Endstation für den Skilauf: Lifte auf dem Dachsteingletscher werden abgebaut
RAMSAU AM DACHSTEIN. Das kleine Skigebiet auf dem Schladminger Gletscher wird eingestellt. Am Montag begann der Abbau der Schlepplifte. Ein Betrieb sei "nicht mehr tragbar".
Acht Meter Schnee wären für sorgenfreie Schwünge auf den vier Pistenkilometern des Schladminger Gletschers notwendig. Gefallen sind in diesem Winter drei. Aus der Lifttrasse ragt der Fels, die Stützen hätten mühsam verlegt, Spalten im Eis geschlossen werden müssen.
"Das zahlt sich einfach nicht mehr aus. Weder ökonomisch noch ökologisch ist ein Betrieb sinnvoll", sagt Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen.
Der Skibetrieb auf dem Gletscher, der zwar einen steirischen Namen trägt, sich aber in Oberösterreich befindet, wird eingestellt– für immer. Die drei Schlepplifte werden abgebaut, die Arbeiten haben bereits am Montag begonnen. Die Ersatzteile werden in anderen Skigebieten eingesetzt. Bei der Sesselbahn, die sich nicht auf Gletschergebiet befindet, wolle man noch abwarten. Deren Konzession laufe aber ohnehin im Jahr 2025 aus. Überraschend kommt das Ende des Skibetriebs auf dem Dachsteingletscher nicht. Bereits im vergangenen Herbst wurde entschieden, den Skilauf für die heurige Saison auszusetzen. Im Frühjahr wollte man die Situation neu evaluieren. "Es ist in der Zwischenzeit keine neue Eiszeit gekommen. Die Natur hat hier den Ton angegeben", sagt Bliem. Nach 54 Jahren – das Gletscherskigebiet wurde 1969 eröffnet – ist also nun die Endstation erreicht.
Kein Skibetrieb, mehr Gäste
Das große Geschäft, sagt Bliem, sei der Skibetrieb in den vergangenen Jahren aber ohnehin nicht mehr gewesen. Früher, als man noch im September oder spätestens im Oktober aufsperren konnte, waren es in der Saison rund 20.000 Skifahrer, die zum Wedeln auf den Gletscher kamen. "Diese Zahl hat sich mittlerweile halbiert. Vor November ging ohnehin fast nichts mehr", sagt Bliem. Auch weil es auf dem Schladminger Gletscher, dem niedrigsten der Ostalpen, keine Beschneiungsanlagen gibt.
Zuletzt habe es aber auch ohne Skibetrieb ein deutliches Plus bei den Gästezahlen gegeben – rund 15,6 Prozent. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Tourengeher, die Langläufer, auf das Winterwandern und auch auf die Freerider", sagt Bliem. Punkto Nachfrage sei der Winter auf dem Dachstein ohnehin nicht der Frequenzbringer. Im Frühjahr, im Sommer und im Herbst begrüße man insgesamt durchschnittlich 230.000 Besucher, im Winter seien es nur 60.000.
Heuer werden es im Herbst aber definitiv weniger: Ab 6. September wird die Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn umgebaut. Im Mai 2024 soll ein runderneuertes Restaurant mit Seminarraum und einer Photovoltaik-Verkleidung eröffnen.
Wie lange wird's noch dauern, dann hat sich das Thema Skilauf von selber erledigt. Daran können auch tausende von Schneekanonen nichts ändern.
Ein Betrieb sei "nicht mehr tragbar".
Bekommen sie zu wenig Förderung?
Artikel nicht gelesen?
Ist die Schneedecke zu dünn, wird es am Gletscher ganz einfach unberechenbar und gefährlich!
Und jetzt eine flying fox zum Krippenstein runter und mit dem e-scooter wieder auffa
Subventionen gibt's sicher. 🤪
Ein Gletscher sollte ohnehin kein stromfressendes Touristenparadies sein.
Tourismus ohne Öl-und Stromverbrennung gibt's nicht.
Die Leut wollen nicht mehr im Mittelalter leben . 🛩🏎
Es gibt durchaus auch modernere und sanftere Arten des Tourismus als den Schilift-Wahnsinn am Gletscher.
Gletscher-Schifahren würde ich keineswegs als modernen oder zukunftsträchtigen Tourismus bezeichnen.
Bravo! Die Natur wird es uns danken! Sollte man auch den Jammerern vom KASBERG raten.
@Sauberma..:
Dir ist aber schon klar, dass es beim Kasberg gar nicht um Naturschutz geht, oder? Dort geht's ausschließlich um die Jagdinteressen der Grundbesitzer, mit ihren idyllischen Jagdhäuschen. Diese werden dann an zahlungskräftige Deutsche Touristen verpachtet, die mit ihren Freundinnen anreisen und zwischendurch auch mal Hirsche erlegen.
Sommertourismus - wie Wandern, Biken, etc. - verträgt sich mit dem lukrativen Verpachten der Jagd halt gar nicht. Die bringt nur was ein, wenn der Jagdtourist seine Ruhe hat ...
Wenn es so wäre wie Sie schreiben ist es doch gut. Zwei Personen die nebenbei einen Haufen Geld hier lassen sind doch besser als tausende Halbschuhtouristen die ihre Wurstsemmeln selber mitbringen und dafür ihren Müll zurücklassen. Ist etwas überspitzt, aber triff zu den Naturschutz betreffend.
WIESO abgebaut- der Klimawandel soll lt. einiger ungläubiger Politiker nicht sein, das wird doch alles wieder würden einige sagen - die nicht mal bis zur Nasenspitze denken!
WANN kapieren das einige in diesem schönen Österreich - nun kommen möglicherweise auch einige drauf dass die Waldrodung in Steyrermühl doch nicht so in Ordnung war, Hauptsache GELD.................so gewisse Grundbesitzer die dort einen Wald hatten besuche ich nun nicht mehr in deren Gasthaus - ist mir vergangen auch der restlichen Verwandtschaft!
Sollte man mal den Nehammer zeigen !
Viel Spaß mit einem Elektrobagger oder Elektrohubschrauber!
SCHLAUBIO -- umsonst Nehammer spielt in einer anderen Liga !