Die "Froschbande" muss für lange Zeit hinter Gitter
STRENGBERG/WIENER NEUSTADT. Rumänen überfielen Senioren in ihren Häusern, Opfer aus Strengberg stundenlang malträtiert.
Diesen Abend wird die 72-jährige Strengbergerin nie vergessen: Es war Ende August vergangenen Jahres, als die sportliche Seniorin von einer Radtour nach Hause kam – und plötzlich ein Mann hinter der Hausecke hervorsprang.
Zuerst dachte sie noch an einen Scherz eines Bekannten, aber es war blutiger Ernst: Der damals Unbekannte habe sie sofort gewürgt und mit der Faust auf die Stirn geschlagen, schildert die Pensionistin gestern als Zeugin im Landesgericht Wiener Neustadt.
Dort sind neun Männer wegen schweren Raubes im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angeklagt. "Froschbande" nannten sie sich selbst, weil sie sich "klein und wendig" sahen.
Die Bandenmitglieder – zwischen 22 und 53 Jahre alt, alle aus derselben Region Rumäniens – gingen bei den Raubüberfällen in unterschiedlicher Zusammensetzung bewaffnet und mit massiver Gewaltanwendung gegen ältere Hausbewohner vor. Ihre Spur zog sich von Juni bis zur Verhaftung im September 2015 nicht nur durch Österreich, sondern bis nach Deutschland und in die Schweiz.
"Tausendprozentig erkannt"
Die 79-Jährige aus Strengberg erkennt vor Gericht den Erstangeklagten, der wie der Chef gewirkt habe, "tausendprozentig" wieder. Sie schildert, wie sie getreten und geschlagen wurde – in den Bauch, gegen die Rippen. "Lieber Gott, hilf mir, hab’ ich gedacht", erzählt die Zeugin.
Als sie um Hilfe schrie, sei sie an den Haaren hochgezogen und ins Haus geschleift worden. In der Küche und in der Stube, wo sie auf einen Diwan gestoßen wurde, hätten die Männer alles durchsucht und komplett verwüstet. Alte Bürounterlagen, Urkunden, Papiere, auch Bücher wurden aus den Regalen gerissen und durchgeblättert – offenbar in der Hoffnung, Geldscheine könnten darin stecken.
Sie beteuerte, kein Geld zu haben – lediglich 50 Euro waren im Haus, die die Täter ebenso an sich nahmen wie zwei Handys und ihre vom Hals gerissene Kette mit einem Kreuz- und einem Marienanhänger. Auch den Kühlschrank räumten die Täter aus. Die Tortur dauerte etwa zwei Stunden.
Wenige Tage später – in der Nacht auf den 1. September 2015 – wurden in Reichersberg im Innviertel eine 83-Jährige und deren 58-jährige Tochter Opfer der Froschbande. Einer der Männer war mit einem Messer bewaffnet, ein anderer mit einem Holzstock. Die Beute betrug lediglich 30 Euro.
Für die Mitglieder der Froschbande setzt es gestern neun Schuldsprüche mit hohen Haftstrafen. Der 32-jährige Erstangeklagte erhielt wegen mehrfachen schweren Raubes sowie Einbruchsdiebstahls im Rahmen einer kriminellen Vereinigung 19 Jahre Freiheitsstrafe. Die weiteren Mitglieder der Bande werden zu Haftstrafen zwischen 8,5 und 17 Jahren verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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Hat nicht schon Edgar Wallace über diese Frosch-Bande einen Kriminalroman geschrieben?
Der Film dazu läuft sogar demnächst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen unter "Sommer-Krimi".
bei dem Elend kommt der Nachwuchs schneller als man darauf reagieren kann
sicher rotationseuropäer
die urteile sind ein Witz
Wieso?
Urteile ok aber nur wenn diese miesen Figuren nicht nach der Hälfte rauskommen.
Die Saudies exekutieren dies erheblich konsequenter ...
müsstns da den Koran auswendich learna ?
Aber nur, wenn du keiner der 10.000 Saudiprinzen bist, also ein wertloser Hackler.