Kunstuni-Nachwuchs stellt im AEC aus
Selbständig agierende Jalousien, eine klingende Eisenbahnbrücke, digitale Merkzettel – seit gestern ist die neue Ausgabe der aus Arbeiten von Studierenden der Kunstuniversität bestehenden "Time Out"-Ausstellung im Ars Electronica Center zu sehen.
Als "ideales Sprungbrett" für den künstlerischen Nachwuchs versteht Gerhard Funk, Leiter des Bachelorstudiums Zeitbasierte und Interaktive Medien, diese Leistungsschau. Beeindruckend ist in der Tat nicht nur die Bandbreite, sondern auch die Qualität der gezeigten Arbeiten.
Brückensound und Freundschaft
Besonders gelungen: Ute Hackls verspielte Eisenbahnbrücken-Hommage "Tonbrücke". Zwei Jahre lang hat sie den "Sound der Brücke" aufgenommen, jetzt per Berührung der originalen Geländer abspielbar gemacht, und dergestalt für die Ewigkeit konserviert. Konserviert hat auch Angelika Wonisch etwas in ihrem intimen Projekt "Tabula Rasa" – und zwar eine zerbrochene Freundschaft. Ein leeres Buch, in dem Schritt für Schritt Brief-Ausschnitte wieder sichtbar werden, fungiert als Metapher dafür, dass die Vergangenheit nie ganz ausradiert werden kann.
Ebenfalls erwähnenswert ist Bene Reiters "mindFi"-Projekt, das es dem Besucher erlaubt, an ausgewählten Stellen per App "digitale post-its" zu hinterlassen. Ebenso wie "convulsion_01" von Clemens Niehl, das aus per Controller gesteuerten Jalousien eine Lichtinstallation entstehen lässt, oder auch Marlene Reischls "Field", bei der Teslaspulen wie von Zauberhand geleitet Kunststoffröhren zum Leuchten bringen. (ll)