Ein großartig umgesetzter musikalischer Urknall
Eröffnung Kirch’klang Festival in Mondsee.
Mit Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" startete das Kirch’klang Festival am Samstag in der Basilika Mondsee in sein zweites Jahr, das ganz im Zeichen der Erkundung der Geschichte der geistlichen Musik im Salzkammergut steht. Somit geht dieses Festival neue Wege. Denn es steht nicht primär eine musikalische Idee im Zentrum, sondern die beeindruckenden sakralen Bauten, die die ideale Atmosphäre für ein breitgefächertes Programm vom frühen Mittelalter bis zum ganz aktuellen Stück bieten.
So entfaltete Haydns Vision von der Schöpfung, die zwischen fulminant überschwänglichem Gotteslob über die fast naive Naturbetrachtung bis hin zur eindringlichen Warnung, den Weg des Heils nicht zu verlassen, reicht, im prachtvollen Raum der Basilika ihre volle Wirkung. Das lag aber auch an der höchst beeindruckenden Umsetzung durch die Wiener Akademie und den von Johannes Hiemetsberger perfekt studierten Chorus sine nomine, der mit akkurater Textdeutlichkeit und sensationellem Klang begeisterte.
Begeisternde Solisten
Begeistert haben auch die Solisten. Die mühelos alle technischen Herausforderungen meisternde indische Sopranistin Sherezade Panthaki, die klar und ausdrucksintensiv musizierte. Den Text klug phrasierte der in Oberösterreich aufgewachsene polnische Tenor Jan Petryka, der seine wunderbare lyrische Stimme ideal einsetzte. Gleiches gilt für den leidenschaftlich interpretierenden Florian Boesch. Die subtilen Feinheiten der Partitur gerieten den Musikern der Wiener Akademie vortrefflich und das ist der versierten und impulsiven Leitung durch Martin Haselböck zuzuschreiben. (wruss)
Fazit: Ein rundum gelungener Auftakt eines empfehlenswerten Festivals.
- Info: www.kirchklang.at