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"Kellner schickte mich aufs Klo": Warum Mütter nicht gerne in der Öffentlichkeit stillen

Von nachrichten.at/apa, 02. August 2024, 10:23 Uhr
Stillen
Beim Thema Stillen in der Öffentlichkeit herrscht immer noch wenig Akzeptanz. Bild: colourbox

WIEN. Blicke, Anfeindungen, negative Kommentare - Mütter, die ihren Kindern in der Öffentlichkeit die Brust geben, berichten von negativen Erfahrungen.

Das vor einem Jahr initiierte Stillsiegel für stillfreundliche Orte haben bisher 150 Lokale, Geschäfte und weitere öffentlich zugängliche Räume in Österreich erhalten. Dass es notwendig ist, sichere Plätze für stillende Mütter auszuweisen, zeigen Erhebungen des heimischen Babyartikelherstellers MAM. "Es ist wirklich erschreckend, dass eine von zehn Frauen in Österreich nicht in der Öffentlichkeit stillt", sagte MAM-Marketing-Managerin Sabrina Krejan.

Mütter fühlen sich unwohl

Europaweit sei es noch dramatischer, "da sind es 25 Prozent", erläuterte Krejan zu der Online-Umfrage, an der sich in 13 europäischen Staaten insgesamt 5.478 Mütter beteiligt haben, 455 in Österreich. Gründe seien, dass sich stillende Mütter unwohl fühlen und Blicken ausgesetzt sind, berichtete sie anlässlich der derzeitigen Weltstillwoche (1. bis 7. August). "Wir haben auch herausgefunden, dass es nicht nur Blicke sind, sondern auch Anfeindungen und ganz negative Kommentare", sagte Krejan.

"Die Brust in einem Restaurant herzuzeigen sei unappetitlich", hieß es in einem der Berichte in der freien Antwortmöglichkeit der Umfrage. "Ein Kellner kam zu mir und fragte: Können Sie Ihr Kind nicht am Klo stillen?" und "In einem Café wurde ich hinausgeschmissen", waren weitere Erfahrungen. "Ein Mann fragte mich, ob er auch mal ran dürfe", berichtete eine andere Frau.

Grundlage für die Umfrage in 13 Ländern war eine große Erhebung im deutschsprachigen Raum im Vorjahr, erinnerte Krejan. Zwei von drei der mehr als 6.400 befragten Mütter in Österreich, Deutschland und der Schweiz hatten dabei angegeben, dass sie bereits schlechte Erfahrungen beim Stillen im öffentlichen Raum gemacht haben. Die aktuelle Erhebung zeigt ein ähnliches Stimmungsbild: 39 Prozent der Mütter fühlen sich beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl, 47 Prozent berichten von Anfeindungen durch Umstehende.

Stillsiegel

Vor einem Jahr hatte MAM das Stillsiegel gestartet. Betriebe, die sich hinter die österreichische Stillcharta stellen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dementsprechend schulen, sollen dadurch gleich beim Eingang zu erkennen sein. "Das wird sehr gut angenommen, schon 150 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen sind dabei", berichtete Krejan. Vorreiter seien Wien und die Steiermark, gefolgt von Niederösterreich, in Wien haben sich demnach viele Gastronomiebetriebe gemeldet, aber auch Museen. Im Westen Österreichs gibt es noch "Aufholbedarf", sagte die Stillsiegel-Initiatorin.

Stillsiegel
So sieht das Stillsiegel aus. Bild: MAM

Stillende Mamas berichten etwa auf Social Media, dass sie sich sicher fühlen, wenn sie das Stillsiegel an der Tür sehen. Mütter können auch neue Betriebe, wo sie sich wohlgefühlt haben, für das Stillsiegel vorschlagen, erläuterte die MAM-Marketing-Managerin. Den öffentlichen Raum zu verlassen, um in Ruhe stillen zu können, ist für die Entwicklung des Babys nicht förderlich. "Das Stillen muss unmittelbar und prompt passieren", betonte Krejan. Stillecken als eigene Bereiche in Lokalen und anderen Betrieben sieht sie negativ. "Es ist dramatisch, dass ich als Mama in eine Ecke verwiesen werde", sagte sie.

Die von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) initiierte Weltstillwoche, die von der WHO und UNICEF unterstützt wird, setzt sich für die Förderung und den Schutz des Stillens ein und soll auch Bewusstsein für das Stillen in der Öffentlichkeit schaffen. Jährlich koordiniert die WABA die Weltstillwoche von 1. bis 7. August. "Die Lücke schließen - Still-Unterstützung für alle", lautet das heurige Motto.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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Augustin65 (1.577 Kommentare)
vor einer Stunde

"Es ist wirklich erschreckend, dass eine von zehn Frauen in Österreich nicht in der Öffentlichkeit stillt".

Für mich ist erschreckend, dass neun von zehn es tun!

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mehlknödel (3.631 Kommentare)
vor 31 Minuten

Du erschrickst ja generell vor allem, was gut ist.

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2good4U (18.540 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ich hatte bislang erst ein unpassendes Erlebnis mit einer stillenden Mutter.

Es war eine Frau (vermutlich Rumänin vom Akzent her), die mich in der Stadt angebettelt hat, und dabei gestillt hat.
Und dabei wurde sie richtig aufdringlich und ist mir deutlich zu nahe gekommen.

Ich vermute sie wollte bewusst eine unangenehme Situation provozieren, die ich dann mittels Spende hätte beenden sollen.
Das war echt schräg.

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AlfredMerkur (751 Kommentare)
vor 2 Stunden

Lokal meiden, ganz einfach

Frechheit alle dürfen im Lokal fressen und saufen und stören sich an einer stillenden Mutter

Ekelhaft

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amha (11.829 Kommentare)
vor einer Stunde

Ihre Wortwahl lässt Rückschlüsse auf Ihr Benehmen bei Tisch zu.

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AlfredMerkur (751 Kommentare)
vor 41 Minuten

Ferndiagnosen sind immer die Besten

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2good4U (18.540 Kommentare)
vor 35 Minuten

Sollte man nicht überbewerten.
Kellner sind oft im Stress.
Vielleicht war er das erst Mal in der Situation und hat versucht innerhalb weniger Sekunden eine Lösung zu finden.

Nicht jedem Fehlverhalten liegt eine böse Absicht zu Grunde.

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2good4U (18.540 Kommentare)
vor 2 Stunden

Wenn eine von zehn Frauen ein Problem mit dem öffentlichen Stillen hat, bedeutet dass dann nicht im Umkehrschluss, dass 90% kein Problem haben?

Manchmal ist es vielleicht auch die subjektive Wahrnehmung.
Nicht jeder der hinter einem lacht meint mich, und nicht jeder der in einem Restaurant was zu seinem Sitznachbarn sagt meint mich.

Freilich kann es auch zu unangebrachten Meldungen kommen, aber sind das wirklich so viele, dass es ein Problem ist, oder eher die Ausnahme?

Heute wird ja gerne aus allem ein Problem gemacht, und zu jedem Thema gibt es min. 3 NGOs oder Vereine, die sich darum kümmern.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (27.760 Kommentare)
vor 2 Stunden

Es ist schade, dass die beste Ernährungsform für Kleinstkinder noch immer oft tabuisiert ist.

Sich unauffällig hinzusetzen (dabei aber nicht unnötig provokativ alles "herzuzeigen") sollte das normalste auf der Welt sein. Auch Erwachsene konsumieren am Tisch. Oder muss ich nächstens die Torte auch aufs Stinkeklo mitnehmen?

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2good4U (18.540 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ich habe letztens eine Frau gesehen, die hatte so ein Stilltuch, welches sie über das Kind legte. Habe zuerst gar nicht gecheckt, dass die gerade stillt.
Ist anscheinend auch für das Kind angenehmer. Manche sind ja recht empfindlich.

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betterthantherest (35.597 Kommentare)
vor 2 Stunden

Probleme haben die Leut:Innen
alte Schwed:Innen ....

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amha (11.829 Kommentare)
vor einer Stunde

In der Tat :innen-Probleme! Normale Frauen stillen einfach ohne Tamtam!

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Sensibelchen (867 Kommentare)
vor 2 Stunden

Habe ich etwas überlesen oder wird in diesem Artikel nicht angegeben wer sich am häufigsten aufregt, Gast-Frauen oder Gast-Männer oder ist es lediglich das Personal oder der/die LokalbesitzerInnen selbst die damit ein Problem haben.

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betterthantherest (35.597 Kommentare)
vor 2 Stunden

vermutlich wird daran liegen, dass manche provokant mitten im vollen Lokal unbedingt stillen müssen und dabei die volle Aufmerksamkeit des Publikums brauchen.

Und andere haben selbst dann ein Problem wenn sie zehnmal hinsehen müssen um zu erkennen, dass ein Baby an der Milchstation nuckelt. ... .

Mehr Gelassenheit bei allen wäre hilfreich.

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AlfredMerkur (751 Kommentare)
vor 2 Stunden

Provokant mitten im Lokal die Aufmerksamkeit suchen?

In welchem Universum kommt das so vor?

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amha (11.829 Kommentare)
vor einer Stunde

Fredi, gehns einfach unter d Leut!

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