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Von hilfsbereiten Schweinen und Dialekt sprechenden Papageien

Von Ulrike Griessl, 27. Jänner 2025, 15:37 Uhr
Ferkel
Ferkel Bild: apa

Tiere legen häufig Verhaltensweisen an den Tag, die jenen von Menschen ähneln, wie Langzeitstudien mit unterschiedlichen Arten zeigen.

Wir Menschen neigen dazu, tierische Verhaltensweisen mit unseren zu vergleichen und auch nach unseren Kriterien einzuordnen. Um wirklich herauszufinden, warum Tiere sich auf eine bestimmte Art verhalten, beobachten Forschende einzelne Tierarten oft über viele Jahre. Manchmal zeigt sich, dass Tiere tatsächlich ähnlich agieren wie wir Menschen, wie folgende Studien von Verhaltensbiologen gezeigt haben.

Schweine helfen einander: Dass Schweine äußerst intelligente und soziale Tiere sind, ist bekannt. Aber sind sie auch hilfsbereit? Dieser Frage ist ein Team des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN) in Norddeutschland nachgegangen.
Für ihre Studie statteten die Forschenden einen Stall mit zwei Abteilen aus, die sich nur von außen öffnen ließen. Ein Schwein wurde von der Gruppe getrennt und in eines der Abteile gesperrt. Seine Artgenossen konnten nun frei entscheiden, ob sie das eingesperrte Schwein befreien, die Tür zum leeren Abteil öffnen oder gar nichts unternehmen wollten. Das Ergebnis: Die Schweine öffneten Türen häufiger und schneller, um ihrem Gruppenmitglied zu helfen, als um in das leere Abteil zu gelangen. Je mehr Notsignale das gefangene Schwein aussendete, desto schneller wurde ihm geholfen.

Europas Papageien sprechen Dialekt: Den meisten Menschen hört man an, woher sie kommen. Manchmal deutlich, manchmal dezent verrät ihr Dialekt ihre Herkunft. Dasselbe ist auch bei den europäischen Mönchssittichen der Fall, die ursprünglich aus Südamerika kommen und sich seit etwa 50 Jahren in Europa ausbreiten. Forschenden der Max-Planck-Institute (MPI) in Konstanz und Leipzig haben für eine Studie, die in der Zeitschrift Behavioral Ecology erschienen ist, die Lautäußerungen der Papageienart in acht Städten in Spanien, Belgien, Italien und Griechenland aufgenommen und analysiert.
Dabei zeigte sich, dass die Höhen und Tiefen in den Rufen der Vögel von Stadt zu Stadt anders modelliert werden. „Genau wie Menschen haben auch die Mönchssittiche in Europa je nach Lebensraum eine ganz eigene Art zu kommunizieren entwickelt“, sagt Hauptautor Stephen Tyndel, Doktorand am MPI für Verhaltensbiologie.

Ein Lied für den Kükenembrio: Klassische Musik vorspielen, eine Spieluhr auf dem Babybauch laufen lassen oder einfach selbst singen – viele menschliche Mütter machen das, um die spätere Entwicklung ihres Nachwuchses frühzeitig positiv zu beeinflussen. Brütende Prachtstaffelschwanzweibchen machen es offenbar genauso. Sie trällern für ihr Gelege und prägen auf diese Art das Rufrepertoire ihrer Küken bereits im Ei.
Das fand ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Verhaltensbiologin Sonia Kleindorfer von der Universität Wien heraus. „Mit unserer Studie konnten wir zeigen, dass das Erlernen von Laut-Elementen schon viel früher als bisher gedacht beginnt und vom Verhalten der Vogelmütter beeinflusst wird“, fasst Kleindorfer die Ergebnisse zusammen.


Pfeilgiftfrösche mit unterschiedlichen Charakteren: Bei uns menschen sind manche Kinder sind eher zurückhaltend, andere entdecken mutig ihre Welt. Schon im Babyalter zeigen sich Charaktereigenschaften, die dann oft ein Leben lang erhalten bleiben. Ähnlich verhält es sich auch bei Pfeilgiftfröschen in Französich-Guyana, wie Forschende der Uni Bern herausgefunden haben.
Bei Verhaltenstests stellten sie nicht nur fest, dass die Charaktereigenschaften der Amphibien wie beim Menschen ganz unterschiedlich ausfallen, sondern auch im Laufe ihres Lebens konstant bleiben. Aus Kaulquappen, die besonders aggressiv und erkundungsfreudig waren, wurden ausgewachsene Frösche mit demselben Verhaltensrepertoire.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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1  Kommentar
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RainerHackenberg (2.034 Kommentare)
vor 15 Stunden

Das sollte eigentlich ein weiterer Grund sein, Schweine wie Lebewesen zu behandeln. wenn ich schon ein Schwein verzehren möchte, sollte es dafür nicht nur ein qualfreies Leben haben sondern ein schönes, wo es nach seinen natürlichen Instinkten leben kann. Dafür dürfte Fleisch auch gerne das Doppelte kosten - man muss ja auch nicht jeden Tag Fleisch essen.

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