Auto: Leasing günstiger als Kredit
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LINZ. Gesamtkosten: Wer sein Auto least, fährt derzeit günstiger als bei der Finanzierung über einen Bankkredit. Fallen beim Leasing: Wer sein Fahrzeug kaufen will, für den ist ein Bankkredit die bessere Lösung.
Leasing oder Kredit? Wer nur auf die Gesamtkosten schaut, für den ist diese Frage einfach zu beantworten: Leasing. "Das ist aktuell die etwas günstigere Finanzierungsvariante beim Autokauf", sagt Gerhard Augustin von der Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich. Er hat im April die Konditionen von zehn Banken in Oberösterreich verglichen.
Aber Augustin schränkt gleich etwas ein. Es gebe beim Leasing einige Besonderheiten zu beachten, die Leasing unattraktiv machen können. Für Leasing sollten sich Konsumenten entscheiden, wenn sie primär an der reinen Nutzung des Fahrzeuges interessiert sind. "Wer das Auto letztendlich kaufen will, für den ist der Kredit die geeignete Finanzierungsform", sagt Augustin im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Vollkasko verändert das Bild
Der entscheidende Unterschied zwischen Leasing und Kredit ist der, dass beim Leasing die jeweilige Leasinggesellschaft Eigentümer des Autos bleibt und sie ihr Risiko durch eine Vollkasko-Versicherung abdecken lässt. Die ist bei diesem Vergleich in den Gesamtkosten nicht enthalten. Bei Krediten wird eine Vollkaskoversicherung meist nur dann verlangt, wenn der Kredit mit Eigentumsvorbehalt vergeben wird. Das heißt, dass der Autobesitzer erst dann Eigentümer wird, wenn er den Kredit vollständig zurückgezahlt hat.
In der Beratungspraxis der Konsumentenschützer sieht die Sache freilich weniger theoretisch aus. "Oft entscheidet das knappe Budget darüber, ob geleast wird oder nicht", sagt Augustin. Und da wird oft die Höhe der monatlichen Rate als Auswahlkriterium herangezogen. Die kann aber oft auch deshalb so niedrig sein, weil ein hoher Restwert der Kalkulation zugrunde gelegt wird.
Bei den zehn Banken, die die Arbeiterkämmerer verglichen haben, liegen die Restwerte des VW Golf zwischen 4000 Euro bei der VKB-Bank und 8690 Euro bei der Bank Austria. "Diese enorme Diskrepanz verwundert, da Fahrzeugbewertungen in der Regel auf Basis von Eurotax-Werten erfolgen. Die sollten ja für alle Anbieter ident ein", sagt Augustin.
Da kann es bei der Rückstellung der Autos zu Laufzeitende ein böses Erwachen geben. Nämlich dann, wenn der Marktwert des Fahrzeuges unter dem vereinbarten Restwert liegt. In diesem Fall muss der Konsument für die Differenz aufkommen. Einige Banken, im Fall des Arbeiterkammer-Vergleichs die Bank Austria und die Santander Bank, haben den vertraglichen Restwert garantiert. Da besteht dieses Risiko nicht.
Diese beiden Banken haben auch vertraglich eine Option zum Kauf des Fahrzeuges am Ende der Vertragszeit eingeräumt. Bei den anderen Anbietern ist vertraglich vereinbart, dass die Autos am Laufzeitende zurückgestellt werden müssen. Dies hat auch nachteilige Auswirkungen, wenn der Verbraucher das Leasingfahrzeug vorzeitig vor regulärem Ablauf des Leasingvertrages erwerben möchte.
Da vertraglich keine Kaufoption eingeräumt wurde, muss die Leasinggesellschaft dem Konsumenten das Fahrzeug auch nicht verkaufen. In der Regel wird sie das zwar tun, allerdings lässt sie sich der Erfahrung der Konsumentenschützer nach diese Verkaufsbereitschaft relativ teuer abgelten. "Da verdient sich so manche Gesellschaft ein Körberlgeld", sagt Augustin. Bei einem Kredit ist man da als Konsument ungleich besser dran. Da sei eine vorzeitige Beendigung eines Vertrages in der Regel billiger.
Enttäuschend sei die Bilanz bei diesem Vergleich ausgefallen, was die Zurverfügungstellung von vorvertraglichen Informationen bei den Kreditangeboten angehe, sagt Augustin. Vier der zehn Banken hätten nämlich nicht die "Europäischen Standardinformationen" übermittelt.
Wesentlich besser sei die Situation beim Leasing. Nur eine Bank bzw. Leasinggesellschaft übermittelte diese Standardinformationen nicht. Die seien aber wichtig, damit der Konsument tatsächlich die Angebote vergleichen könne, sagt Augustin.
Beispiel VW Golf Trendline BMT TSI
Barzahlungspreis: 20.000
Eigenmittel: 4000
Laufzeit (Monate): 60
Bonität: durchschnittlich
Leasing Monatsrate Gesamtkosten 1. Porsche 218,72 21.194 2. Hypo OÖ 200,01 21.298 3. Sparkasse OÖ 163,17 21.771 4. RLB OÖ 207,42 21.778 5. Bawag 178,46 21.947
Kredit Monatsrate Gesamtkosten 1. Porsche 283,25 21.395 2. Hypo OÖ 295,00 21.672 3. Bank Austria 297,31 21.837 4. Bawag 301,03 22.062 5. Santander 305,24 22.488
Fazit des Vergleichs
Leasing ist derzeit etwas günstiger als die Kreditfinanzierung. Nebenkosten wie etwa Kasko-Versicherung sind nicht berücksichtigt.
Bei Leasing steht die Nutzung, nicht der Erwerb des Fahrzeuges im Vordergrund.
Aussagekräftige Informationen in Form der „Europäischen Standardinformationen werden nicht in allen Fällen zur Verfügung gestellt. Das erschwert den Vergleich
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lieber eine Eigentumswohnung als eine Mietwohnung!
beim Auto scheint es umgekehrt zu sein
alleinig durch eigenmittel gekauft und gehen in das firmenvermögen über.
1.) "Nebenkosten wie etwa Kasko-Versicherung sind nicht berücksichtigt."
Für Private sind solche Nebenkosten sehr wohl relevant.
2.) Nach Abzahlen des Kredits gehört das Auto einem selbst und kann entweder günstig weiter verwendet werden, oder in gutem Zustand bestens verwertet werden.
Im Leasingfall enstehen üblicherweise bei Rückgabe enorme Kosten (Summe kleiner Beschädigungen, undurchsichtige Restwertklauseln, km-Begrenzungen) oder der Restwert für einen allfälligen Ankauf ist viel zu hoch.
Leasingautos scheinen im Gegensatz zu kreditfinanzierten Fahrzeugen nicht als Verbindlichkeiten in Bilanzen usw. auf.
...Radfahren !