13-Jährige vergewaltigt: 23-Jähriger vor Gericht
KLAGENFURT. Ein 23-jähriger Rumäne hat sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen Vergewaltigung und schwerem sexuellen Missbrauch an einer 13-Jährigen verantworten müssen.
Zu dem Übergriff kam es laut Anklage bei einem Ausflug zum Fischen im vergangenen Sommer. Der Angeklagte bestritt einen Übergriff. Der Prozess wurde vertagt.
Der Angeklagte beteuerte, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt habe und er gedacht habe, das Mädchen sei älter. Staatsanwältin Gabriele Lutschounig legte ein Chat-Protokoll vor, welches das Gegenteil nahelegt. Drei Tage vor dem angeklagten Missbrauch fragte der Angeklagte das Mädchen nach seinem Alter, es antwortete wahrheitsgemäß. Der 23-Jährige quittierte dies mit Erstaunen: Er habe gedacht, sie sei älter.
Eingeladen zu dem Fischereiausflug hatten zwei Angehörige des Angeklagten, die mit dem Vater des Mädchens bekannt waren. Das Paar verstrickte sich in der Befragung in Widersprüche. Laut Staatsanwältin hat sich der Angeklagte zwei Mal an dem Mädchen vergangen. Die 13-Jährige habe versucht, sich durch Kratzen und mit Schlägen zu wehren und habe eine Verletzung am Oberschenkel davon getragen. Einen Kratzer an seiner Schulter erklärte der Angeklagte damit, dass er sich beim Holzsammeln verletzt habe. Er blieb auch bei Gericht bei seiner Version der Geschichte: "Ich habe keine Gewalt angewendet, sie wollte es." Die beiden Angehörigen des Angeklagten erzählten von Zärtlichkeiten zwischen dem Angeklagten und dem Mädchen, von einer Vergewaltigung hätten sie nichts mitbekommen, die Frau meinte in der intensiven Befragung aber auch, sie habe das Mädchen am nächsten Morgen verweint gesehen.
Das Mädchen hatte zwar erst einen Monat nach dem Ausflug Anzeige erstattet, sich aber noch in der Nacht des Übergriffs an einen Freund gewandt. Am Telefon vernahm der Jugendliche aber nur das Schluchzen der 13-Jährigen, sprechen konnte sie nicht, sagte er zum Richter. Auch der besten Freundin erzählte das Mädchen, was ihm passiert war. "Sie wollte es zuerst nicht anzeigen, weil sie es ihrer Mutter nicht erzählen wollte", sagte die Freundin zu Richter Dietmar Wassertheurer. Das Opfer habe außerdem erzählt, es sei von der Angehörigen des Angeklagten zu ihm ins Zelt gedrängt worden.
Der Richter vertagte den Prozess. Es sollen weitere Zeugen einvernommen werden, außerdem muss sich der Schöffensenat noch eine Videoaufzeichnung der Einvernahme des Mädchens ansehen.