Fedossejew brachte das Festkonzert zum Glänzen
Brucknerhaus: Der russische Dirigent geleitete das Bruckner Orchester zu Ehren Balduin Sulzers zu Höchstleistungen.
Balduin Sulzers 85. Geburtstag am 15. März war der Herzgedanke eines imposanten symphonischen Abends: Unter dem phänomenalen Dirigat Wladimir Fedossejews brachte das Bruckner Orchester exzellente Qualitäten zur Geltung. Energievoll und bis ins Feinste vibrierend hob Mozarts Ouvertüre zur "Entführung aus dem Serail" zum Fest an – und die von Mozart inszenierten Trommelsequenzen konnten sich in verspielt-spielerischem Einsatz in Sulzers Symphonie Nr. 3 für Orgel und Orchester (1998) wiederfinden. In der collageartigen "Phantasie" weben sich hier kammermusikalische Dialoge in den Orchesterrahmen, Farbwechsel, rhythmisch packende Blöcke und Ostinato-Techniken bescheren einige schöne Überraschungen.
Marschartig persifliert
Gleich einem Perpetuum mobile lässt Sulzer die Orgel zur "Toccata" anstimmen. Dieser Part war mit Wolfgang Kogert bestens besetzt. In Anklängen an Bruckners Bläsersatz steigt das "Arioso" herauf, das jedoch nicht ganz ernst werden will.
Es zerbröckelt in sich, um in der "Improvisation" die immer wieder marschartig persiflierte Symphonie nach mahnender Glockenreminiszenz in einem feinen Rasseln versiegen zu lassen.
Feenhafte Leichtigkeit
Tschaikowskys zu Unrecht in ein Schattendasein gedrängte Symphonie Nr. 3 ("Polnische") blieb dem Festcharakter vollends treu: Als wahre Größe zeigte sich hier Fedossejew. Über subtilste Bewegungen schier aus dem Handgelenk heraus übertrug er seine inspirierende Musikalität in höchster Präzision auf das Orchester. Klangschöne Dichte und feenhafte Leichtigkeit entfalteten sich. Der Symphonie ist eine Abstraktheit zu eigen, die in der finalen Fuge kulminiert.
Die Übersetzung dieser Komplexität in erhabene Musik gelang ausgezeichnet, der nachfolgende Hymnus und eine rasende Stretta waren dem Fest ein glänzender Schlusspunkt.
Abo-Konzert Brucknerhaus Linz, 23. Februar: Bruckner Orchester unter Wladimir Fedossejew, Balduin Sulzer zum 85. Geburtstag.
OÖN Bewertung:
Peinlicher Kommentar!
Die Symphonie von Sulzer war weder ein Auftragswerk, noch war an diesem Abend die Uraufführung!
Ein bisschen recherchieren wäre angebracht bevor man so einen Stuß von sich gibt!
Also ein älteres Werk und doch weit entfernt von einer fertig durchgearbeiteten Symphonie …
Vielleicht weiß wer, in welchen Rahmen das Werk uraufgeführt wurde?
Also ein älteres Werk und doch weit entfernt von einer fertig durchgearbeiteten Symphonie …
Vielleicht weiß wer, in welchen Rahmen das Werk uraufgeführt wurde?
Da hat einer 1974 das Linzer Musikgymnasium mitgegründet, aus dem zahlreiche Musiker hervorgegangen sind. Aus Dankbarkeit schenkt man ihm zu 85. Geburtstag einen ganzen Konzertzyklus, in dessen Rahmen er auch einen Auftrag für seine 3. Symphonie erhält. Für die Uraufführung wird das Brucknerorchester unter der Leitung von Wladimir Fedossejew aufgeboten. Das Geburtstagskind kommt sich als Kasperl riesig vor und liefert einen Furz. Zu faul und/oder auch nicht fähig, unter Ausnutzung der etwa 100 aufgebotenen Instrumente ein Orchesterwerk zu schaffen, hat der „Meister der Improvisation“ (Selbsteinschätzung) einige magere Schlagwerksoli mit monotonen Orgelläufen gemischt, eine Beleidigung für den Dirigenten, das Orchester und das Publikum. Es kann ja sein, dass vielen von uns für das Verständnis des „Humors“ von Herrn Sulzer die Ausbildung des Musikgymnasiums fehlt. Nur sollte man bedenken, wir sind das Publikum, wir sind die Kundschaft, die so etwas weder hören noch bezahlen will.
lieber kurtb,
für humor braucht's kein verständnis und auch keine ausbildung, sich einfach drauf einzulassen kann unbeschwerten musikgenuss bescheren!
für ihre unqualifizierte kritik hingegen fällt es mir schwer,verständnis aufzubringen.