Horst Felbermayr jun.

Wenn Horst Felbermayr jun. durch das weitläufige Firmenareal im Welser Industriegebiet geht, schenken ihm die Mitarbeiter ein Lächeln und einen freundlichen Gruß - vom Lehrling bis zum graumelierten Lenker eines Dreiachsers. Der dürfte den Juniorchef noch kennen, als er mit dem Besen in der Werkstätte für Sauberkeit sorgte. "Als Bub bin ich immer zwischen den Beinen der Arbeiter gewesen", erinnert sich der sympathische Firmenchef.

Nach Tiefbau-HTL in Linz studierte er an der TU Wien Bauwesen und war dann zehn Monate für den elterlichen Betrieb in Turkmenistan im Einsatz - "bei 60 Grad Hitze, Sand und Wüste". Für den Elektronikkonzern ABB koordinierte er eine aus 35 Schwertransporten bestehende Lieferung von Anlagenteilen für ein Gaskraftwerk. "In zehn Monaten lernte ich mehr als in 15 Jahre Schule", erzählt der Geschäftsführer der Felbermayr BaugmbH. Danach baute er bis 2000 in Wien eine Hebetechnik-Filiale auf. Der 1300-Mitarbeiter-Betrieb erwirtschaftet mit Transport und Kranarbeit zwei Drittel des Umsatzes. Den Rest steuert der Baubetrieb bei.

Europaweit im Einsatz

Als Transportspezialisten auf Straße, Schiene und Wasser mit eigenem Linzer Donauhafen ist Felbermayr in Europa zu einem Begriff geworden. Aufträge in Asien und Afrika gehören mittlerweile auch dazu.

Der Juniorchef kümmert sich aber um das Bauwesen: Felbermayr ist Spezialist für Gebäudeabbruch, Sicherung von Tiefbaugruben oder setzt in 3000 m Seehöhe Injektionen in den Sonnblick-Gipfel, damit die Wetterwarte nicht vom brüchigen Fels stürzt. Großbaustellen für Asfinag oder ÖBB zählen auch dazu. Über seine Berufslaufbahn scherzt Felbermayr: "Ich kam von Turkmenistan über Wien nach Wels."

Wichtig ist dem Vertreter der dritten Generation im Familienbetrieb, "die Mitarbeiter zu motivieren, dass sie das nützen, was in ihnen steckt". Dennoch sagt Felbermayr: "Mit der Geburt unseres Sohnes hat sich die Wichtigkeit der Dinge verschoben." (müf)

Familienbetrieb

Dipl.-Ing. Horst Felbermayr (35) agiert in dritter Generation im von Großvater Franz 1942 gegründeten Fuhrwerksunternehmen, das die Eltern Horst und Gisela seit 1965 zu einem international tätigen Firmenimperium entwickelt haben. Der Bautechniker ist mit Andrea - einer Vorarlbergerin - verheiratet und Vater des neun Monate alten Horst Felix. Schwester Elisabeth arbeitet auch im Familienunternehmen mit.

In Wels fühle ich mich wohl, weil... man alles bekommt, die Wege kurz sind und man offen aufgenommen wird.
Wenn ich Bürgermeister wäre,... würde ich mit neuen Betrieben Wels stärken, um weiterhin Familien und Vereine unterstützen zu können.
An Frauen fasziniert mich: die Stärke
Mein Lebensmotto: Für jeden Tag, den ich leben darf, danken; es geht nur vorwärts.
Uns ist nichts zu schwer, weil... motivierte Mitarbeiter für jedes Problem Lösungen finden.
Sport: Im gesunden Körper steckt ein gesunder Geist.
Kraft tanken: In der Familie
Luxus: Man kann sich nichts mitnehmen.
Freundschaft: Echte Freunde erkennt man, wenn es einem schlecht geht.
Ich ärgere mich über... Leute, die das Sozialsystem ausnützen und anderen dadurch die Hilfe verwehren.
Ich freue mich... auf den Abend, wenn ich bei meiner Familie bin.
Liebstes Urlaubsziel: Österreichs Berge
Liebe: Meine große Liebe habe ich geheiratet.