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Vierjähriger erstochen: Mutter nicht vernehmungsfähig

Von Gerhard Lukesch, apa, 07. März 2012, 14:18 Uhr
Mordverdacht: Mutter tötete Vierjährigen
Bild: Foto/Repro: Weihbold

REICHENAU im Mühlkreis. Familiendrama am Dienstag Nachmittag in Reichenau. Eine 31-Jährige steht im Verdacht, ihren vierjährigen Sohn getötet zu haben. Die Frau wollte sich selbst das Leben nehmen.

Gegen die 31-Jährige wurde ein Haftbefehl erlassen. Eine Obduktion des Buben wurde angeordnet und soll am Mittwoch erfolgen. Das teilte die Polizei mit. Für die Ermittler deutet alles darauf hin, dass die Mutter ihren Sohn getötet und daraufhin versucht hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Die Frau sei die Hauptverdächtige, Hinweise auf weitere Beteiligte gebe es nicht, hieß es seitens der Polizei. Sie war vorerst nicht vernehmungsfähig.

„Es ist unfassbar. Wir stehen alle unter Schock“, sagte am Dienstag eine gute Bekannte der Tatverdächtigen Lehrerin Judith M., als sie von dem Drama erfuhr. „Es ist uns völlig unverständlich, sie war doch so lebenslustig“. Doch der Eindruck täuschte offenbar: Dienstag gegen Mittag dürfte die Frau, die als Lehrerin auch in England war - wie berichtet - ihren vierjährigen Sohn David zunächst betäubt und dann mit Stich- und Schnittverletzungen getötet haben. Anschließend verletzte sich die Frau im Bereich der Pulsadern durch Schnitte selbst.

Das Drama wurde gegen 14 Uhr von der 54-jährigen Mutter der Frau entdeckt. Sofort wurde noch ein Notarztteam des Roten Kreuzes verständigt, doch die Helfer kamen zu spät. Das Rettungsteam konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

Judith M. wurde gerettet und ins Spital nach Linz gebracht. „Wir konnten sie noch nicht einvernehmen. Damit ist noch völlig unklar, was der Auslöser des Dramas war“, sagten Ermittler den OÖNachrichten. Die Obduktion des Buben wird heute durch Experten der Gerichtsmedizin Salzburg in Linz durchgeführt.

Die Bekannten von Judith M. vermuteten Dienstag Abend, dass die Ursache des Dramas doch in der gescheiterten Beziehung der Lehrerin zu einem Engländer liegen könnte: „Sie ist von dem Aufenthalt in England schwanger zurückgekommen und hat den David in Österreich zur Welt gebracht“, sagt ein guter Freund der Frau. „Sie wollte dann wieder nach England zurück, doch der Vater des Kindes wollte nichts mehr von ihr wissen“.

Auch in der Schule, in der Judith M. Englisch und Biologie unterrichtete, waren Kollegen tief betroffen: „Nichts, aber rein gar nichts hätte uns vermuten lassen, dass es zu so einem Drama kommen könnte. Wir sind alle fassungslos und bitten, uns jetzt in Ruhe zu lassen“, war der einhellige Tenor.

Für die Ermittler des Landeskriminalamtes ist der Fall trotz der relativ klaren Ausgangslage noch nicht abgeschlossen: „Wir müssen auf alle Fälle noch die Frau einvernehmen, denn für einen Prozess ist dies ein wesentliches Faktum“. Die Staatsanwaltschaft Linz leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes des Mordes ein.

 

Chronologie: Mütter in Oberösterreich, die ihre Kinder töteten

Immer wieder töten Mütter ihre Kinder. In Oberösterreich liegt der bisher vorletzte Fall 14 Jahre zurück.

• Mai 1991: Eine 33-jährige Mutter aus Steyregg ersticht ihre einjährige Tochter und sich selbst, ihre siebenjährige Tochter konnte flüchten.

•  17. Juli 1991: Eine Hausfrau (32) aus Ried sticht ihrem Sohn (9) im Schlafzimmer in die Halsschlagader und ersticht sich anschließend selbst.

• 15. Jänner 1994: Ein dreijähriger spastisch gelähmter Bub wird von seiner Mutter in einer Linzer Wohnung in der Badewanne ertränkt. Die Frau nahm anschließend Tabletten und flüchtete mit ihrem Pkw. Sie konnte nach einem Verkehrsunfall festgenommen werden.

• 28. August 1995: Eine 29-jährige Vietnamesin tötet in Leonding ihre Tochter (2) und sich selbst.

• 7. September 1996: Eine 47-Jährige fügt ihrem Sohn (10) mehrere Stichverletzungen am Körper zu und trennt zudem einen Finger ab. Das Kind verblutet im Bett. Die Frau sprang nach der Tat aus dem Fenster ersten Stock ihrer Wohnung in Linz und überlebte. Motiv der Tat: eine Krebserkrankung.

 

Wenn Eltern Kinder töten

Zehn bis 15 Kinder im Alter von null bis 18 Jahren werden jedes Jahr in Österreich von ihren Eltern getötet, wie aus einer Studie über Kindstötungen des Wiener AKH hervorgeht.

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