Dieses Wochenende geht’s um die Bratwurst
Schwein oder Kalb? Zwei junge Gastronomen aus Rohrbach geben Tipps.
Für viele Oberösterreicher ist ganz klar, was am ersten Adventsonntag auf den Mittagstisch kommt: Bratwürstel. Woher die Tradition kommt, ist nicht eindeutig geklärt: War es die Werbeaktion eines Linzer Fleischers, der seinen Stammkunden Würstel zum Dank schickte? Oder entstand sie, weil früher nicht alle Tiere über den Winter durchgefüttert werden konnten? Fest steht, dass in Oberösterreich der Bratwürstelsonntag gerne zelebriert wird.
"Vergangenes Jahr haben wir um den ersten Advent fast 300 Kilo Bratwürstel verkauft. Das ist etwa die zehnfache Menge einer normalen Verkaufswoche", sagt Bernhard Leibetseder von der Fleischerei Leibetseder in Rohrbach. Im Sortiment des Familienunternehmens finden sich Kalbs- und Schweinsbratwürstel, wobei Letztere auch zu Weihnachten häufiger gekauft werden.
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Schweineschmalz als Zutat
Auch der 29-Jährige und seine Schwester Franziska Thorwartl, die heuer in den von der Mutter geführten Betrieb eingestiegen ist, bevorzugen die Würstel vom Schwein. "Sie sind intensiver gewürzt und enthalten neben dem Brät – Faschiertes, Eis und Salz – noch eine Fleischeinlage. Das macht sie etwas gröber in der Struktur und sie schmecken saftiger." Wie schon beim weihnachtlichen Festessen bei den Großeltern sind Sauerkraut und Erdäpfelschmarren für die Geschwister die besten Beilagen.
Der Geheimtipp des gelernten Kochs für die perfekte Zubereitung: "Ich brate die Würstel wie meine Oma im Schweineschmalz heraus, das wir selbst herstellen. Früher hatten die Leute auch kein Öl oder Butter daheim, sondern haben alle Bestanteile des Tiers verwertet, so auch das Fett."
Junge Generation im Betrieb
Leibetseder fokussiert sich nun auf die Fleischhauerei. "Bisher mache ich Würste nach Rezept, aber mit der Erfahrung wird die Zubereitung immer intuitiver. Irgendwann möchte ich meine eigene Wurstkreation herausbringen", sagt der angehende Fleischermeister.
In der Küche ist seine 27-jährige Schwester die Chefin, die zuvor die Patisserie eines Grazer Hotels geleitet hat: "Die Umstellung ist groß, aber meine Familie unterstützt mich. Wenn ich Fragen habe, laufe ich die 20 Meter nach hinten in die Fleischhauerei."
Die geschwisterliche Beziehung ist seit der Kindheit sehr gut, so gelingt jetzt auch die berufliche Zusammenarbeit. Für die beiden steht eines fest: "Auf Qualität und Regionalität zu achten, zahlt sich aus."
Hä?
Heute ist Freitag und morgen ist schon Sonntag?
Hä?