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"Gefährdung des Kindeswohls": Verheerende Kritik an Ballettakademie

18. Dezember 2019, 00:04 Uhr
"Gefährdung des Kindeswohls": Verheerende Kritik an Ballettakademie
Tänzer des Wiener Staatsballetts Bild: ORF

Sonderkommission legte einen Bericht über die Akademie der Wiener Staatsoper vor. Kulturminister Schallenberg kündigt Gespräche an, die Staatsoper sieht "unaktuelle Inhalte".

Im April waren schwere Vorwürfe gegen die Ballettakademie der Wiener Staatsoper bekannt geworden. Kinder seien Opfer autoritärer, gewalttätiger und gefährlicher Unterrichtsmethoden geworden. Das Spektrum reiche von Demütigungen, Gewalt und Drill bis hin zu einem sexuellen Übergriff, hatte eine Lehrerin die Zustände in der Akademie beschrieben. Der damalige Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) richtete daraufhin eine Sonderkommission ein, der Brigitte Bierlein und – nach deren Berufung zur Bundeskanzlerin – die Strafrechtsexpertin Susanne Reindl-Krauskopf vorstand.

Gestern präsentierte die Kommission ihren Bericht, der der Akademie ein verheerendes Zeugnis ausstellt. Darin wird eine "Gefährdung des Kindeswohls durch die unzureichend kontrollierte Gesamtbelastung der jungen Tänzer und Tänzerinnen, die sich aus Training, Proben, Auftritten, Wettbewerben und dem Schulbesuch ergibt", attestiert.

"Nicht dem Wohl der Kinder"

Erschwerend komme das Fehlen einer weisungsfreien Kinderschutzbeauftragten hinzu. Zu bereits getroffenen Maßnahmen seitens der Ballettakademie heißt es im Abschlussbericht, dass seit Beginn der Tätigkeit der Sonderkommission im April bei der Ballettakademie zahlreiche Änderungen vorgenommen worden, "doch erwecken sowohl die Vorgehensweise als auch die Inhalte der getroffenen Maßnahmen bei der Kommission den Eindruck, dass die Motivation dieser Änderungen nicht primär dem Wohl der Kinder und Jugendlichen gilt."

Susanne Reindl-Krauskopf: "Das ist mehr Symptombekämpfung, es braucht aber ein Gesamtkonzept." Dazu gehöre eine neue Führung. Derzeit leitet Simona Noja-Nebyla die Akademie.

Reindl-Krauskopf: "Wir glauben, dass es eine neue, innovative Leitung braucht. Sonst dürfte es schwer sein, festgefahrene Strukturen aufzubrechen." Im Bericht wurden weiters "verschwimmende Verantwortlichkeiten zwischen der Leitung der Ballettakademie und der Direktion der Staatsoper und ein intransparenter und nicht-partizipativer Führungsstil bemängelt.

Kulturminister Alexander Schallenberg sieht nach der Veröffentlichung des Endberichts dringenden Handlungsbedarf. Die verantwortliche Leitungsebene der Staatsoper müsse sich "der Ernsthaftigkeit und Tragweite der Thematik voll bewusst werden". Er werde noch vor Weihnachten Gespräche führen.

In einer ersten Reaktion verweist die Wiener Staatsoper auf bereits umgesetzte Maßnahmen. Man gehe davon aus, dass der Bericht unaktuelle und missverständliche Erkenntnisse enthalte. Die Gesamtbelastung der Schüler sei überprüft und die Anzahl der Auftritte reduziert worden. Bei der Einteilung werde nun mehr auf Ausbildungsstand und Einzelbelastung geachtet.

In insgesamt 16 Sitzungen wurde mit 24 Auskunftspersonen gesprochen. Bei der Clearing-Stelle haben sich 43 Personen gemeldet, 20 Betroffene wurden an beratende Stellen weitervermittelt.

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