66. Song Contest: Favoritensiege im 2. Halbfinale
TURIN. Seit dem heutigen Donnerstagabend steht fest, wie das Teilnehmerfeld des großen Finales beim 66. Eurovision Song Contest in Turin aussieht:
Nachdem sich am Dienstag im 1. Halbfinale bereits die ersten zehn Aufsteiger qualifiziert hatten, Österreich allerdings die Heimreise antreten musste, folgte nun die zweite Tranche an Halbfinalisten mit Aufstiegsglück. Und bis auf eine Ausnahme setzten sich die erwarteten Kandidaten durch. Für das Finale am Samstag qualifizierten sich Schweden, Tschechien, Australien, Serbien, Polen, Rumänien, Finnland, Aserbaidschan, Estland und Belgien.
Eine der Topfavoritinnen des heurigen Bewerbs, Cornelia Jakobs aus Schweden, schaffte es mit dem Timbre einer Rockröhre und der berührenden Popballade "Hold Me Closer" souverän in die Endrunde. Der belgische Fußballer und angehende Geologe Jérémie Makiese segelte mit "Miss You" ebenfalls sauber ins Finale.
Das finnische Streamingphänomen The Rasmus gelang atemlos mit "Jezebel" der Einzug in die letzte Runde ebenso wie der serbischen Architektin Konstrakta mit ihrer Gesundheitswahnanklage "In corpore sano". Mit dem rockigen Austesten der Lichtorgel als Antithese zum Songtitel "Lights Off" schaffte es das tschechische Trio We Are Domi, während der australische Sänger Sheldon Riley, der sein Gesicht respektive seine autismusbedingte Schüchternheit hinter einer Maske verbirgt, erfolgreich allein seine Stimme sprechen ließ.
Während sich der geradlinige Stefan aus Estland mit Morricone-Anspielungen, tiefer Stimme und viel "Hope" in die Endrunde sang, gelang dies auch dem polnischen Anzugträger Ochman, der sich stimmlich am anderen, höheren Ende der Skala herumdramatisierte. Und auch die aserbaidschanische Reibeisenstimme von Nadir Rustamli litt sich in die Runde der besten 25. Wirklich überraschend war da alleine, dass das Publikum der Aufforderung von Rumäniens Strandhymne "Llámame" von WRS folgten, die in etwa so viel wie "Ruf mich an" bedeutet.
Warm anziehen musste sich hingegen Achille Lauro, Kandidat der Mönchsrepublik San Marino, der zwar mit Glamrock a la David Bowie und seinem dreckigen "Stripper" überzeugte - nicht allerdings das Publikum. Auch dass nach der denkbar ungriechischen Ballade Griechenlands im 1. Halbfinale Zyperns Andromache die Sirtakifraktion mit "Ela" übernahm wurde nicht goutiert.
Das zu sein, was man ist, war am Abend ebenso wenig gefragt, intonierte zumindest Israels flamboyanter Michael Ben David sein "I.M." (vulgo I am) ebenso das letzte Mal wie Maltas Emma Muscat, die für "I Am What I Am" noch extra auf Akronyme verzichtet hatte. Auch Andrea aus Nordmazedonien dreht keine weiteren "Circles" mehr, während die Irin Brooke mit "That's Rich" eine reichhaltige Niederlage erlitt. Tief durchatmen nach dem einmaligen Auftritt mit "Breathe" heißt es auch für Montenegros Vladana. Einen Verlust fürs Tournament stellte indes Georgiens semianonyme Kraftwerk-Zappa-Chaostruppe Circus Mircus mit "Lock Me In" dar.
Bildergalerie: Song Contest: Die Finalisten stehen fest
Galerie ansehenJetzt heißt es für die jüngsten Finalisten nur kurz durchschnaufen, steht doch bereits am morgigen Freitag das Finale für die internationalen Jurys in der Pala Olimpico an. Und am Samstag geht es dann tatsächlich ans Eingemachte im Finale, wenn der Nachfolger der italienischen Rockband Måneskin wird, die mit ihrem Sieg in Rotterdam 2021 den Bewerb nach Italien geholt hatten.
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