Neuer Mittelpunkt für den Linzer Dom
LINZ. Bischof Manfred Scheuer weihte den neuen Altar, einen sieben Tonnen schweren Quader.
93 Jahre nach der Einweihung wurde der Linzer Mariendom gestern nach einer mehrmonatigen Innenraum-Gestaltung feierlich wiedereröffnet. Bischof Manfred Scheuer weihte am Marienfeiertag den neuen Altar, einen sieben Tonnen schweren Quader aus Jura-Kalkstein.
Bei der Neugestaltung wurde der gesamte Altarraum in die Mitte des Kirchenschiffes gerückt. Der Bischof sieht darin ein starkes Zeichen, dass die Kirche beim Menschen sei. "Der Mariendom ist ein Ort der Ruhe, ein Schonraum, wo Menschen ihr Leben ordnen und neu ausrichten können", sagte Scheuer in seiner Festpredigt.
2014 wurden sieben Teams aus Künstlern und Architekten eingeladen, Projekte auszuarbeiten, wie die Raummitte des Doms gestaltet werden kann. Ziel war, dass die Vierung den Mittelpunkt des Kirchenraumes bildet. Eine Jury kürte im Sommer 2015 das Projekt der Architekten Kuehn/Malvezzi aus Berlin und des Künstlers Heimo Zobernig aus Wien.
Der Stein für Altar, Kathedra und Priestersitz ist aus Solnhofner Plattenkalk aus der Fränkischen Alb (Bayern) und hat ein Alter von 150 Millionen Jahren. Die Neugestaltung kostete 1,2 Millionen Euro. Die Kirche musste den überwiegenden Teil selbst aufbringen. Es wurde daher eine Baustein-Aktion gestartet.
Bei der Weihe des Altars reichte Dompfarrer Maximilian Strasser dem Bischof die Reliquien der Seligen Pater Engelmar Unzeitig und Josef Mayr-Nusser, die unter dem Altar beigesetzt sind. Unzeitig hatte sich als Pfarrer im Böhmerwald für die Rechte der Juden eingesetzt und kam deshalb ins Konzentrationslager Dachau, wo er als "Engel von Dachau" verehrt wurde. Mayr-Nusser stammte aus Bozen und verweigerte bei der Wehrmacht den Eid auf die SS, worauf er in das Konzentrationslager Dachau gebracht wurde. Er starb auf dem Transport an Hunger und den Folgen der Misshandlungen.
Am Mariendom wurde von 1862 bis 1924 gebaut
1855 fasste der Linzer Bischof Franz Joseph Rudigier den Entschluss, in Linz einen neuen Dom zu errichten – zu Ehren der „Immaculata“, der Unbefleckten Empfängnis Mariens. 1862 erfolgte die Grundsteinlegung, am 29. April 1924 wurde der Dom von Bischof Johannes Maria Gföllner schließlich als Marienkirche geweiht. Im Zuge der Feiern zum 150-Jahr-Jubiläum der Diözese Linz wurde zugleich auch der Domplatz neugestaltet.
In den 1980er-Jahren erfolgte eine erste Umgestaltung, um dem Liturgieverständnis des 2. Vatikanischen Konzils Rechnung zu tragen. Auf einem dem historischen Presbyterium vorgelagerten Podium wurde der Volksaltar platziert. Die neuen Gemeindebänke wurden in den Bereich der Vierung hinein erweitert.
Aufgrund vermuteter Schäden unter dem Podium wurde ab 2009 eine Neugestaltung des liturgischen Raumes im Mariendom in Angriff genommen. Bischof Ludwig Schwarz beauftragte ein Gremium, einen Vorschlag für die Neugestaltung zu erarbeiten.
schade, es hätte mehr daraus gemacht werden können. Kalt und unpersönlich, und in der ohnehin dunklen Kirche nun auch noch dunklere Bänke (auf denen aber recht gut sitzen ist).
Warum sollen die Bänke dunkler geworden sein?
starkes Zeichen
a Stoa
a Fös