von Frauen ist um beachtliche 4,7 Jahre höher, dennoch haben sie nur gleich viele "gesunde Jahre" wie Männer. Das könnte daran liegen, dass Frauen zwar die "Gesundheitsmanagerinnen der Familie" sind und als solche das Thema Vorsorge sehr ernst nehmen, auch wenn sie dabei zunächst an ihre Lieben und dann erst an sich selbst denken, waren sich die Gesundheitsexpertinnen beim Frauentag der OÖNachrichten einig. Vorsorge sei wichtig, in vielen Fällen sogar überlebenswichtig.
"87 Prozent der Frauen überleben Brustkrebserkrankungen langfristig, wenn diese in einem frühen Stadium entdeckt werden", sagte Krebshilfe-Geschäftsführerin Maria Sauer. "Nicht warten", lautet ihr Appell. Das gilt auch für die Darmspiegelung.
"Die meisten Menschen fürchten sich vor dieser Untersuchung. Aber dafür gibt es keinen Grund. Bei jeder vierten Koloskopie werden Polypen entfernt und es wird das Risiko, später an Darmkrebs zu erkranken, eliminiert", sagte Gudrun Piringer, Oberärztin am Kepler Universitätsklinikum. Die Darmentleerung am Tag vor der Untersuchung sei wesentlich unangenehmer als die Untersuchung selbst, die Spiegelung werde unter dem Titel "sanfte Koloskopie" an betäubten Patientinnen und Patienten durchgeführt.
Zu einem gesunden Frauenleben würden Vorsorgeuntersuchungen ganz einfach dazugehören. "Ich denke an den jährliche Krebsabstrich beim Gynäkologen oder bei der Gynäkologin. Aber auch die Mammografie – die Röntgenuntersuchung der Brust – und die bereits erwähnte Darmspiegelung sollten ab dem empfohlenen Alter ganz einfach vereinbart und durchgeführt werden", sagte Elisabeth Bräutigam, ärztliche Direktorin und Radio-Onkologin am Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz.
Der jährliche Check der Muttermale gehöre genauso dazu wie das relativ junge Screening auf Humane Papillomaviren. Außerdem: "Eine Impfung gegen diese Viren, die kurz HPV genannt werden, wird schon in der Volksschule für Mädchen und Buben kostenlos angeboten. Sie schützt vor neun Virenstämmen, die Krebs auslösen können."
Spüren, wenn alles zu viel wird
Für Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Oberösterreich, bedeutet Vorsorge auch, ein Gespür zu entwickeln, wenn Frau etwas ändern muss, um nicht krank zu werden. "Leider ist es noch immer eine der größten Herausforderungen von uns Frauen, den permanenten Spagat zwischen Beruf, Familie und den Anforderungen des Alltags gut zu schaffen. Wichtig ist es ganz einfach, rechtzeitig wahrzunehmen, wenn die Belastungen zu groß werden und Stresssymptome – von Infektanfälligkeit bis Schlafstörung– auftauchen."
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