"Auf ins Wolkenkuckucksheim!" auf dem OK-Deck
Der adaptierte Höhenrausch lädt als atmosphärische Kunstoase in die Höhen des Offenen Kulturhauses in Linz.
Alle Projekte waren bereits fertig: Ab 27. Mai hätte der "Höhenrausch" im OÖ Kulturquartier zum Flanieren in luftiger Höhe einladen sollen. Doch statt "Wie im Paradies", so das geplante Motto der nun auf 2021 verschobenen Schau, fanden sich Martin Sturm, Direktor des OÖ. Kulturquartiers, Kuratorin Genoveva Rückert und ihr Team mitten in der Corona-Krise wieder. Was tun? Das Beste aus der Situation machen.
Mit "Auf ins Wolkenkuckucks-heim!" lädt ab heute ein kleinerer, aber sehr feiner Rundgang auf das Höhenrausch-Dach. Für den Titel stand der griechische Dichter Aristophanes (um 450 v. Chr. – 380 v. Chr.) Pate. "In seiner Komödie ,Die Vögel’ beschreibt er ein Zwischenreich zwischen Himmel und Erde", sagt Martin Sturm: "Wir wollten eine Kunstoase zum Verweilen schaffen."
In Linz und Manhattan zugleich
Aufatmen lässt einen gleich zu Beginn ein grünes Paradies der Tiroler Künstlerin Eva Schlegel: Kirschbäume wachsen zwischen Stahl-stäben, ein Spiegelkabinett eröffnet schier endlos neue Perspektiven. Weiter geht es in ein buntes Hängemattenreich. Mit "Abhängen Vol. 2" lädt der Steyrer Michael Kienzer ein, die Seele baumeln zu lassen. Und die Zeit zu vergessen – würde nicht zu jeder vollen Stunde der Linzer Soundkünstler Wolfgang Dorninger den Kuckuck rufen lassen. Wie die Zeit vergeht, offenbart auch die 24-stündige Videoinstallation des Hamburgers Mark Formanek, "Standard Time", für die starke Männer in Echtzeit drei Meter lange Dachlatten in eine digitale Zeitanzeige umbauen.
Spannend ist ein klingender Brückenschlag über den Atlantik. Mit "Hommages", einer Kooperation des Austrian Cultural Forum New York mit dem ORF musikprotokoll, verneigen sich österreichische Künstler vor stilprägenden Musikern des 20. Jahrhunderts mit Bezug zu New York, wie Philip Glass, Yoko Ono oder Patti Smith. Mit Kopfhörern wandelt der Besucher zwischen Hörstationen und taucht dabei in einen urbanen Soundteppich ein, während der Blick in die Weite über die Linzer Dächer bis ins Mühlviertler Hügelland schweift.
Kunstkino bis Luftschlosslesung
Das Kunstkino lädt ab 21.30 Uhr (ab August 20.30 Uhr) zu selten gezeigten Kunstfilm-Schätzen im Loop – natürlich in "Corona-Sitzordnung". Auf Hygienevorschriften wurde peinlich genau geachtet, Kopfhörer werden nach jedem Gebrauch desinfiziert.
Den Dichterhimmel auf Erden holen in Kooperation mit dem Adalbert-Stifter-Institut junge Literaten in "Luftschlosslesungen", jeden Freitag um 19 Uhr im Obergeschoß des "Multispace" (auch im Livestream übertragen). Ein Tipp: Von seinen schönsten Seiten zeigt sich das Wolkenkuckucksheim in den Abendstunden, wenn die letzten Sonnenstrahlen ihre Lichtspiele in das luftige Ambiente zaubern.
Der neue Höhenrausch
Bis 15. September lädt „Auf ins Wolkenkuckucksheim!“ auf die Dächer des Linzer OÖ. Kulturquartiers, OK Platz 1 in Linz.
Geöffnet hat der Rundgang
geöffnet: Täglich von 16 bis 23 Uhr, letzter Einlass: 22.15 Uhr. Der Aussichtsturm ist ab 18. Juli, Mo.–Sa., 10–16 Uhr auch über das Passage Linz zugänglich (Tickets bei der Passage-Info im 1. Stock).
Infos, Kontakt:
0732 / 784178; E-Mail:
info@ooekulturquartier.at
www.ooekulturquartier.at
Ist hier ein vorproduzierter Artikel irrtümlich doch online gegangen?
Bei einem früheren Artikel oder auch auf http://www.hoehenrausch.at/ heißt es, der Höhenrausch wäre auf Frühjahr 2021 VERSCHOBEN worden.
Es ist eine abgespeckte Version vom Höhenrausch 20!