Opernball heuer ohne Alfons Haider
WIEN. Am 16. Februar öffnet die Wiener Staatsoper ihre Tore für die Gäste des 65. Wiener Opernballs. Der langjährige Opernball-Moderator Alfons Haider wird nicht mehr mit dabei sein.
Nach zwei Jahren zwangsbedingter Pause kehrt der Höhepunkt der Wiener Ballsaison 2023 auf das gesellschaftliche Parkett zurück - mit einigen Neuerungen:
Es ist der erste Ball unter Staatsoperndirektor Bogdan Roščić. Heuer gibt es zwar kein Motto, aber angesichts der multiplen Krisen steht der Opernball unter einem besonderen Zeichen. Mit dem Slogan "Hand in Hand 'Alles Walzer'" wird die vom ORF getragene Initiative "Österreich hilft Österreich" unterstützt. Für die Gäste bedeutet dies einen "Solidaritätsaufschlag" auf Tickets. Diese kosten nun 350 anstatt 315 Euro, die zusätzlichen 35 Euro gehen an "Österreich hilft Österreich". Einen "Solidaritätsaufschlag" von zehn Prozent gibt es auch auf die gesamte Gastronomie.
Änderungen gibt es auch im Line-Up des ORF. Der langjährige Opernball Moderator Alfons Haider wird 2023 nicht mehr mit dabei sein. Durch den diesjährigen Opernball-TV-Abend führen Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, das ZIB-Moderationspaar Nadja Bernhard und Tarek Leitner, Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Teresa Vogl.
Hintergrund für die Personal-Rochade dürfte Alfons Haiders neuer Job als musikalischer Generalintendant des Burgenlands sein. Haider bekommt im ORF aber ein neues Musical-Magazin; bis zu vier Ausgaben pro Jahr sind geplant. Die erste Sendung soll im Spätfrühjahr oder Frühsommer auf den Bildschirm kommen.
Zusätzlich wird der ORF seine Programme rund um den Opernball auch in den Dienst des Fundraisings stellen. "Die Zeiten sind für alle Menschen sehr, sehr schwierig", sagte Generaldirektor Roland Weißmann. Der ORF wird daher in Kooperation mit der Staatsoper ein Zeichen "der Solidarität und des Zusammenhalts setzen und mit seinen Programmen auf die gemeinsam vom ORF und führenden Hilfsorganisationen ins Leben gerufene Initiative 'Österreich hilft Österreich' aufmerksam machen".
Video: Rückkehr mit "Solidaritätsaufschlag"
Wie bereits angekündigt, wird es erstmals keine "Opernball-Lady" geben. "Der Opernball wird von der Oper organisiert", sagte der Direktor. Unterstützt wird das Haus durch ein hochkarätiges Komitee, das bei den verschiedenen Geschicken des Balles mitarbeitet. Zu den ehrenamtlichen Mitgliedern zählen die Unternehmerin Nadja Swarovski, die Leiterin des Restaurant "Steirereck", Birgit Reitbauer, und die internationale Event-Planerin Maryam Yeganehfar.
Welser Tanzschule mit 144 Paaren dabei
Die Eröffnung steht heuer ganz im Zeichen von hundert Jahren Wiener Tanzmusik und Operette. Für den Höhepunkt wurden die finnische Sängerin Camilla Nylund und der Tenor Andreas Schager gewonnen. Schager wird zuerst mit seiner Ehefrau, der Geigerin Lidia Bach, "Freunde, das Leben ist lebenswert" aus "Giuditta" von Franz Lehár darbringen. Nylund folgt mit dem "Vilja-Lied" aus "Die lustige Witwe", ebenfalls von Franz Lehár. Gemeinsam lassen sie dann "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" von Robert Stolz schlagen.
Für die Geschicke des Jungdamen- und Jungheeren-Komitees ist erneut die oberösterreichische Tanzschule Santner unter der Leitung von Maria und Christoph Santner verantwortlich. Einziehen werden die 144 Paare heuer zur "Polonaise A-Dur, op. 40 Nr. 1" von Frédéric Chopin.
Löbliche Worte für Richard Lugner
Über den wohl begeistertsten Ballbesucher, Richard Lugner, wollte Roščić nur gute Worte verlieren. Dieser sei nicht nur ein wichtiger Geldgeber der Oper, sondern inzwischen offenbar auch ein Freund der klassischen Musik geworden. "Ich sehe ihn sehr oft im Haus", sagte der Direktor. Sogar die "Meistersinger" habe der Baumeister besucht. "Und das ist nichts für Warmduscher", meinte Roščić.
Man könnte also überlegen, den wieder Mal anzuschauen.
Schade, Knoll ist leider nur zweite Wahl ...