10 Tipps für einen "grünen" Christbaum
Vom Einkauf bis zur Verwertung: Biogärtner Karl Ploberger weiß, wie man seinen Christbaum am besten behandelt.
Was wäre ein Heiliger Abend ohne einen geschmückten Christbaum? Das saftige Grün, der herrliche Duft und die strahlenden Lichter symbolisieren die Hoffnung auf ein kommendes glückliches Jahr. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, hat unser Biogärtner zehn Tipps zusammengestellt – vom Kauf bis zur ökologischen Verwertung des Baumes.
- Der Einkauf: Gegen die Nadelrichtung streicheln. Halten die Nadeln, dann ist das ein Zeichen, dass der Baum frisch ist, fallen sie ab, lieber einen anderen wählen.
- Das Lagern: Bis zum Heiligen Abend den Baum kühl platzieren – am Balkon, im Gartenhaus oder in einer Garage. Unbedingt in einen Kübel mit Wasser stellen!
- Beim Aufstellen: Stamm vor dem endgültigen Fixieren im Christbaumständer zwei Zentimeter anschneiden, damit er wieder Wasser aufnehmen kann.
- Richtig auspacken: Nach dem Entfernen des Netzes (von unten beginnend) den Baum einige Male fest auf den Boden stoßen, damit sich alle Äste voll entfalten können.
- So wird er fixiert: Einen Ständer verwenden, der mit Wasser gefüllt ist. Bäume benötigen pro Tag – je nach Zimmertemperatur – bis zu fünf Liter Wasser. Damit sind sie die besten Luftbefeuchter, die’s gibt. Am besten die neuen Ständer mit Drahtspanner verwenden, da gibt’s keinen Ärger.
- Beim Aufputzen: Kerzen immer so befestigen, dass keine Äste in der Nähe der Flamme sind. Zur Sicherheit einen Kübel Wasser in der Nähe des Baumes als "Löschwasser" aufstellen.
- Für die Gesundheit: Ätherische Öle, die von den Bäumen abgegeben werden, sind nicht nur für den weihnachtlichen Duft verantwortlich, sie sind auch gut für unser Wohlbefinden.
- Die Haltbarkeit: Je kühler es im Raum ist, desto länger hält er. Übersprüht man den Baum noch von Zeit zu Zeit mit einem Wasserzerstäuber, wird die Haltbarkeit verlängert.
- Die Verwertung: Nach dem Fest den Christbaum entweder zur Entsorgung bringen. Oder: Äste abschneiden und als Sonnenschutz auf die Rosen legen. Im Frühjahr dann häckseln und kompostieren.
- Stamm nutzen: Stamm als Klettergerüst für Bohnen oder andere Kletterpflanzen verwenden. Danach zerschneiden, ein Jahr trocknen und verheizen.
Wissenswertes rund um den Christbaum
Wie sinnvoll sind Bäume im Topf? Christbäume im Topf sind laut Karl Ploberger "Pflanzenquälerei", denn die meisten Bäume werden erst im Herbst vom Feld geholt und mit wenig Wurzeln gepflanzt. Steht der Baum im warmen Raum, darf er höchstens einige Tage bleiben, sonst treibt er aus und leidet. Nach dem Fest muss er frostfrei bis zum Frühjahr aufgestellt und gegossen werden. Erst dann kann er gepflanzt werden. Ein zweiter Auftritt im Zimmer ist möglich, aber selten durchführbar, weil der Wuchs durch die unnatürliche Wärme im Winter ziemlich gestört wird.
So wachsen unsere Weihnachtsbäume: Christbäume stammen heute durchwegs aus speziellen Kulturen, weiß Karl Ploberger. Teilweise wird bereits ökologisch das Gras bekämpft – Schafe "mähen" zwischen den Bäumen. Bis die Tannen erntefähig sind, dauert es je nach Größe bis zu 15 Jahre. Der beliebteste Christbaum ist die Nordmanntanne. Sie zeichnet sich durch extreme Haltbarkeit aus. Damit der Baum auch im oberen Teil dicht ist, wird jeder Baum mit einer speziellen Zange behandelt, die das Wachstum bremst. Damit der Spitz immer gerade ist, gibt es eigene Halter.
Zahlen, Fakten, Trends – und ein paar Veranstaltungstipps
Ein Christbaum gehört für die meisten zu Weihnachten "unbedingt dazu". Einer Umfrage der Arbeiterkammer Oberösterreich zufolge haben fast drei Viertel aller Haushalte einen Baum.
Beim Aufputz mögen es die Österreicher heuer nostalgisch: Die Wachskerze erlebt ein Comeback, ebenso Engelshaar, Nüsse und Schleifen – und auch altösterreichischer Christbaumschmuck liegt im Fachhandel heuer ganz besonders im Trend. "Altes – auf Vordermann getrimmtes – Blechspielzeug, Stofftiere der Marke Steiff, das gute alte Matador oder klassische Brettspiele und Gedächtnisspiele stehen ganz oben auf der Wunschliste fürs Christkind", erzählt der Obmann des Papier und Spielwarenhandels, Erwin Bugkel.
Tradition hat hierzulande mittlerweile auch das Christbaumtauchen der freiwilligen Feuerwehren, dass in Oberösterreich schon seit den 1960er durchgeführt wird. In Schärding beispielsweise ziehen Taucher und Fackelschwimmer am 17. Dezember einen beleuchteten Christbaum aus dem Wasser. An Land gebliebene Zuschauer werden in der Zwischenzeit mit heißen Getränken vor einer Unterkühlung bewahrt. Auch in Gmunden und Mondsee lädt man am kommenden Samstag (ab 17 Uhr) zum Christbaumtauchen ein.