Hochkonjunktur hat ihren Zenit überschritten
WIEN/LINZ. Laut Industriellenvereinigung wird sich das Wachstumstempo in den nächsten Monaten normalisieren.
Viele Experten gehen davon aus, dass der Wirtschaftsaufschwung in Österreich und Deutschland seinen Höhepunkt überschritten hat. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch die Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) mit Blick auf die Konjunkturumfrage über das zweite Quartal 2018.
Diese brachte zwar eine weiterhin sehr positive Einschätzung der Ist-Situation in der oberösterreichischen Industrie. Dennoch mehren sich die Zeichen für eine konjunkturelle Normalisierung in den nächsten drei bis sechs Monaten. "Das zeigt sich dadurch, dass bei den zukunftsgerichteten Indikatoren zwischen 67 und 83 Prozent der Unternehmen eine gleichbleibende Entwicklung erwarten und von keinen weiteren Steigerungen mehr ausgehen", sagt IV-OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch.
Beim Beschäftigtenstand sei die Situation ähnlich: Gewichtet nach Mitarbeiterzahlen sei der Anteil jener Firmen, die zusätzliches Personal aufnehmen würden, um elf Prozentpunkte von 41 auf 30 Punkte gesunken. Das sei allerdings nicht nur dem abnehmenden Konjunkturzyklus, sondern auch dem massiven Fachkräftemangel geschuldet, lautet die Erklärung. Haindl-Grutsch: "Insgesamt befindet sich das Konjunkturbarometer weiter auf einem sehr hohen Niveau, das vorrangig durch die Ist-Daten und nicht durch die Erwartungshaltung getragen wird."
Langfristige Kredite sind gefragt
Wegen der guten Konjunktur steigt seit Ende 2016 auch die Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Dieser Trend ist bei langfristigen Krediten am stärksten ausgeprägt. Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage unter führenden Banken im Euroraum.