Oben ohne: Verbot für Männer?
Immer mehr italienische Badeorte führen ein Oben-ohne-Verbot für Männer ein – zuletzt der Küstenort Santa Margherita in Ligurien. Soll ein solches auch bei uns erlassen werden?
Okay, es ist heiß. Aber muss man sich deshalb gleich das T-Shirt vom Leib reißen? Noch dazu, wenn man nicht mit einem Adonis-Körper gesegnet ist? In der Öffentlichkeit oben ohne zu sein, gehört sich nicht. "Es zeugt von Rücksichtslosigkeit, anderen den Anblick der eigenen Nacktheit aufzudrängen", sind sich Benimm-Experten einig.
Und genau das ist der Punkt: Ich will gar nicht wissen, wie mancher Mann gebaut ist. Mir ist der Anblick von (gut) gekleideten Herren viel lieber. Ein generelles Oben-ohne-Verbot auch in Österreich einzuführen, ist vielleicht ein wenig drastisch, ich plädiere für die Regel: "No shirt, no service." Nackedeis werden also in Restaurant, Bars und Geschäften nicht bedient. Könnte funktionieren …
Ja, Touristen können dreist sein. Doch gleich mit Verboten um sich werfen, geht zu weit. Wo führt das hin? Muss dann auf Österreichs Skihütten nachgeschärft werden, um den beißenden Geruch mancher "Kasler" in der Wirtsstub’n einzudämmen, die sich zum Auslüften aus dem Bergschuh geschält haben? Weil verboten ist’s nicht – geschmackvoll genauso wenig. In Wahrheit wird keine Regel so gut der Komplexität der jeweiligen Situation gerecht wie tadelnde Blicke der Sitznachbarn oder ein Hinweis des Hausherrn.
Anderer Gedanke: In einer Zeit, in der das Selbstwertgefühl vieler Jugendlicher unter einem von Instagram und Co vorgespielten Schönheitstrugbild leidet, hätte da ein Schuss nackter Realität nicht sogar eine erdende Wirkung?
Die modebewussten Italiener achten auf den Dresscode, insbesondere in den Urlaubsorten. Immer mehr Badeortschaften führen ein Oben-Ohne-Verbot auch für Männer ein. Der renommierte Küstenort Santa Margherita Ligure in Ligurien verbietet jetzt das Spazieren in der Stadt in Badekleidung. Das gilt auch für Männer, die "oben ohne" durch die Ortschaft flanieren.
Die Maßnahme sei von vielen Bürgern gefordert worden, heißt es in einem Vermerk der Gemeinde. Außerdem wurde ein Verbot des Konsums alkoholischer Getränke außerhalb von Lokalen in der Zeit von 21.00 bis 6.00 Uhr verhängt. Wer Alkohol in Flaschen auf der Straße trinkt, wird bestraft.
"Ordnung und Anstand fördern"
"Diese Verordnungen haben den Zweck, Ordnung und Anstand in der Sommersaison zu fördern, wenn unsere Gemeinde, die in der Winterzeit circa 10.000 Einwohner zählt, auf 50.000 Personen anwächst – mit nachvollziehbaren Auswirkungen auf die Gemeinschaft", teilte die Gemeinde mit.
Auch die Badeortschaften Portofino in Ligurien und Chioggia bei Venedig verbieten inzwischen das Spazieren in der Stadt im Badegewand. "Portofino ist ein Juwel und man muss sich hier dementsprechend verhalten", sagte Bürgermeister Matteo Viacava.
Weltspartag am 24. Oktober: Eine gute Idee?
Pro & Contra: Flexible Preise für Skikarten?
Pro & Contra: Ist Bausparen noch zeitgemäß?
Sperre nach Bombendrohung: Hat die Polizei überreagiert?
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Momentan ist auch Radfahren nur mit Badehose bekleidet in. Toll sind auch Girls, die im Stringtanga durch die Einkaufsstraße flanieren.
Unglaublich, aber manche brauchen für die einfachsten Benimmregeln Anleitungen.
Proleten muss man eben auf diese Art kommen
Der nächste sinnbefreite, ungelesene Pro-Contra-Artikel.der OÖN.
Merkt ihr an den NICHT geschriebenen Kommentaren echt nichts?
Bitte unbedingt flächendeckend in Österreich einführen. Teilweise echt zum Schämen und muss nicht wirklich sein. Nacktheit ist Privatsache
Flächendeckend? wie soll das in Bädern und an Fluss- und Seeufern funktionieren? müssen alle dann mit Shirt ins Wasser? Erst denken, dann fordern!