Chats mit Schmid: Keine Anklage, aber schlechtes Bild für "Presse"-Herausgeber
WKStA legt anonyme Anzeige gegen Rainer Nowak zurück
Ein Nebenschauplatz rund um die Chataffäre um den ehemaligen ÖBAG-Vorstand Thomas Schmid hat für Rainer Nowak, Herausgeber und Chefredakteur der Tageszeitung "Die Presse", kein juristisches Nachspiel.
Die WKStA hat nach einer anonymen Anzeige aus dem Jahr 2020 einen 166 Seiten starken Bericht erstellt. In der Anzeige wird Nowak vorgeworfen, bei Sebastian Kurz und Gernot Blümel für Jobs für seine Partnerin, Austro-Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl, interveniert zu haben.
Dies, so die Anzeige, soll Nowak mit der Berichterstattung über die Regierung verknüpft haben. Von Nowak-Anwalt Johannes Zink hieß es dazu, dass ein Anfangsverdacht geprüft worden sei. Die WKStA habe den Oberbehörden aber empfohlen, die Anzeige zurückzulegen. Nowak zeigte sich "froh, dass die WKStA so genau geprüft hat", auch wenn diese Prüfung "mitunter peinliche und blöde Chats an die Öffentlichkeit gebracht hat". Er habe allerdings, so Nowak, "nie einen Deal mit dem späteren Chef der ÖBAG" gehabt. Nowak entschuldigte sich gestern auf der Website der "Presse" bei den Leserinnen und Lesern und bei der Redaktion für die Tonalität und unangemessene Nähe in den Chats.
In dem WKStA-Bericht werden nämlich auch Nowaks Ambitionen, ORF-Generaldirektor zu werden, offenkundig. Ende Jänner 2017 schrieb Schmid an Nowak: "Ich will lieber Geld verdienen/Als zu verwalten." – "Ich auch!!!", antwortet Nowak. "Wobei ORF-Chef geht schon." Am 26. März 2019 erkundigte sich Nowak bei Schmid, wie dessen Hearing für die Funktion des Alleinvorstands der Bundesbeteiligungsholding ÖBAG gelaufen sei. "Super" und "echt gut", antwortet Schmid, "happy" – was Nowak "sehr freut!!" Schmid darauf: "Jetzt du noch ORF-Chef"/"Alter – dann gehts aber ab"/"Danke für alles". Nowak: "Ehrensache. Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen." Schmid: "Unbedingt."
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Ist Nowak der Einzige in der Medienlandschaft der so handelt? Ich bin mir da nicht mehr sicher.
Also "Die Presse" kann für mich ab sofort brausen gehen. Was soll man bei einem solchen Chef diesem Blatt noch glauben?
Hier sieht man, welche Eigenschaften das Spitzenpersonal in der Presse und der Politik haben; einfach nur mehr grauslich! Ein sofortiger Rausschmiss von Nowak als Herausgeber der "Presse" wäre wohl die mindeste und die einzig logische Konsequenz. Diese Leute haben einfach keinen Genierer, wenn es um den eigenen Vorteil geht.
Herr Nowak hat sich damit wohl selbst demontiert.
Und warum keine Anklage?
Wer wird hier warum geschützt?
Würde das auch eingestellt wenn es nicht um ÖVP-Zusammenhänge ginge?
Entscheiden sollten Gerichte.