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Irland: 2200 Kilometer Atlantik

Von Andreas Kremsner, 16. April 2011, 00:04 Uhr
(Symbolfoto) Bild: Kremsner

IRLAND. Mizen Head ist der südlichste Punkt Irlands. Wilde Steilküste, karge Landschaft, Schafe, meterhohe Wellen, die die Felsen formen. Würde ein Schiff von hier aus entlang dem 10. Längengrad West nach Süden fahren, es käme erst nach 2200 Kilometer wieder zum Festland - bei Agadir in Marokko.

Der Reiseführer ist zusammengeklebt. Einzeln müssen die Seiten auseinander gefuzelt werden, um sie nicht zu zerreißen. Teile der Kleidung sind feucht. Typisch Irland!

Der Regenguss kam während einer Wanderung in der Nähe von Mizen Head. Ohne Ankündigung! Er hatte es aber in sich. Eine halbe Stunde lang goss es wie aus den sprichwörtlichen Kübeln.

Innerhalb weniger Sekunden verkroch sich die Gruppe Wanderer unter den einzigen Unterschlupf, den es weit und breit gab: einige Thujen-Stauden am Wegesrand. Zehn Leute duckten sich unter vorstehenden Zweigen, dicht an dicht. Der Versuch, trocken zu bleiben, scheiterte aber jämmerlich innerhalb von Sekunden.

Nur ein Regenschirmbewaffneter versuchte „im Freien“ dem Regen zu trotzen. Doch auch er wurde zu dessen Opfer, immerhin etwas später als die anderen. Der Zwiebellook (Unterleiberl, Hemd, Pullover, Jacke und Regenjacke) bewährte sich beim Starkregen nur teilweise. Der Oberkörper blieb trocken, Hose und Schuhe bekamen aber ihren Teil vom irischen Regen ab. Und auch das Innere des Rucksackes (darunter beschriebener Reiseführer) machte Bekanntschaft mit Irland: Alle vier Jahreszeiten können auf der Grünen Insel innerhalb eines Tages auftreten, immer und immer wieder.

Und dann scheint sie doch!

„Bei uns auf der Insel regnet es jede Woche nur zwei Mal“, philosophiert Jo, der Busfahrer. „Das erste Mal drei Tage lang und das zweite Mal vier Tage“, sagt er und grinst. Iren und deren Witze über das Wetter...
Der Regen hat die Gruppe in ein kleines Restaurant getrieben. Zehn Leute verteilen sich dort an vier Heizkörper. Für Iren sicherlich ein toller Anblick. Aber es ist nicht ihre Art, sich über Touristen lustig zu machen. Sie sind immer freundlich, suchen den Kontakt mit Fremden.

Vorsicht vor Hot Toddy

Alle warten, dass die Hosen wieder trocken und der Hot Toddy endlich heiß ist. Auch so eine irische Erfahrung, der Hot Toddy: Ein Getränk, das bei Regen und Kälte Wunder bewirkt: Whiskey, Zitronenscheibe mit Nelken spicken, mit kochendem Wasser auffüllen, Zucker einrühren. Wärmt den Körper von innen. Aber Vorsicht: mehr als zwei sind nicht empfehlenswert. Zu leicht könnte man sich danach bei der Wanderung verirren oder überhaupt keine Lust mehr haben, das Lokal zu verlassen.

Ein Hot Toddy, eine Gemüsesuppe und diverse Sandwiches später bricht die Gruppe wieder auf. Die Sonne begleitet uns nun durch die irische Landschaft. Gelb blühender Stechginster und blühende Magnolienstauden dominieren jetzt den Süden, dazwischen Schafherden mit Nachwuchs, ab und zu Pferde mit deren Fohlen. Sichtbare Zeichen des Frühlings.
Es scheint sich ausgeregnet zu haben für heute. Wildromantisch treibt der Wind die Wolken. Irland, wie aus dem Katalog. Zeit für die Mittagspause. Und die verbringt man am besten in einem der Good-Food-Lokale.

Unterwegs mit Kapitän Nic

Danach, frisch gestärkt, die Sonne scheint noch immer, geht es aufs Meer. In Baltimore kann man auf einem Walbeobachtungs-Schiff anheuern. Mit Kapitän Nic und seinem Schiff geht es hinaus. Leider nicht auf das offene Meer. Dazu sind – nach dem Sturm in der vergangenen Nacht – die Wellen noch zu hoch. Deshalb tuckern wir „nur“ zwischen den Inseln herum.
Irland ist auch vom Meer aus betrachtet eine Reise wert. Dicht mit Moos bewachsen steht eine halb verfallene Kirche am Ufer. Unweit davon zeigt ein Wrack die Gefahren des Meeres auf. Bis zu vier Meter beträgt hier der Gezeitenunterschied. Das erste Mal sehe ich Ringelrobben in natura. Für Wale ist es aber noch zu früh.

Die Seeluft macht hungrig. In Gedanken sind wir bereits wieder bei Good Food. Und vielleicht dem einen oder anderen Hot Toddy.

Informationen: www.entdeckeirland.at ; E-Mail: info.at@tourismireland.com ; Tel.: 01-501 596 000
Reiseveranstalter: www.blaguss.at , E-Mail: touroperator@blaguss.at ; Tel.: 01-50180800
Essen: www.goodfoodireland.ie
Wale beobachten: www.whalewatchwestcork.com . Die beste Saison ist Juni und Juli.

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